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Dylan O'Brien

Ich konnte Thomas ansehen, dass er von der Sache sehr mitgenommen ist, beziehungsweise sehr viel darüber nachdenkt.
Mittlerweile ist es einige Stunden her und wir sind auch schon sehr lange wieder am drehen und schauspielern, aber selbst vor der Kamera muss er sich wirklich zusammenreißen.

Um ihn ein bisschen lockerer zu stimmen, hatte ich draußen nachgeschaut, ob Juliet gegangen war, um ihn damit zu beruhigen, dass sie weg ist.
Doch der Schock war, als sie nach diesen vielen Stunden immer noch dort stand, wo Ki Hong meinte, sie gesehen zu haben.

Ein Schauer lief mir über den Rücken. Nun konnte ich auch nicht mehr ganz so ruhig bleiben, wie zuvor, versuchte jedoch mein bestes, als Thomas sich zu mir setzte, um die anderen vor die Kamera zu lassen.

Er legte seinen Kopf auf meine Schulter und seufzte.

"Denkst du, sie steht immer noch dort?" Fragte er leise und ohne zu mir aufzuschauen.

Was sollte ich ihm jetzt nur sagen?! Die Wahrheit würde ihn nur beunruhigen!

"Sie ist bestimmt schon weg. Ich denke nicht, dass sie so verrückt ist und sieben Stunden lang da draußen rumsteht. Was auch immer sie damit erreichen wollen würde."

Das schien Thomas ein wenig zu erleichtern und mich somit auch. Ein bisschen.

Nach zwei weiteren Stunden, war unser Arbeitstag dann auch zuende. Mittlerweile war es schon dunkel, als wir aus der großen Halle traten, in denen die ganzen Greenscreen Arbeiten abgedreht werden.

Eigentlich hatten Thomas und ich vor, ein wenig Zeit zusammen in meinem Raum zu verbringen und uns einen Film anzuschauen, doch dieser Plan wurde durchkreuzt, als Thomas jemanden am Zaun entdeckte.

Ich dachte es würde blitzen, bis ich das Handy in der Hand der Person entdeckte.

"Hey! Was soll das, hier ist Fotografieren verboten!" Schrie ich hinüber. Ich hatte einen bösen Verdacht, wer dort stand, aber konnte nichts erkennen. Thomas nahm meine Hand und zog mich dorthin. Als wir vor dem Zaun stehen blieben, hörte der blitzregen auf und mein Verdacht bestätigte sich.

"Juliet, was machst du  ich hier?! Es ist spät, geh nachhause!" Meinte Thomas und er war sichtlich geschockt. Er hatte meine Hand immer noch nicht losgelassen und ich hielt sie daher noch fester.

"Ja, Juliet, lass es sein. Was auch immer du möchtest, lass es sein!" Fügte ich hinzu.

Juliet gab einen Seufzer von sich. Danach grunzte sie, was anscheinend ihr Lachen andeuten sollte.

"Tommy....mein süßer Tom Tom! Warum gibst du dich noch mit dem ab? Der ist doch nicht gut genug für dich! Außerdem ist das ein....Mann. Was ich damit sagen möchte: Ich möchte dich von deinen Sünden befreien! Komm zurück zu mir."

Thomas Ausdruck im Gesicht war genauso angewidert, wie der seiner Ex. Jedoch waren die Gründe des Ekels verschieden.

"Juliet...schön das du verstanden hast, dass wir nicht mehr zusammen sind, aber ich werde auch nicht mehr zurück kommen. Und nun kannst du deinen Homophoben Arsch vom Gelände bewegen und aus meinem Sichtfeld, denn ich bin mit Dylan äußerst glücklich. Glücklicher, als das ich es mit dir war!" Am Ende schrie Thomas fast, doch ich fing wieder an meine Kreise über seinen Handrücken zu drehen, weshalb er sich schnell beruhigte.

Juliet schaute nun geschockt auf unsere zusammen geflochtenen Hände.
Sie atmete einmal tief durch und schoss blitzschnell ein Foto von uns, wo ebenfalls unsere Hände zusehen waren.

Shit, dass geht nicht gut aus!

"Nun, selbst wenn er eine Transgenderfrau wäre, wäre das ganz schön schwul...und verdammt ekelhaft!"

"Das geht zu weit! Zuerst diskriminierst du Homosexuelle und nun bist du auch noch Transphob! Außerdem befehle ich dir das Foto sofort zu löschen. Du hast kein Recht darauf, wenn wir nicht wollen, dass wir darauf zusehen sind!" Schrie ich und hätte ihr beinahe das blöde Handy aus der Hand gerissen und einmal ins Gesicht gerammt.

Was fällt der ein?!

"Tommy, wir sollten die Polizei rufen!" Meinte ich und ließ Juliet nicht aus den Augen.
"Ja, macht das! Bis dahin bin ich weg und das Foto wird im Internet direkt viral gehen. Ihr werdet eure Karriere bestimmt vermissen, hab ich recht?" Höhnisch tippte sie auf ihrem Handy herum, bis sie es uns unter die Nase hielt.

"Ein Klick und dann wäre es auf Instagram gepostet." Sie lachte.

Thomas und ich schauten uns bestürzt an. Wir wollten es nicht so schnell öffentlich machen. Außerdem wissen wir nicht, wie lange unsere Beziehung hält. Erst recht, wenn sie in der Öffentlichkeit steht.

Thomas machte mir mit einem leichten Kopfschütteln klar, dass er es nicht veröffentlicht haben möchte.

"Was willst du?" Fragte ich Juliet daraufhin.

"Was ich will? Das habe ich doch schon vorhin gesagt! Tommyyy!" Sie lachte wieder.

Thomas liefen plötzlich die Tränen und gerade überlegte ich, ob 25 Jahre bis lebenslänglich im Gefängnis für einen Mord Wert sind. Vielleicht könnte ich noch auf Kaution frei, wenn ich den Mord sofort gestehe und eine Aussage mache.

Natürlich verwarf ich diesen Gedanken und überlegte mir stattdessen etwas anderes.

Vielleicht ist sie ja so dumm und ....

"Dürften wir bis morgen Abend darüber nachdenken? Du hast uns in der Hand, daran können wir nichts machen. Wir möchten nur noch einen Tag zusammen." Ich schaute sie hoffnungsvoll und traurig an, als hätte ich schon zugestimmt, dass sie und Thomas wieder zusammenkommen.

Quasi ein halbes ja.

Thomas schaute mich geschockt an. Ich hoffte wirklich er würde es mich erklären lassen und mir verzeihen.

Juliet überlegte. "Wenn ich irgendwie merken sollte, dass ihr die Polizei gerufen habt oder das Internet manipuliert oder was auch immer....dann werde ich das hier sofort posten!" Meinte sie und drehte damit um und ging. Ein paar Meter entfernt rief sie uns zu, das wir morgen um 20 Uhr wieder hier sein sollen.

Super....

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More than just a best Friend [Dylmas]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt