FOURTY FIVE

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"Lass ihm einfach Zeit. Er ist verletzt und..."
"Trotzdem ist Youngjae ein Vollidiot.", unterbrach ich ihn und seufzte genervt auf.

"Jaebum ist ziemlich naiv und wenn er sieht, wie leid es ihm tut, dann wird Bummie schon nachgeben. Das war bisher immer so.", lachte er und lehnte sich an mich, was mich scharf die Luft einziehen ließ.

"Stört es dich gar nicht, dass er sich in dich verliebt und Jaebum verärgert hat?"
"Es gibt schlimmeres." Dabei zuckte er mit seinen Schultern und wich wieder von mir, als ich für ihn nicht genug zu reagieren schien.

Trotzdem machte ich mir einen Kopf um meinen besten Freund. Er schien am Boden zerstört zu sein, als er sich mir öffnete und sein Herz ausschüttete. Den ganzen Tag war ich für den sonst so strahlenden Sonnenschein da und merkte, wie wichtig Jaebum ihm doch war. Dass er ihm von seinen Gefühlen zu Yugyeom erzählt hatte, war ein Fehler gewesen, den er sofort einsah. Nur was hätte er anderes machen sollen? Youngjae konnte man von zehn Kilometern ansehen, wie ihn etwas beschäftigte und ignorieren konnte man es nur schwer. Jedenfalls konnte ich es nur schwer ignorieren. Jaebum würde es nicht anders ergehen, war ich der Überzeugung. Den Youngjae würde es ihm definitiv nicht dies auf die Nase binden.

"Du scheinst ja echt überzeugt zu sein.", zischte ich und verdrehte meine Augen, was ein genervtes Stöhnen seinerseits zur Antwort brachte.
"Ja, ist halt scheiße. Nur was kann ich dafür? Was bringt's mir, wenn ich mir deswegen einen Kopf mache? Sie werden eh' wieder zusammenkommen. Also hör auf so 'ne unglaubliche Diva raushängen zu lassen, für Dinge, die du sowieso nicht beeinflussen kannst."

Still saß ich da, während es in mir vor Wut brodelte und ich jeden Moment hätte platzen können. Nur ich wusste, wenn ich nun noch einen Ton über dieses Thema verlieren würde, vor allem mit einem schnippigen Unterton, dann würde es durchaus zum Streit kommen. Und davon war ich nun so gar nicht der Freund davon.

Yugyeoms Art mit dieser Situation umzugehen, war mir einfach unbegreiflich. Oder ich war einfach nur darauf fixiert meinen besten Freund zu beschützen und für ihn das Beste zu wollen. Und da brachte mich die Art meines Freundes schlichtweg aus der Bahn und machte mich verrückt, wütend, verständnislos.

"Ach komm schon." Wieder hatte er sein Kinn auf meine Schulter gelegt. Sein Atem kitzelte die Haut meines Halses und veranlasste eine leichte, doch angenehme Gänsehaut. "Bist du deinem Freund jetzt böse, huh?"

Auch wenn mein Blick auf irgendeinem belanglosen Punkt im Raum gerichtet war, wusste ich nur zu genau, wie er schmollte und mich zum schmunzeln brachte. Doch eine Antwort gab ich ihm nicht, wartete stillschweigend auf das, was er vorhatte.

"Sei doch nicht so, Bambi." Und schon spürte ich den ersten Kuss auf meiner Wange, darauf den Zweiten, Dritten und immer so weiter, solang es mir genug wurde und ich ihm meine Lippen aufzwang, damit die Schmetterlingsküsse auf meiner Wange aufhörten, die mich nervös vor glücklich sein werden ließen, zugleich aber auch unangenehm.

"Du bist so ein Idiot.", knurrte ich, als ich die Distanz unserer Lippen minimierte, was mir nur ein schräges, freches Grinsen des Jungen einbrachte, der mir wieder seine Lippen aufzwang.

Trotzallem während ich ihn hier küsste, schossen mir immer wieder die Worte von Youngjae in den Kopf und ließen mich mit jeder weiteren vergangenen Sekunde stutzig werden. Was war, wenn ich wirklich nichts für Yugyeom empfand und wirklich mit ihm spielte?

Wer gab mir die Gewissheit, dass wirklich Gefühle im Spiel waren?

𝗗𝗲𝗺𝗶𝘀𝗲𝘅𝘂𝗮𝗹 ✧ YUGBAMWo Geschichten leben. Entdecke jetzt