Prolog

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Als ich aufwachte und mich von dem Schreck erholte, fühlte ich mich beobachtet.

Der Nebel um mich herum war so dicht, sodass ich mich nicht orientieren konnte. Mich selbst konnte ich auch nur als Schatten wahrnehmen.

Dennoch sah ich die bernsteinfarbenen Augen jenes jungen Mannes, der mich in meine derzeitige Situation gebracht hatte. Ich wusste, dass ich sterben würde.

Trotz dieses Wissens, würde ich alles wieder genauso machen, wie ich es getan habe.

War Liebe es wert zu sterben? Oder würden die Taten auch wenn sie aus Liebe geschahen, mich in die Hölle bringen?

Absurderweise hatte ich keine Angst, ich spürte nur Ruhe. Nur ein leiser Wind pfiff sein Lied durch meine Ohren und ich spürte den eisigen Windhauch wie eine Umarmung.

Ich vernahm starke Schmerzen an meinen Schulterblättern, Blut rann durch meine Finger. Ich war wie zu Eis erstarrt und konnte mich dennoch nicht bewegen, um nachzusehen wie schwer ich verletzt war.

Nachtschwärze umgab mich. Der Nebel wurde immer dichter. Die Sonne war gerade untergegangen und es kündigte sich eine sternenlose Nacht an.

Um diese Uhrzeit war normalerweise keiner mehr auf den Straßen unterwegs und doch sah ich das Glühen, der immer näherkommenden Augen, die keine Sekunde den Blick von mir ließen.

Vielleicht würde ich doch nicht sterben? Vielleicht gab es doch Schutzengel?

Doch was passiert, wenn man seinen Schutzengel wütend macht?

War dann alles verloren?

Engelsruf Dämonen der Nacht [Rohfassung]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt