Solemar erwachte mit dem ersten Licht, dass auf sein Gesicht fiel.
Langsam, noch schläfrig, öffneten sich seine Augen zum Himmel hoch, von dem ihm ein goldenes Gestirn entgegen sah.
Er knurrte und zog sich seine Kapuze über den bleichen Kopf.
„Mein Lord" sagte eine tiefe Stimme in der Nähe.
Solemar fauchte unter dem grauen Stoff den Sprecher an, in der Hoffnung seine Ruhe zu bekommen.
Er irrte sich.
Mit einem plötzlichen Ruck riss jemand seine Kapuze weg und die Sonne strahlte ihm einmal mehr mitten ins Gesicht, während ein riesiger Schatten über ihm hing.
„Ambrus, verschwinde" sagte er zwischen einem Gähnen und rollte sich zur Seite.
„Sag Lord Orkus, ich komme sobald ich soweit bin."
„Herr, ihr dient Lord Orkus schon lange nicht mehr."
Bei diesen Worten fuhr Solemar auf, die Augen weit geöffnet griff er zu seiner Seite an einer kalten, schlaffen Metallkette entlang, die von seiner Seite hing.
Er begann zu grinsen und entblößte seine angespitzten Zähne.
„Fort" hauchte er und stand langsam vom seinem Schlafplatz auf.
„Herr?"
„Es ist fort.
Wir sind frei."
Er wand sich der Sonne zu und brüllte offen hinaus: „FREI".
Im selben Moment knackte etwas und beide sahen rüber zu einem eingefallenen Steinbogen, unter dem Kelldon mit mehreren Fischen in den Krallen trat und zu seinem Gebieter und seinem Bruder sah.
„Frisch Fleisch" knurrte der Dämon und hielt die Fische hoch.
Solemar lächelte und ging zu dem Dämon rüber, der noch immer unter dem Bogen stand.
„Ja, Kelldon.
Sie sind Frisch."
Kurze Zeit später brannte ein gemächliches Feuer in der Mitte der Ruine, in der sich alle drei niedergelassen hatten.
Ambrus saß am Feuer und drehte die Holzstöcke, an denen die Fische aufgespießt worden waren.
Kelldon saß ihm gegenüber und fraß genüsslich aus einem der Fische, während aus seinem Mund das rote Blut des Tieres rann.
Solemar stand über ihnen auf den halb eingestürzten Mauern und sah hinaus auf die Bucht, die sich vor ihm erstreckte.
Sein kaltes Herz schlug zum ersten Mal in seinem Leben schneller seit die Erinnerungen an die letzte Nacht wieder aufgekommen waren.
Innerlich lächelte er immer noch, als er das Dark Arcanum, dieser Fluch und Bürde seines Lebens, unten in dem Bunker von seinen Ketten genommen hatte und auf den mit Blut, Fleisch und Öl überzogenen Boden gesehen hatte.
„Hey, was ist, kommt ihr" hatte Victoria gerufen und es ihm so einfacher gemacht.
„Ja, sofort" hatte er geantwortet und in einer Hand eine bläuliche Flamme entzündet.
Der Dämon im Buch hatte vor Angst aufgeschrien, doch er war nicht länger mächtig genug gewesen, um auf Solemar irgend einen Einfluss zu haben.
„Nur noch eine Sache."
Mit diesen Worten hatte er eine Ecke des Buches angezündet und zugesehen, wie es vor Schmerz in seiner Hand hin und her zuckte, bevor er es durch den Raum mitten in die Menschlichen Reste desjenigen geworfen hatte, die einmal Mark Jefferson gewesen waren.
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Life is Strange: Storm of Change
FantasySolemar versteht die Welten nicht mehr, als er von einem gelösten Problem in ein neues Stolpert. Zusammen mit seinem Begleitern landet er mitten im Auge eines Sturms in Arcadia Bay und wird plötzlich Teil einer Welt, die für ihn neue Herausforderung...