Weihnachten 5/8

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Der Weihnachtsmorgen

Als Hermine am nächsten Morgen erwachte lag sie noch immer auf dem Sofa vor dem Kamin, allerdings dick eingemummelt in eine Wolldecke. Irgendjemand musste sie zu gedeckt haben, vermutlich Tobias, dachte sie. Müde sah sie sich verschwommen um. Es schien noch sehr früh zu sein, denn im ganzen Schloss war noch kein Laut zu hören. Ein leises Schnarchen drang an ihre Ohren und sie musste leicht schmunzeln. Die Geräusche waren zu tief für den jungen Snape, sein Vater schlief also noch! Es war der erste Weihnachtsmorgen und es war wohl auch das erste Mal, dass in den Kerkern, ein festlich geschmückter, Tannenbaum, das Wohnzimmer von Severus Snape zierte. Müde und gerädert kroch Hermine aus ihrem Nachtlager und machte sich, mit schmerzenden Knochen, auf den Weg ins Badezimmer. Dort angekommen ließ sie ihre Klamotten fallen, drehte die Dusche auf und ließ sich das heiße Wasser über ihre verspannten Muskeln laufen. In weniger als ein paar Stunden würde die Grube hier voller Schlangen sein und sie würde sich, als einziger Löwe, wohl oder übel behaupten müssen. Aber irgendwie hatte sie gelernt mit ihnen umzugehen, besonders mit der kleinen Schlange und dessen Vater, wenn auch, mit diesem, eher schlecht als recht. Frustriert drehte sie die Dusche aus und schlang sich ein Handtuch um die Hüften und machte sich auf den Rückweg.
Regen prasselte ihm schwer auf die Schulter und um ihn herum tobte die alles entscheidende Schlacht. Überall schossen rote und grüne Lichtblitze durch die Gegen und mehr als ein Freund oder Feind sackte Tod zu Boden. Er hechtete zwischen den Todessern umher und versuchte unbemerkt den Orden zu unterstützen. Wo waren Albus und Potter? Er hörte die Verwundeten vor Schmerzen schreien und es lief ihm durch Mark und Bein. Erneut versuchte er einen Fluch, gegen einen seiner ehemaligen Todesserkollegen zu schicken, von denen er sich vor langer Zeit abgewandt hatte. Doch sein Versuch ging daneben! Seine Tarnung flog auf! Voldemort blitze ihn böse an! Neben ihm ging Lucius schwer verletzt zu Boden. Er wollte helfen, doch dann sah er Voldemort, der einen kleinen Jungen an den Haaren herbei schliff. Tobias! Nein! „Verräter!" hallte die Worte, des dunklen Lords, in seinen Ohren wieder und er riss verzweifelt die Augen auf. Dann – ein grüner Lichtblitz sauste stumm auf seinen Sohn zu. Er nahm alles wie in Zeitlupe war. NEIN!" er schrie laut auf, erntete aber nur kaltes und spöttische Gelächter, seines Ehemaligen Führers. Kurz bevor der tödliche Fluch seinen Sohn traf, warf sich jemand dazwischen. Einen Moment lang wollte er dankend aufatmen bis er die Person erkannte. Hermine! „NEIN!" wieder jaulte er auf wie ein getretener Hund. Nicht seine kleine Gryffindor. „NEIN! NEIN! NEIN!" Er sank auf die Knie dann wurde alles schwarz!

Wohlige schwärze umgab ihn und er fühlte sich federleicht. „Professor Snape?" Irgendwer rief nach ihm. Severus war es egal, er wollte nur noch sterben. Sein Sohn! Hermine! Nicht seine Gryffindor, das konnte nicht sein! „Professor!" wieder diese Stimme! So warm! So vertraut! Und so weit weg! „Severus!" Nun klang es verzweifelt, wie man seinen Namen rief. Er wurde an den Schultern gepackt! „Severus wach auf!" Langsam lichtete sich der Nebel und er schlug flüchtig die Augen auf. Die ersten Sonnenstrahlen des neuen Tages blendeten ihn gleißend hell und er kniff die Augen schnell wieder zusammen. „Severus, alles in Ordnung? Bitte sieh mich an!" Jetzt erkannte er die Stimme, spielte sein Geist ihm nun einen Streich? „Hermine..." murmelte er. Erneut öffnete er die Augen. Da saß sie nur mit einem Handtuch bekleidete auf den Rand seines Bettes und sah ihn besorgt an. War er auch tot? War dies das Paradies? „Alles in Ordnung?" immer noch klang sie besorgt. Langsam dämmerte es ihm... Er hatte geträumt! Mal wieder! „Was machst du hier kleine Gryffindor?" immer noch leicht verschlafen versuchte er seinen Körper zur Entspannung zu zwingen. „Ich war duschen und hab dich schreien gehört..." erklärte Hermine und runzelte dabei leicht die Stirn. „Ein Traum – Bloß ein Traum..." nuschelte er und versuchte sich selber wieder zu beruhigen, aber sein Herz hämmerte immer noch wie wild gegen seine Brust. „Wirklich alles in Ordnung?" Er nickte nur und langsam glitt sein Blick an ihrem Körper abwärts.

Vater werden ist nicht schwer, Vater sein umso mehr...  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt