LOUIS' TAG III
Es war so weit. Heute war der Tag. Zum ersten Mal seit langem stand Louis mit einem Lächeln auf seinen Lippen auf und hatte nicht mehr das Bedürfnis dazu, sofort wieder zurück ins Bett zu gehen. Diesmal wollte er den ganzen Tag genießen, auf seine Art. Lächelnd stand er auf und zog sich seine schwarze, enge Jeans an und sein weißes Tanktop. Er sah in den Spiegel, betrachtete sich selber und sah zum ersten Mal einen jungen Mann, der viel in seinem Leben erreicht hatte. Und als dieser wollte er für immer bleiben. Er wollte nicht als der zerbrochene, deprimierte Junge gehen, der er seit vier Jahren nun schon war.
Er lief zur Tür und genau als er sie öffnen wollte, kam ihm Harry entgegen. Er hatte tiefe Augenringe und sah völlig ausgepowert aus. Louis fragte sich, wieso er schon wieder da war, doch sagte nichts. Er betrachtete ihn nur und blieb ganz ruhig stehen. Harry taumelte etwas hin und her und schloss seine Augen. Er war betrunken, das sah man ihm an. Louis gab ihm einen abwertenden Blick und verzog sein Gesicht. Er hasste es, wenn Harry trank, weil er dann immer so verletzlich aussah.
Deshalb lief Louis ohne Weiteres an Harry vorbei und knallte die Tür hinter sich zu. Er wollte ihn nicht länger sehen, nicht so. Louis machte sich auf den Weg in die große Arena, in der sie das Konzert heute Abend geben würden und stellte sich auf die Bühne. Es war kein Laut zu hören, keine Menschenseele war zu sehen und alles war leer. Louis nahm nur seine eigene Anwesenheit wahr und hörte seinen eigenen Atem. Langsam legte er seine Arme um sein Mikrofon und schloss seine Augen. Sofort erinnerte er sich an seinen ersten Live-Auftritt. Was an dem Tag alles falsch gelaufen war.
Nicht nur Harry hatte sein Solo vermasselt, sondern auch er und die restlichen Jungs. Nur waren sie besser darin, Emotionen zu verstecken, als Harry. Es war außerdem der Tag gewesen, an dem Louis sich zum ersten mal selbst verletzt hatte. Er hatte Harry in ihrer gemeinsamen Wohnung damals gefunden. Er war wieder betrunken gewesen, obwohl er erst 16 war. Louis hatte sofort die Klinge neben ihm gesehen und sich dann zu ihm gesetzt. Er hatte seine Hand in seine eigene genommen und die Klinge auf sein Handgelenk gelegt.
Tu es, drück drauf! Dann weißt du, wie sehr du mir damit weh tust, hatte er ihm gesagt. Sofort hatte Harry die Klinge aus der Hand fallen lassen und war aus der Wohnung gerannt. Keine Minute später hatte Louis sich selbst mit der Klinge verletzt. Er wusste nicht wieso, aber es hatte ihn wie auch immer befreit. Seit dem hatte er es regelmäßig getan, ohne dass einer der Jungs was davon mitbekam. Nicht einmal Harry, bis heute.
Louis lockerte seinen Griff um das Mikrofon und öffnete langsam seine Augen. Er seufzte und sah in die Leere. Auf die tausend Stühle, die leer waren. In wenigen Stunden würden sie alle besetzt sein. Mit tausenden von Mädchen, die ihn und die anderen Jungs anhimmeln würden. Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen, als er daran dachte, wie glücklich er all diese Mädchen machte, nur indem er für sie sang. Aber er wusste auch, dass er somit sein eigenes Leben aufs Spiel setzte. Je glücklicher er sie machte, desto unglücklicher wurde er selber. Es war fast schon so, als ob er diesen Mädchen seine Freude geben würde.
Louis seufzte und verließ schließlich die Bühne. Er schlenderte durch die Arena, begrüßte hier und da einige Arbeiter seiner Crew und sah sogar schon die ersten Fans draußen vor der Arena. Er lief weiter in den Backstage Bereich und traf auf Niall und Liam, die auf dem Sofa saßen und FIFA spielten. Er lachte leise los als er sie sah und warf sich zu ihnen auf das Sofa, doch keiner der beiden beachtete ihn. Sie waren so sehr in das Spiel vertieft, dass sie nicht einmal mitbekamen, dass jemand den Raum betreten hatte. Louis blieb noch eine Weile bei ihnen, bis er dann doch wieder aufstand und weiter lief. Er wusste nicht, wohin er ging. Er hatte kein Ziel in seinem Kopf und schlenderte deshalb orientierungslos hin und her, bis er schließlich außerhalb der Arena einen Platz fand, der ziemlich verlassen aussah.
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Destiny ☯ Louis Tomlinson
Fanfic»Du bist mein Mondschein. Denn nur du hast an meinen dunkelsten Tagen für mich geleuchtet und mir Schutz gegeben.« © -alwaysinmyheart, 2014 Destiny ist ein junges Mädchen, welches schon viel in ihrem Leben durchmachen musste, doch nie hatte sie mit...