12. Wie verklickert man sowas

231 10 0
                                    

Mein Kissen fester umklammernd, schaute ich Nataly ungeduldig an.

Sie hingegen, starrte auf irgendeinen Punkt an der gegenüber liegenden Wand meines Wohnzimmers. Sie hatte ein Bein angewinkelt auf dem Sofa abgestellt, das andere hing vom Sofa.

"Nat...?", versuchte ich sie wieder in die Realität zu kriegen.

Kurz schüttelte sie ihren Kopf und drehte ihren Kopf nun langsam in meine Richtung.

"Wie konnte das passieren Lis? Wie?", fragte sie und drehte sich mehr in meine Richtung.

"Mh, wir....", versuchte ich zu erklären, obwohl ich ihr gerade erst die ganze Geschichte erzählt hatte.

"Wie, Lis? Weißt du, hättest du jemand neues kennen gelernt, wäre es eine einmalige Sache gewesen, okay..."

Gerade öffnete ich den Mund, um etwas dagegen einzuwenden, als sie den Zeigefinger hob und einfach weiter sprach:"Dann wäre es etwas anderes! Herr Gott, dieser Mann hat dich verlassen und sich dieses junge Flittchen ausgesucht und du? Du trauerst ihm nach UND lässt dich von ihm schwängern!"

Fester drückte ich das türkise Kissen an meine Brust:"Du sagst das so, aber wie konnte ich anders handeln? Ich habe nie einen anderen Mann als Maxwell Crawfield geliebt!"

Natalys Augen fingen an zu glitzern, waren das Tränen?

"Ah, du bist so eine Idiotin!", rief sie weinerlich und stürzte zu mir, um mich in eine feste Umarmung zu ziehen.

"Ich weeeeiß!", mit aller Kraft drückte ich meine beste Freundin an mich und ließ meinen Gefühlen freien Lauf.

Nach wenigen Augenblicken trennten wir uns wieder und sahen uns gegenseitig an, fingen an zu lachen, wegen unseren tränenüberströmten Gesichtern.

Nat lehnte sich wieder zurück und wischte sich unterhalb der Augen, die Tränen weg.

"Wie willst du das dem zukünftigen, zweifachem Papa verkünden?"

Kurz zuckte ich mit den Schultern:" Keine Ahnung, wie macht man sowas denn?"

Nataly fuhr sich durch die Haare und dachte kurz nach:"Vielleicht mit einer Karte? Oder du schläfst nochmal mit ihm, und sagst es ihm dann? Oder, oder wir verarschen ihn?"

Böse grinste sie mich an.

"Nein, ich muss ihm das anders sagen....", grübelnd strich ich über das Kissen.

"Ah, wir lassen ihm einen Kuchen zukommen? Wo das dann drauf steht.", meinte Nat.

"Zu viel und irgendwie unpassend."

"Sags ihm doch einfach? Oh, darf ich das dann filmen? Sein Gesicht will ich dabei unbedingt sehen!", schadenfroh tippte sie sich auf die Wange.

Ja, Nat hatte ein klein wenig was gegen Max, nach unserer Scheidung und der Sache mit Jessica. Aber sie hasste ihn nicht, oder so etwas, sie war bloß sauer auf ihn, sie verstand nicht, wieso er mich gegen Jessica getauscht hatte.

Doch ich war mir zu hundert Prozent sicher, dass sie mein Baby wie ihr eigenes lieben würde.

Wir hatten uns dann schließlich einfach überlegt, ihm als Hinweis das kleine Bild von unserem kleinen Pünktchen, irgendwo im Büro zu platzieren, vielleicht würde er es ja so leichter aufnehmen?

Am Montag machte ich mich also auf in die Arbeit, mit dem kleinen Bild.

In meinem Büro deponierte ich es in einer Akte, die auf Max Schreibtisch müsste.

Akkurat legte ich diese auf seinen Tisch und ging aus seinem Büro, bis ich ihm im Flur begegnete:"Hi, Lis. Wo ist die blaue Akte für Herrn Thompson?"

Verwirrt, von seinen Worten erwiderte ich stotternd:" Hey, was wie? Wie für Thompson?"

Die Geliebte des ExmannesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt