Vater werden ist nicht schwer, Vater sein umso mehr...

Silvester 1/2

The Morning After

Schreie hallten durch die Nacht! Der Regen viel schwer und durchnässten in Sekunden seine Kleidung. Irgendwoher zuckten Blitze durch die Dunkelheit und der Donner hallte laut über das Anwesen der Malfoys! Severus konnte nicht genau sagen ob die Blitze nun magischer Natur waren oder einfach nur das Zusammenspiel von verschiedenen Luftschichten, die sich an einander rieben und somit eine ernorme Spannung erzeugten, welche sich nun wiederum mit einem lauten Knall entlud. Obwohl es schwer regnete fühlte sich das Wasser verdächtig warm an auf seiner Haut, vorsichtig wischte er sich über die klatschnasse Stirn und erschrak! Rot! Blut! Warmes Blut das sich seinen Weg aus seinem Körper bahnte und diesen lautlos verließ. Jetzt bemerkte er wie jeder Muskel seines Körpers schmerzte er konnte sich kaum bewegen! Wieder ein Schrei! Ein kaltes Lachen! Ihm lief es eiskalt den Rücken runter! Er musste da jetzt rein! Er musste zu Voldermord! Langsam nahm er seinen Weg auf! Seinen Weg zum Henker! Er würde sterben! Heute Nacht! Begleitet von den Schreien einer Frau, betrat er die Eingangshalle des beträchtlichen Anwesens, doch nichts mehr erinnerte mehr, an die einmal so prunkvoll gewesene, Einrichtung. Im Gegenteil! Kein Stein war hier mehr wirklich auf dem anderen. Ein Zeichen dafür das Voldemort hier mit seinen Anhängern Gastierte.

Er atmete noch eintief durch und öffnete die Tür zum Saloon, mit dem Wissen das dies wohl das letzte war, was er in diesem Leben tat. Er wollte etwas sagen, doch jedes Wort das er hätte sagen können, blieb ihm auf halbem Wege im Hals stecken, als er sah wer dort hockte, in der Mitte der Todesser! Hermine! Sie musste die ganze Zeit geschrieen haben! Ihr Körper mehr Tod als Lebendig! „Nein!" Er wollte los laufen! Doch diese kalte, hohe und doch im laufe der Jahre, auf eine groteske Art und Weise, so vertraut gewordenen Stimme, hielt ihn zurück. „Keinen Schritt weiter Snape!" Voldermord sah merkwürdig verzerrt aus und seine Stimme klang als würde sie von anderen Raum her zu ihm durchdringen. Er hielt inne! Nein! Das durfte nicht! Er sah sich um! Lucius lag leblos am Boden, in einer Lache von Blut! Sein eigenes Vermutlich! Daneben alles was ihm wichtig war! Narzissa und Draco! Ebenfalls tot! „Du machst was ich sage oder er stirbt genauso!" Von Panik gepackt sah er auf und wünschte sich einfach nur noch zu Träumen! Tobias zappelte in der Umklammerung von Voldemort und versuchte sich krampfhaft zu befreien. Das konnte der dunkle Lord doch wohl nicht ernst meinen? Nicht Tobias! Nicht Hermine! Nicht Lucius! Alle die ihm soviel bedeuteten! Für die er sterben würde! Seine Gedanken überschlugen sich, sein Herz raste und seine Augen huschten fieberhaft durch ihre Höhlen! „NEIN!!!!!!" Mit einem letzten Hilfeschrei sank er auf seine Knie und ergab sich der Ohnmacht!

Es war schon recht spät als Hermine am nächsten Morgen die Augen aufschlug. Müde und orientierungslos blickte sie sich langsam um! Das war nicht ihr Bett, in dem sie hier lag! Das von Tobias auch nicht! Auch der Raum war ihr fremd und doch irgendwie vertraut! Schlaftrunken rieb sie sich die Augen und richtete sich langsam auf. Wovon war sie eigentlich wach geworden? Ein Schrei! Ein Schrei hatte sie geweckt! Doch wer...? Langsam kehrten die Erinnerungen an den gestrigen Abend zurück und ein feines Lächeln schlich sich auf ihre Züge. Sie lag in seinem Bett! Vorsichtig drehte sie sich um, musste jedoch jetzt ihrerseits einen erschrockenen Aufschrei unterdrücken. Stattdessen legte sie sich schnell selber die Hand auf den Mund starrte mit großen Augen auf die Person, die neben ihr lag. Ihr Lehrer warf seinen Kopf unruhig und wimmernd von einer Seite auf die andere. Offenbar in Todesangst schrie er erneut auf! „NEIN!" Wieder dieser Schrei der sie geweckt hatte. Er hatte geschrieen! Er gab ein Mitleiderregendes Bild ab. Einem Impuls folgend, beschloss sie ihn irgendwie zu beruhigen oder zu wecken! Wobei letzteres vielleicht nicht grade glimpflich für sie ausgehen würde. „Severus..." flüsterte sie leise und versuchte ihrer Stimme soviel Ruhe zu geben wie es ihr möglich war. „Es ist nur ein Traum..." Doch er schien sich nicht zu beruhigen! Im Gegenteil! Resigniert seufzte sie leise auf und versuchte ihn, so gut es ging, in ihre Arme zu ziehen. Er war total verschwitzt! „Wach auch Severus... Es ist nur ein Traum!" Sprach sie erneut auf ihn ein und strich ihm beruhigend die schweißnassen Haare aus dem Gesicht.