TWENTY SEVEN

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Sicht BamBam;

"Wie hast du geschlafen?", weckte mich Yugyeom aus meinen Tagträumereien und schenkte mir ein freundliches, zugleich noch müdes Lächeln. Irgendwie machte mich diese Situation zu einem gewissen Grad glücklich, auch wenn ich den genaueren Grund nicht kannte, weshalb ich plötzlich so fühlte.

"Gut, zwar ungewohnt neben jemanden aufzuwachen, aber doch gut. Ja.", ratterte ich meine Antwort herunter und nahm einen weiteren Schluck von meinem Getränk. Zufrieden nickte er mit seinen Kopf, hatte sich an den dunklen Türrahmen gelehnt. Ihn schien etwas zu bedrücken, was sich an dem Runzeln seiner Stirn bemerkbar machte. Am Liebsten würde ich ihn fragen, was ihn genau durch den Kopf ginge. Mir fiel es nicht leicht es in die Tat umzusetzen. Immer wenn ich etwas machen wollte, um ihm zu helfen, dann fühlte ich mich gleichzeitig so hilflos, da mein Kopf sich im selben Moment entschied dagegen vorzugehen und den Gedanken abzuwinken. Wieso? - Ich wusste es schlichtweg nicht.

"Danke, dass du da warst über Nacht. Sowas ist selten."

Das Einzige, was ich überhaupt vollbrachte nach seinen Worten, war es zu lächeln und wie ein schüchternes Mädchen auf meine Hände zu schauen. Bei Yugyeom fühlte ich mich so anders, völlig anders wie bei Youngjae. Doch von großer Bedeutung würde es bestimmt nicht sein. Schließlich war ich niemand besonderes und nach der Schule würde sowieso der Kontakt zwischen uns abbrechen. - Davon war ich überzeugt. - Aber irgendetwas schrie in mir, dass ich das nicht wollte oder zulassen konnte. Doch Dinge passierten und man konnte sie auch nur schwer bis gar nicht verhindern; das war normal.

"Ich hab dich echt gern, Bam.", sagte er mit einem unruhigen Unterton. Er mochte mich; er mochte mich sehr. Es war beruhigend und zugleich beängstigend zu hören. Lieber wäre mir nach lachen gewesen, als dass mir Tränen in die Augen stießen, während mich meine Gedanken auffraßen am lebendigen Leib. Nicht nur das; mir wurde schlecht dabei, als ich verinnerlicht hatte, was seine Worte waren. Nicht, dass er mich anwiderte. Keineswegs. Mir wurde einfach schlecht, was seine Worte zu bedeuten hatten. Gerade wurde mir einfach alles zu viel.

"Mehr als gern, um ehrlich zu sein.."
"Wie?" Mein Kopf schellte nach oben. Als wüsste ich die Antwort, schüttelte ich meinen Kopf und legte meine Hände vor das Gesicht. Es konnte nicht wahr sein. Es durfte nicht wahr sein. Nicht jetzt. Nicht er. Um Himmels Willen nicht Kim Yugyeom! Ich wollte es nicht hören!

"Ich hebe mir das für später auf.", meinte er und lächelte mich schief an, "Komm, wir müssen uns für die Schule fertig machen."

Unsicher und mit wackeligen Beinen stand ich auf, unterdrückte die letzten aufkommenden Tränen und lief ihm hinter her. In seinem Zimmer wühlte er in seinem Kleiderschrank herum, schien nach etwas zu suchen, währenddessen ich im Türrahmen lehnte und ihn genauer beobachtete: Seine gelben Haare hingen ihm zerzaust in alle Richtungen, was den Anschein erweckte, dass er eben erst aufgestanden war. - Was mehr oder weniger stimmte. Ich war immerhin vor ihm aufgewacht. - Ein dunkles Shirt bedeckte seinen Oberkörper und auch seine Beine waren von einer grauen Jogginghose umhüllt. Trotzdessen, dass er in seinen Schlafsachen vor mir stande, sah er gut aus. Wirklich sehr gut, um ehrlich zu sein.

"Starr nicht so. Das macht mich ganz nervös.", zwinkerte er mir zu und hielt mir ein Stapel Kleidung hin, ohne dass ich mitbekommen hatte, dass er auf mich zu kam.
"Ehm w-was?"
"Das kannst du anziehen. Wir haben noch zehn Minuten. Also leg mal einen Gang zu."

Geschockt lief ich ins Bad, zog mich um und machte mich auch sonst fertig. Er hatte mir ein schlichtes, weißes T-Shirt gegeben und eine schwarze Skinny Jeans; nichts wirklich spektakuläres, aber zugleich ein oder zwei Größen zu groß, was es auffällig machte, dass die Sachen nicht von mir stammen konnten. Es war seltsam die Sachen einer anderen Person zu tragen. Es war befremdlich einen anderen Geruch wahrzunehmen, den einen ummantelte und war nur schwer auszublenden. Damit müsste ich heute wohl oder übel auskommen.

Mit einem Seufzen wuschelte ich mit noch durch die Haare, ehe es klopfte. Ich seufzte.

"Bam, wir müssen los."

𝗗𝗲𝗺𝗶𝘀𝗲𝘅𝘂𝗮𝗹 ✧ YUGBAMWo Geschichten leben. Entdecke jetzt