Kapitel 78

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Chloe

Adrenalin pulsiert durch meine Adern und weckt mich auf als mir jemand die Beine wegzieht. Jemand wirft sich auf mich. Ich werde auf den Rücken gedreht. Von dem Aufprall wurde meine Luft aus meinen Lungen gedrückt und dann erneut als sich der junge Catcher auf mich wirft. Ich kann sein Gesicht nicht sehen, weil meine Haare mein Gesicht bedecken. Eine Klinge drückt gegen meine Kehle. Mein Messer ist davongeflogen. Ich bekomme höllische Panik, es ist noch nie zuvor so weit von mir entfernt gewesen und es ist wie ein Anker für meine Kräfte. Zumindest stelle ich mir das häufig so vor.
    Das erste Anzeichen dafür, dass ein neuer Catcher des Ordens aufsteigen wird, ist der Verlust seiner Offenbarung, was außerdem bedeuten muss, dass der vorherige sterben wird und seine Kräfte verliert. Das kann nicht sein, denke ich panisch. Mir wird heiß und kalt und Schweiß bricht aus meiner Stirn hervor. Ich habe schon lange nicht mehr so gefühlt. So hilflos. Ich wehre mich und will ihn von mir stoßen. Aber meine Kräfte beginnen mich zu verlassen und er wird kontinuierlich stärker. Er braucht nur das Messer ein klein wenig zu bewegen. Was passiert hier nur verflucht? Der Catcher über mir wehrt jeden meine Schläge mit einer Kraft ab, die ich von einem anderen Catcher noch nie erlebt habe. Soll er etwa meinen Platz übernehmen, wenn ich gleich sterbe. Aber das darf nicht passieren. Er steht auf der falschen Seite.
    Von einer auf die nächste Sekunde beruhige ich mich. Es ist eine Ruhe wie ich sie noch niemals zuvor gefühlt habe. Eine Last bricht von meinen Schultern als der Catcher mich schließlich soweit festgehalten kann, dass ich mich nicht mehr bewegen kann. Ich denke an Jayden. Seine Lippen auf meinen. Alles was ich denken kann ist Jayden. Er macht eine kleine Bewegung...ich atme aus...und dann...Nichts.

Jayden

Meine Hände stehen in Flammen. Ich stecke einen kräftigen Mann in Brand. Dieser schreit auf und rennt los mit der Geschwindigkeit eines Catchers. Ich werde umgestoßen. Die Flamme an meinen Händen erlischt, weil ich in eine Pfütze falle. Zuerst denke ich es ist eine Pfütze aus Wasser von dem letzten Regen bis ich sehe, dass sie rot ist. Blut, denke ich. Ich drehe mich, doch schon drückt mich jemand zu Boden. Ein Mädchen in meinem Alter landet auf mir. Sie hält lange Schwerter in den Händen. Ihre braunen Haare sind lang und umspielen hübsch ihr Gesicht. Ihre Augen sind Hämatitschwarz wie die von Rocco. Es ist nur ein kurzer Gedanke. Sie schwingt kunstvoll ihre Schwerter. Vom Wind lasse ich mich in die Luft tragen und lande dann wieder hinter ihr. Da ihre Schwerter aus Metall sind lasse ich sie sie wieder auf ihre Trägerin richten. Ich drehe sie um und stoße sie gegen die Wand, damit sie sich nicht wehren kann. Da sieht sie mich das erste Mal an. Ihre Augen weiten sich. Klimpernd fallen ihre Schwerter zu Boden.


Chloe

Und dann...er macht eine kleine Bewegung, nimmt das Messer von meinem Hals...und...ich atme erleichtert aus. „Du musst ihr vertrauen", murmelt er als würde er etwas zitieren.
Er springt auf. Schneller als ich es je für möglich hielt schnappe ich mir mein Messer. Die Energie kommt wieder in mich und ich gehöre wieder vollkommen zum Orden. „Duck dich", schreit der Junge. Ich überlege nicht, sondern tue was er sagt. Ein Schwert saust über meinen Kopf hinweg. Neben mir knallt jemand auf den Boden. Es ist ein großer Mann dessen Brust in Form eines X aufgeschlitzt wurde.
    Verwirrt sehe ich ihn an. Er sieht aus wie ein richtiger Krieger. Seine braunen Haare sind zwar ungestyled sehen aber aus als wären sie es doch. Dann stürze ich mich auf ihn. Er wollte mich umbringen und gehört noch dazu zu den Gegnern. Mit einem kräftigen Tritt gegen die Brust wird er nach hinten geschleudert. Zuerst fliegt er weit nach hinten rollt dann jedoch rückwärts ab und steht wieder. Nicht schlecht, denke ich. Ich renne auf ihn zu. Er schwingt sein Schwert, um mich davon abzuhalten ihn mit meinem Messer zu erstechen, aber ich schaffe es seine Hand so zu verdrehen, dass sein Schwert nutzlos für ihn ist. Dann lässt er es klirrend fallen.
    „Ich möchte mit dir mitkommen", stößt er hervor.
    „Noch eine halbe Minute vorher wolltest du mich umbringen gib mir einen Grund warum ich dich nicht töten sollte", zische ich. Beiläufig schnappe ich mir sein Schwert und schlitze den Rücken einer Frau auf, die mir von hinten den Kopf abschlagen wollte.
    „Sonst hättest du mich getötet am Ende. Weil ich weiß wer du bist Chloe und ich dazu auserwählt wurde dir und deinen Freunden zu helfen. Genauso wie meine Zwillingsschwester."

Zuerst waren da die AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt