BRIEF III

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BRIEF III

Lieber Louis,

weißt du noch, was du immer geantwortet hast, wenn man dich gefragt hat, was du mal werden möchtest, wenn du älter bist? Wahrscheinlich kommen dir jetzt tausende von Sachen in den Kopf, die du damals werden wolltest und wahrscheinlich hättest du niemals damit gerechnet, dass du mal ein Sänger wirst aber weißt du was? Ich bin so froh darüber, dass du es geworden bist. Denn sonst hätte ich dich niemals kennen gelernt und glaub mir, das hätte ich nicht überlebt.

Meine Anwtort auf diese Frage war jedoch immer nur dieselbe; glücklich. Auch wenn ich deshalb immer wieder von allen ausgelacht wurde, änderte ich meine Antwort nie. Andere Menschen denken, dass so etwas selbstverständlich ist, aber tatsächlich ist es das nicht. Und das beste Beispiel bin ich selbst; Ich bin nicht glücklich, kein bisschen, Louis.

Ich habe gerade eben ein Bild von dir gesehen, welches bearbeitet wurde. Du stehst neben dran und lächelst und natürlich bezaubert mich das - wie immer - , immer wieder aufs Neue. Auf jeden Fall, daneben stand mehrmals ein einziger Satz: "Ich hasse mich" und erst ganz unten stand: "Aber ich liebe ihn, deshalb lebe ich" Kannst du dir vorstellen, wie sehr das genau auf mich zutrifft? Ich denke nicht, aber genau diese drei Sätze beschreiben mein ganzes Leben und meine Beziehung zu dir einfach nur perfekt. Du bist der einzige Grund, weshalb ich noch lebe. Der einzige Grund, weshalb ich noch atme. Der einzige Grund, weshalb ich noch hier sitze und diesen Brief hier schreibe. Der einzige Grund, dass ich überhaupt noch weiß, wie man lächelt.

Das kann sich ein Mensch wahrscheinlich gar nicht vorstellen. Dass er der einzige Grund ist, weshalb ein anderer Mensch lebt aber genauso ist es bei mir. Du hälst mich bestimmt für verrückt - und das bin ich auch gerne, solange ich dann am Leben bin.

Kannst du dich noch daran erinnern, wie du bei den X-Factor Diaries so getan hast, als ob du Superman wärst? (Dumme Frage, bestimmt weißt du das noch).

Superman. Sobald man Superman sagt, denkt jeder daran, wie er Leben rettet. Und du warst damals Superman. Du wolltest Leben retten. Und weißt du was? Auch wenn du nicht der wahre Superman bist, hast du Leben gerettet. Tausende von Leben - meines inklusive. Und das nur, indem du du selbst warst und nicht Superman. Ich könnte fast schon sagen, dass du mein Superman bist aber leider gehörst du nicht nur mir.

Wie du sehen kannst, ist das schon mein dritter Brief an dich und wenn du gerade tatsächlich diese Zeile hier ließt, möchte ich dir jetzt schon mal tausend mal dafür danken! Ich weiß, du bist ein sehr beschäftigter Mann, mit deiner Band, deiner Freundin, deiner Familie und alles andere und hast wahrscheinlich nicht mal Zeit für dich selbst und deshalb danke ich dir so sehr, dass du dir meine Briefe durchließt.

Louis, bitte höre niemals auf zu lächeln. Ich habe gestern erst wieder ein Foto von dir gesehen und du hast gestrahlt wie die Sonne. Du hast meine ganze Welt erleuchtet und glaub mir, nur dieses eine Lächeln, hat mir soviel Mut gegeben, dass ich zum ersten Mal mit einem Lächeln auf den Lippen eingeschlafen bin. Das mag zwar verrückt klingen, aber genauso war es. Ich hatte einfach die ganze Zeit dieses eine Bild von dir vor meinen Augen und ich kann dir nicht erklären, wie glücklich mich das gemacht hat.

Aber heute. Heute ist meine Welt wieder zusammen gebrochen. Und das nur wieder wegen einem Bild. Das ist doch wirklich witzig, wie sehr ein Bild die Stimmung eines Menschen beeinflussen kann, nicht wahr? Denn das Bild, welches ich gesehen habe, war wieder von dir. Ich werde dir in diesem Brief noch nicht sagen, was für Bilder das waren, denn das würde sonst alles vermasseln. Aber ich werde dir sagen, was ich darauf gesehen habe.

Auf dem Bild war ein junger, verdammt gut aussehender Mann zu sehen. Er hatte blaue Augen, die so schön waren wie der Himmel an einem Sommernachmittag. Er trug eine dunkelrote Mütze, die seine braunen Haare versteckten und er schien nicht glücklich zu sein. Ihn umgab eine traurige Aura und glaub mir, alleine das hat mich schon aufgefressen. Diese blauen Augen, die sonst immer so gestrahlt hatten, waren tot. Genauso wie das Lächeln, welches sonst immer auf seinen Lippen lag, war weg. Ich weiß nicht warum er so traurig scheint, aber ich kann es mir denken. Es hat mich innerlich zerfressen, diesen sonst immer so glücklichen jungen Mann so traurig, fertig und zerstört zu sehen.

Was ist aus dir geworden, Louis? Ich möchte dich hier nicht anmotzen oder sonst was. Aber das bist nicht du! Wo ist mein glücklicher, immer Witze machender, kleiner Boobear geblieben? Wo ist mein Louis geblieben, den es kein bisschen gekümmert hat, was die anderen über ihn gedacht haben? Wo ist er und wieso ist er so unglücklich? Ich weiß, nicht jeder kann für immer glücklich sein und nur noch Lächeln aber du warst das einzig Positive in meinem Leben. Doch seit es dir so schlecht geht, halte ich das nicht mehr aus.

Ich habe dir schon öfter gesagt, dass du der Grund bist, weshalb ich überhaupt noch lebe aber wenn ich dich so traurig sehe, dann sehe ich keinen Grund mehr, weiterhin zu leben. Was bringt mir das dann? Dann habe ich doch wirklich alles in meinem Leben verloren, denn der Junge, in den ich mich verliebt habe, ist nicht mehr da. Natürlich kannst du deine Gefühle nicht kontrollieren aber bitte, versuch stark zu bleiben. Nicht für mich oder irgendjemand anderen, sondern wenigstens für dich. Du bist so ein toller Mensch und das bist du dir selbst schuldig.

Es gibt viele Mädchen, die sagen, dass du deren Sonnenschein bist, weil du ihre Welt erhellst. Da gebe ich ihnen auch vollkommen Recht. Du bist ein wahrer Sonnenschein. Du bringst einfach jeden zum Lachen, egal was du machst. Aber mein Sonnenschein bist du nicht. Nein, du bist mein Mondschein. Denn nur du hast an meinen dunkelsten Tagen für mich geleuchtet und mir Schutz gegeben.

Jeden Abend sitze ich vor meinem Fenster und starre den Mond an, rede mit ihm und erzähle ihm all meine Sorgen. Und weißt du warum? Weil ich weiß, dass du genau in dem selbem Moment irgendwo auf dieser Welt gerade wahrscheinlich auch den Mond siehst. Dann fühle ich mich immer so, als ob ich mit dir reden würde und das befreit meine ganze Seele.

Ich wollte dir noch etwas erzählen bevor ich mit dem Brief aufhöre, weil das mir selbst auch wieder einmal klar gemacht hat, dass du wirklich mein Leben gerettet hast und ich das aufschreiben wollte, bevor ich es wieder vergesse.

Heute Mittag war mein Cousin bei mir. Er mag euch Jungs zwar nicht aber er hat auch nichts gegen euch. Übrigens, er ist der Einzige aus meiner Familie, der weiß, wie beschissen es mir wirklich geht. Nur ihm kann ich mich anvertrauen. Auf jeden Fall saß ich gerade auf meinem Bett und habe "Half a heart" von euch angehört (mein Lieblingslied) als er rein gekommen ist und sich zu mir gesetzt hat. Er hat auch mit gehört und dann ist das hier passiert:

Er: "Hey, falls du die Jungs oder diesen Louis mal sehen solltest, nimm mich mit, okay?"
Ich: "Was? Wieso? Ich dachte du magst sie nicht"
Er: "Ja, tu ich auch nicht. Aber ich möchte ihnen und vor allem Louis danken"
Ich: "Wofür?"
Er: "Dafür, dass er die Wunden an deinem Handgelenk verschwinden lassen hat"

Und dann habe ich die ganze Nacht lang nur wegen diesem einem Satz geweint und habe mich an seine Brust gekuschelt, während ich an dich und diesen Satz gedacht habe. Er hat Recht. Nur wegen dir sind diese hässlichen Wunden an meinem Handgelenk weniger geworden. Und dafür danke ich dir auch, Louis. Denn nicht einmal mein Cousin hat das geschafft, obwohl 1) ich ihn persönlich kenne, 2) er Teil meiner Familie ist und 3) er viel mehr hätte tun können als du. Aber am Ende wirst du es sein, der mein Leben retten wird. Weil du mein Herz in deinen Händen hälst. Weil du der Junge bist, in den ich mich verliebt habe. Merk dir das Louis, nur du wirst mein Leben retten können, sonst niemand.

Ach, ich langweile dich hier bestimmt schon wieder. Wahrscheinlich hast du gerade etwas viel Wichtigeres zu tun. Bei deiner Freundin sein, ein Interview geben, ein Konzert geben, mit deiner Familie reden, keine Ahnung. Aber alles ist wichtiger als ich. Deshalb werde ich jetzt hier wieder aufhören zu schreiben. Ich hoffe ich konnte dir wieder etwas deutlicher machen, wie sehr du mir bedeutest und was du alles für mich getan hast. Ich habe dir so viel zu verdanken, dass wirst du mir nicht glauben können.

Bis nächstes Mal, Louis.
Und bitte, denk daran, bleib stark - für dich!

In Liebe,
xx

Destiny ☯ Louis TomlinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt