LOUIS' TAG X

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LOUIS' TAG X

Louis wusste nicht, wo er sich gerade befand. Er war von der Beerdigung abgehauen, ohne zu wissen, wohin er gelaufen war. Er erkannte nichts an diesem Ort, obwohl er in England geboren und aufgewachsen war. Langsam drehte er sich einmal um seine eigene Achse und bemusterte seine Umgebung. Er befand sich auf einer Brücke, darunter war ein großer Fluss zu sehen. Im Himmel befand sich keine einzige Wolke, die Sonne prallte auf ihn hinunter. Alles was er jetzt noch wahrnehmen konnte, was das Gezwitscher der Vögel um ihm herum. Die Tränen brannten auf seiner Wange, doch bis eben hatte er nicht einmal gewusst, dass er weinte. 

Wie von alleine führten seine Beine ihn zu dem Gelände der Brücke, wo er sich mit seinen Händen fest ranklammerte. Obwohl er Höhenangst hatte, wagte er sich, hinunter zu schauen. Augenblicklich wurde ihm schwindelig. Sein Griff um das Gelände der Brücke wurde stärker und sofort schloss er seine Augen und nahm tief Luft. Tausende von Gedanken spukten in seinem Kopf und er wusste, dass er all dem endlich ein Ende setzen musste. Ohne zu überlegen nahm er den Brief, den er erneut geschrieben hatte, nachdem er den ersten weggeworfen hatte, aus seiner Hosentasche und faltete ihn auseinander. Dann legte er den Brief auf den Boden und beschwerte ihn mit einem Stein, damit er nicht davon flog, bis Harry kam. 

Schließlich nahm er sein Handy, sah sich nach einem Ortsschild um und nachdem er tatsächlich einen entdeckt hatte, schrieb er Harry, wo er sich befand. 

An Harry: Benjamin Street 48, auf der Brücke über dem Fluss. Du musst hier etwas abholen und es an die Personen, die darin erwähnt sind, weiter geben. Es tut mir Leid. Ich liebe dich xx

Er legte sein Handy neben dem Brief auf dem Boden ab und kletterte dann über das Gerüst der Brücke. Die vordere Hälfte seiner Füße berührten nun keinen Boden mehr und schwebten über dem Fluss. Louis fixierte seinen Blick auf seine schwarzen Vans, die er an hatte und schloss wieder seine Augen. Lange genug hatte er schon diesen Tag geplant. Zwar hätte er nicht damit gerechnet, dass er es so tun würde, aber immer hin war es endlich so weit. Diesmal würde ihn niemand mehr aufhalten können. Louis brauchte auch gar nicht nach zu denken, weshalb er das tat, denn er hatte die letzten vier Jahre nur noch damit verbracht, nachzudenken. Heute würde er endlich mal handeln. 

Louis' Augen waren immer noch geschlossen und langsam erhob er seinen rechten Fuß und verlor für einen kurzen Moment das Gleichgewicht. Sofort setzte er seinen Fuß wieder ab und atmete erleichtert aus. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen und das Gefühl von Freiheit durchströmte seinen ganzen Körper. Jetzt war er sich ganz sicher. Er wollte es tun und es gab kein Zurück mehr. Doch genau als er einen Schritt nach vorne tat, hörte er eine Stimme, die jede einzelne Faser in seinem Körper zum Zittern brachte, doch es war zu spät. Er hatte den Schritt schon getan und das Einzige, was er dann noch hörte war; 

Louis, tu's nicht! Ich liebe dich! 

Doch es war zu spät. Louis schloss seine Augen und mit einem lautem Knall platschte er in das Wasser, welches sich anfühlte wie tausende Messerstiche, doch schon nach einigen Minuten spürte er nichts mehr. Nichts mehr außer Frieden und Freiheit. Er war gerettet, er war endlich erlöst von all den Schmerzen, die er ertragen musste. Und noch nie zu vor hatte er sich so gut gefühlt. 

Destiny ☯ Louis TomlinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt