Verloren

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Anakin wusste nicht, wie er in die Rettungskapsel gelangt war. Er wusste nicht, wie sie den Separatisten entkommen waren und auch nicht, wie er auf das Schiff gekommen war, welches nun gen Coruscant flog. Er wusste nur eins, dass alles verloren war. Ahsoka war fort. Er hatte sie im Stich gelassen. Sie war in einem Meer aus Flammen allein zurückgeblieben und er hatte nichts getan. Er hatte gesehen, wie das Schiff auseinanderbrach. Er konnte es nicht glauben, er konnte... wollte es nicht glauben, aber Ahsoka war tot. Niemand hätte so etwas überleben können. Nicht einmal seine geniale, wunderschöne und liebevolle Ahsoka. Er hatte sie verloren. Aber wenn er sie so liebte, hätte er ihren Tod dann nicht spüren müssen? Hatte er ihn vielleicht gespürt? Nein, er war sich ganz sicher, sein Herz hätte zerspringen müssen. Für einen Moment, einen wunderschönen Moment entbrannte ein Feuer der Hoffnung in ihm. Dann öffnete sich die Tür seines Quartiers. Sein alter Meister, Obi-Wan Kenobi, trat herein. „Anakin..." Anakin drehte sich weg. Er wollte nicht reden. Er wollte nichts hören. „Anakin, wir erreichen bald Coruscant." Sein Meister bemühte sich ruhig zu sprechen, aber Anakin hörte, wie auch er darum rang, seine Stimme nicht brechen zu lassen. „Anakin, der Rat möchte... der Rat möchte wissen, was mit Ahsoka ist." Er holte tief Luft. „Sie wollen es von dir wissen. Du warst dabei, nur du weißt, was genau geschehen ist. Du musst ihnen sagen..." Er schluckte. „Du musst ihnen sagen, dass Ahsoka..." „Seid still!" donnerte Anakin. „Anakin..." „Nein! hört auf! Sagt es nicht!" Anakin wusste, er spürte in der Tiefe seines Herzens, es auszusprechen würde bedeuten, dass es wahr war. Und das durfte es nicht sein. Ahsoka war nicht tot! Sie durfte nicht tot sein! „Anakin, du weißt, dass unmöglich jemand dieses Inferno hätte überleben können, nicht einmal Ahsoka." Obi-Wan wählte seine Worte bedacht, äußerte sie aber mit Nachdruck. Anakin antwortete nicht. „Lasst mich allein." sagte er nach einer Weile, die Obi-Wan ihn wortlos angeblickt hatte. „Wie du willst. Ich weiß, ihr standet euch nahe. Es ist schwer jemanden zu verlieren. Als Qui-Gon starb habe ich es auch nicht glauben wollen. Aber glaube mir, Anakin, es ist besser, sich der Trauer nicht hinzugeben. Diese Gefühle... sie können dich mit sich reißen, dich zerstören." Anakin kniff die Augen zusammen. „Wenn du reden willst, ich bin immer für dich da." Anakin presste seine Augenlieder zusammen, so stark er konnte. Er durfte jetzt nicht weinen! Nicht vor Obi-Wan, nicht vor dem Rat, nicht vor irgendjemandem. „Bitte... geht einfach." flehte er und Obi-Wan verstand. Als sich die Tür schloss konnte er sich nicht mehr beherrschen. Tränen flossen in Strömen über sein Gesicht und er presste den Kopf gegen die kalte Wand der Koje. Warum? Warum Ahsoka? Schluchzend und zittern rollte er sich in der Koje zusammen und ließ seiner Trauer freien Lauf. Jetzt war er ganz allein im Universum.

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Ich hoffe ich drücke jetzt nicht zu stark auf die Tränendrüse... Gefällt euch ein solcher Einblick in Anakins Gefühle oder wäre euch etwas mehr Action lieber? Schreibt es gerne in die Kommentare und lasst ein Sternchen da!

Die Dunkelheit des HerzensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt