Mit langen Schritten ging ich auf das blaue Haus zu. Von außen sah es ziemlich idyllisch aus.
Alle anderen Gedanken hatte ich ausgeblendet, ich war voll und ganz in meinem Element. Nichts konnte mich mehr aufhalten. Das einzige was gerade zählte war es Informationen aus Michail zu bekommen. Egal mit welchen Mitteln.
Leise schlich ich zur Haustüre, dabei knarzten die schon leicht morschen Dielen unangenehm unter meinen Füßen auf. So ein Mist aber auch. ich konnte nur Hoffen das er da nicht gehört hatte. Damit ich die ganze Situation richtig einschätzen konnte, ging ich einmal um das ganze Haus. Checkte Garten und Garage ab.
Im Garten spähte ich unauffällig durch ein Küchenfenster. Da diese direkt an das Wohnzimmer angrenzte, erhaschte ich einen Blick auf Michail der Seelenruhig auf der Couch saß mit Kopfhörern auf den Ohren. Vor ihm auf dem Tisch lag seine Waffe und ein Aschenbecher mit Zigarettenstummeln. Das hieß er würde mich nicht mal ansatzweise hören. Tatsächlich etwas das gut lief. Weshalb ich mich auf dem Weg zur Eingangstür machte.
Ohne Vorwarnung stieß ich die Tür mit einem kräftigen Tritt ein. Das könnte er vielleicht gehört haben. Aber so wie der dagesessen hatte, bestand auch hier eine große Chance das er das ebenfalls nichts gehört hatte. Wie kann man nur so unvorsichtig sein?
Dank meiner Sicherheitsfreigabe brauchte ich nicht einmal einen Gerichtsbeschluss, ich musste mich nicht mal ankündigen. Agenten Luxus.
Wie ich's gelernt hatte sicherte ich in Windeseile jeden einzelnen Raum. Wer weiß ob hier noch jemand war, deshalb ging ich lieber auf Nummer sicher. Obwohl die Tür vorhin ziemlich laut war, saß Michail immer noch mit dem Rücken zu mir, ruhig auf dem Sofa. Gekonnt richtete ich meine Waffe auf ihn und ging mit leisen Schritten auf ihn zu. Da er die Tür schon nicht gehört hatte bezweifelte ich, dass er mich hören würde wenn ich seinen Namen sagte. Also feuerte ich eine Kugel auf den Aschenbecher ab, der in einem schrillem klang in hunderte Stücke zersprang. Musik in meinen Ohren. Erschrocken zuckte er zusammen.
Ach war das herrlich, wie ich das vermisst hatte. Ruckartig drehte er sich um, ohne davor nach seiner Waffe zu greifen. Aber die Kopfhörer riss er sich von den Ohren. Dumm sehr dumm aber umso leichter für mich.
>> Nehmen Sie die Hände hoch. << bedrohlich baute ich mich vor ihm auf. Doch wie erwartete, tat er nicht das was ich wollte. Das machten die meisten nicht. Sonst wäre es ja zu einfach. Der Typ versuchte schnell nach seiner Waffe zu greifen. Gelangweilt drückte ich ab, der Typ war deutlich zu langsam und hatte eine der wichtigsten Regeln vergessen. Wende nie den Blick von deinem Gegner ab.
Schmerzerfüllt schrei er auf und versuchte sich krampfhaft an der Couch festzuhalten. Ich hatte ihm einen Schuss ins Bein verpasst aus dem jetzt Blut auf den Teppich tropfte. Den konnte man wegschmeißen, egal der war sowieso hässlich.
Die meisten Personen die für Ethan arbeiteten waren nicht mal ansatzweise so gut wie ich, weshalb Ethan mich auch unbedingt wieder haben wollte. Ich war sein Meisterwerk, so nannte er mich immer. Meisterwerk, dass sah er in mir. Aber das einzige was ich sah, war ein Monster, dass er erschaffen hatte. Dieser Gedanke ließ mich erschaudern.
Michail wimmerte auf dem Teppich wie ein kleines Kind herum. Ach komm schon es gab um einiges schlimmeres als einen Schuss ins Bein. Folter zum Beispiel die du bald am eigenen Leibe erfahren wirst. Beunruhigend das ich Vorfreude empfand.
>> Ach verdammt, halt die Fresse. << Jetzt war ich wieder die Alte Tessa, kalt und rücksichtslos.
Unsanft packte ich ihn am Kragen und zog ihn somit wieder auf die Beine oder eher auf das Gesunde Bein.
>> Los Beweg dich.<< Befahl ich ihm, während der Lauf meiner Waffe in seinen Rücken gedrückt wurde. Humpelnd bewegte er sich in Schneckentempo fort. Die ganze Zeit zappelte er herum und versuchte sich loszureißen. Jedoch ohne erfolg. Aus seiner Wunde triefte immer noch ununterbrochen Blut. Die sollte ich vielleicht verbinden, so kommt er mir ganz sicher nicht ins Auto. Außerdem wollte ich nicht, dass er jetzt schon aufgab und wegdöste Abkratzen konnte er meines Wissens nach noch nicht mit so einer Verletzung. Aber wer weiß.
Blake schaute schon ungeduldig aus dem Fenster, dabei wippte er immer wieder auf und ab mit seinen Beinen. Als er mich erblickte, stieg er erleichtert aus dem Auto aus.
>> Verdammt ich hab Schüsse gehört. << aww wie süß der machte sich doch ernsthaft Sorgen um mich. Die Sorgenfalten verschwanden jedoch, sobald er Michail kleines Wehwehchen erblickte. Ich brauchte unbedingt etwas zum verbinden, sonst saut der das ganze Auto voll.
>> Er wollte weglaufen. << erwiderte ich achselzuckend, da Blake mich immer noch fragend betrachtete.
>> Und deshalb schießt du ihm einfach so ins Bein. << so wie er das sagte, klang das so herzlos.
Mittlerweile hatte Blake eine Mullbinde aus dem Kofferraum geholt, während ich den Lieben Michail unsanft an das Auto drückte. Ohne darum gebeten zu werden, bückte sich Blake und verband die Wunde unsanft. Michail stieß einen spitzen schrei aus.
>> Ach halt doch die Klappe. << motze ich ihn an, das war ja unerträglich. So hoch schrie nicht mal ich.
>> Ich bin immer noch erkältete, da darf ich mich nicht überanstrengen. << tat ich ganz unschuldig. Was ja auch stimmte, eigentlich nur eine Ausrede war. Kopfschüttelnd stand Blake wieder auf.
Noch ein Neus Kapitel :) Diesmal Tessa Agenten Seite. Wie findet ihrs?
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Boy you saved me
RomanceDer Raum war dunkel. Leichte Sonnenstrahlen vielen durch die Eisernen Gitterstäbe. Meine Faust triefte vor Blut, aber es war nicht meines. Vor mir saß ein Person angekettet an einem Stuhl. Sein Gesicht, angeschwollen von meinen Faustschlägen. "Ich w...