Kapitel 12: Erinnerungen

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„Mum, wo ist der verdammte Fön" rief Chloe entrüstet, immer noch Nass von dem Duschwasser.

„Auf dem Schrank" kam es von Joyce zurück und Chloe stöhnte auf, als sie den Apparat endlich sah.

„Verdammt noch eins" sagte sie und stieg auf die Toilette um danach zu greifen zu können, als die die Tür ihres Bads mit einem Ruck aufging und Chloe vor Schreck fast das Handtuch, dass sie sich umgebunden hatte, verlor.

„Holla, komme ich ungelegen" fragte David Madsen, der verwundert in der Tür stand.

„Ja" knurrte die Punkerin und hielt sich das Handtuch vorsichtshalber höher.

Halbnackt starrte sie ihren Stiefvater an, der noch immer im Türrahmen stand und sie abschätzte.

„Ist was" fragte sie nach einem entnervten Moment und griff erneut nach dem Fön.

„Nein, nicht unbedingt.

Ich frage mich nur, was du vor hast."

„Und dafür musste du mich im Bad stören?

Absolut überflüssig, Madsen, wie immer."

„Vielleicht" sagte David und drehte sich um.

„Ich gehe nur auf Nummer sicher, besonders bei deiner wilden Art."

Chloe schnaubte bei seinen Worten und schaltete den Fön ein.

Zum ersten Mal seit langem spürte sie, wie sich ihre Haare zwischen ihren Fingern lösten und nicht zusammen klebten.

„Und vor was bitte willst du mich bitte schützen" fragte sie über den Lärm ihrer Arbeit hinweg.

„Vor dir selbst" sagte David und Chloe hielt bei seine Worten inne.

„Vor mir?

Netter Witz, Madsen."

„Ich meine es" sagte er und kam näher um ihr eine Hand auf die Schulter zu legen.

Chloes Körper zog sich an, als sie die ungewohnte Berührung seiner Hand spürte.

„Immer wieder bringst du dich selbst und andere in Schwierigkeiten, junge Dame.

Das beweist alleine schon die ganze Geschichte mit deiner Freundin Max Caulfield.

Deine Respektlosigkeit und dein Hang zur Verantwortungslosigkeit werden dich..."

„Wie bitte" brüllte Chloe und fuhr herum, die Hände zu Fäusten geballt.

Ihr Gesicht war rot vor Wut geworden und sie zitterte vor dem Wunsch, dem Mann vor sich eine für seine Anmaßung reinzuhauen.

„Jetzt hör mal zu, du Arsch.

Ohne meine „Respektlosigkeit" und meinen „Hang zu Verantwortungslosigkeit" haben diesen ganzen Scheiß an meiner alten Schule auffliegen lassen.

Etwas, wofür du Monate ohne Erfolge gebraucht hast, gelang Max und mir in Tagen.

Schön, die Sache ist eskaliert, aber die Sache wurde geregelt, oder nicht?

Also..."

Chloe hielt inne, als sie das Grinsen unter Davids zusammengezogenen Augen sah.

„Na bitte" sagte er, während Chloe ihn immer noch verdattert und wütend zugleich anstarrte.

„Immer noch Respektlos aber du stehst wenigstens zu dem was du getan hast und zeigst damit zumindest Verantwortung.

Gefällt mir, mal abgesehen von deinem Tonfall, junge Dame."

Life is Strange: Storm of ChangeWhere stories live. Discover now