Hermine und Severus allein zu Haus 2/3

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Days went by

Warmes Sonnenlicht kitzelte Severus vorwitzig an der Nase. Der Duft von Rosen und Vanille lag in der Luft und irgendetwas beschwerte seine Brust. Vorsichtig versuchte er sich etwas zu drehen, doch was er dann spürte ließ ihn zusammen zucken. Irgendetwas strich sanft über seinen Oberkörper und verpasste ihm damit einen leichte Gänsehaut. Zumindest oben rum, musste er nackt sein, wie sonst hätte er die kleinste, feinste Berührung oder Bewegung, so intensive wahrnehmen können? Langsam kam er zu sich und bemerkte den warmen, zierlichen Körper der sich eng an den seinen drückte. Eine kleine Hand hatte sich besitzergreifend um seine Taille geschlungen, die andere ruhte nahe seiner, mit Narben übersäten, Brust. Müde schlug er die Augen auf und sah sich verschlafen um. Nun erkannte er was seine dermaßen Atmung behinderte, ein buschiger, brauner Kopf ruhte auf seinem Oberkörper und hob sich im Takt seines, sich hebenden und senkenden, Torsos. GRANGER! Hermine Granger! Seine kleine Gryffindor! Auf seinem nackten Oberkörper. Zögernd sah er an sich hinunter. Erleichtert stieß er die Luft aus, von der er bis nicht gewusst hatte, dass er sie angehalten hatte. Seine Hose hatte er noch an! Glück gehabt! Langsam wollte er sich abstützen, doch ein stechender Schmerz in seiner rechten Hand ließ ihn aufkeuchen. Mit dem Schmerz kam die Erinnerung zurück. Leise bewegte sich Hermine in seinem Arm und schmiegte sich noch enger an seine Brust. Verdammt er musste hier weg! Wollte er vor ein paar Stunden nur kuscheln, so wollte er jetzt mehr! Sein Körper setzte deutliche Zeichen! Kalte Dusche! Mit aller Kraft und zusammen gebissenen Zähnen, schaffte er es schließlich sich hoch zu raffen und verschwand fluchtartig ins Badezimmer.

Durch das zuschlagen einer Tür wurde Hermine wach, verschlafen sah sie sich um. Einen Moment brauchte sie noch um sich zu orientieren, bevor die Erinnerung wieder einkehrte. „Severus…“ murmelte sie. Was war hier passiert? Sie waren sich so nah gewesen, und doch so fern. Sie hatten gekuschelt! Sie hatte mit ihrem Lehrer gekuschelt! Mit Snape! Resigniert und ziemlich durch den Wind rollte sie sich auf den Rücken und starrte an die Decke. Die Couch roch immer noch nach ihm. Nach einer Mischung aus Kräutern und seinem herben Aftershave. Leise seufzte sie auf und legte sich auf die Seite, wo bis vor wenigen Minuten noch ihr Lehrer gelangen hatte. Verdammt! Ja ihr Lehrer! Oh Gott! Merlin hilf mir! Ich glaub ich dreh durch! Immer noch konnte sie seine Haut unter ihren Fingern spüren. Was tat er nur mit ihr? Warum kam sie auf einmal mit ihm klar? Hatte sie gelernt ihn zu verstehen? Gar mit ihm umzugehen? Sie sah Sachen bei ihm die kein anderen, mit Ausnahme von Dumbledore vielleicht, sah; sie hatte gelernt seine Launen zu deuten und vor allem sie zu ertragen und sie kannte nicht nur den Lehrer sondern auch den Mann hinter Severus Snape! So in ihren Gedanken vertieft hatte sie gar nicht bemerkt wie sie beobachtet wurde. „Kleine Löwin!“

Severus hatte verhältnismäßig lange im Badezimmer gebraucht. Erst mal konnte er seine rechte Hand kaum benutzen und zum zweiten schmerzte ihm bei jeder Bewegung die Schulter. Murrend und knurrend entledigte er sich seiner restlichen Kleidung, die eigentlich nur noch aus seiner Hose und Boxershorts bestand und stieg unter die Dusche. Das Wasser tat gut und in Sekunden waren seine Verbände durchweicht! Es war ihm egal! Für ihn zählte nur eins! Seine kleine Gryffindor! Es fühlte sich an, als würde das Wasser alle seine
Zweifel und jede Gewissensbisse wegspülen, bis sie auf nimmer Wiedersehen im Ausguss verschwanden. Leise seufzend drehte er das Wasser aus und trocknete sich ab. Mit dem Wink seines Zauberstabes waren seine Verbände verschwunden und die Wunde, auf seiner Hand, klaffte ihm verheißungsvoll entgegen. Mürrisch und verstimmt über seine eigenen Unfähigkeit, schlang er sich ein Handtuch um die Hüften und verließ das Bad. Er ließ die Tür seines Schlafzimmers krachend ins Schloss fallen und lief eilig zu seinem Kleiderschrank. Robe und Gehrock lagen immer noch im Wohnzimmer, so machte er sich wenigspäter, mit weißem Hemd und schwarzer Hose, auf den Rückweg.

Zu seiner eigenen Überraschung war Hermine bereits wach und lag auf dem Rücken und starrte finster an die Decke. Ein hinterlistiges Grinsen, ganz der Slytherin, schlich sich in sein Gesicht. „Kleine Löwin!“ raunte er, dicht zu ihr übergebeugt und lehnte sich, die Hände auf der Lehne abgestützt, über das Sofa. „Severus…“ entfuhr es ihr! Sie hatte sich erschrocken! „Was?“ Orientierungslos schaute sie sich um und sah ihn verdattert an. „Wie lange stehst du schon da?“ verlangte sie zu wissen! „Noch nicht lange, wieso?“ gab er leicht schelmisch zurück und richtete sich wieder auf. „Nein nichts! Nur so!“ Sehr überzeugend Hermine! Das glaubt er dir jetzt auch! Doch er beließ es dabei und ließ sich ihr gegenüber, in einen seiner dunkel grünen, Sessel fallen. Er wirkte alt und müde, wie er so da saß und das tanzen der Flammen im Kamin beobachtet. „Wie geht’s deiner Hand?“ versuchte sie die Situation irgendwie zu entschärfen. Denn nicht nur ihr war es mehr als peinlich. „Hmpf!“ war alles was sie als Antwort erhielt. Erst jetzt viel ihr Blick auf seine Wunde! Was zum Teufel hatte er sich dabei gedacht? Die Verbände einfach so zu lösen? Wahrscheinlich gar nichts! Ging es ihr durch den Kopf! „Das muss neu verbunden werden!“ erklärte sie streng und stand auf, um die Schüssel, mit Wasser neu zu befüllen.

Vater werden ist nicht schwer, Vater sein umso mehr...  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt