Hermine war am nächsten Morgen verhältnismäßig spät erwacht und sofort setzte die Übelkeit wieder ein. Den Weg ins Bad kannte sie mittlerweile schon fast im Schlaf, so oft wie sie ihn nun gerannt war, um ihren Mageninhalt den großen Weiten, der Kanalisation zu schenken. Dennoch hatte sie beschlossen, sich endlich ein für allemal, ihres Problems zu entledigen. Mit diesem Plan im Kopf und dem Mut ihn durch zuziehen hatte sie die Dusche aufgedreht und sich ihrer all morgendlichen Körperpflege gewidmet. Sie wusste hinterher nicht wie lange sie wirklich dafür gebraucht hatte, doch es musste schon recht lange gewesen sein, denn ein groß Teil der Schüler hatte sich bereits auf den Weg in die große Halle gemacht um dort zu Mittag zu essen. Ihr war es egal. Hunger hatte sie eh keinen! Severus hatte sie auch noch nicht wirklich zu Gesicht bekommen, seit sie ihn zum Teufel gejagt hatte und eigentlich war es auch ganz gut so. So konnte sie wenigstens ungesehen das Schulgelände verlassen.
Zielsicher machte sie sich auf den Weg nach Malfoy Manor! Wenn einer ihr helfen würde bzw. konnte, ohne größere Fragen zu stellen, dann Lucius Malfoy! Nur bei ihm würde sie die richtigen Bücher, mit dem richtigen Wissen und somit auch der richtigen Lösung finden. Bei Snape wäre sie vielleicht ebenso fündig geworden, nur war der ja Verursacher des ganzen Übels und außer dem hatte sie ihm ja, in einem Anfall von Wut, den Laufpass gegeben. Wäre viel zu auffällig jetzt in seiner Privatbibliothek rum zu schleichen. Doch eigentlich hatte sie es ja gar nicht so gemeint. Sie vermisste ihn! Vermisste ihn sehr. Sie liebte ihn! Ja, Salzar, verdammt, sie liebte diesen Mann! Sie liebte die griesgrämige Fledermaus aus den Kerkern! Sie liebte Severus Snape! Und er liebte sie! Aber eben nur ohne Kind! Sie würde mit ihm reden, aber erst würde sie ihr Anhängsel loswerden, danach war noch genug Zeit um ihn zurück zu gewinnen. Mit einem Mulmigen Gefühl im Magen aber fest entschlossen ihr Vorhaben in die Tat um zusetzten, machte sie auf den Weg zu dem Mann, von dem sie bis vor wenigen Wochen noch geglaubt hatte, das er sie umbringen würde, wenn sie ihm nur 2 Meter zu nahe kam.
Prüfend war sie einen Blick durch die stillen Straßen von Whiteshire. Theoretisch war sie richtig. Irgendwo hier musste es doch eigentlich sein... Hatte sie sich verlaufen? Nein das war ganz und gar unmöglich. Zugeben ganz unmöglich vielleicht aber... Sie stockte in mitten ihrer eigenen Gedanken und atmete erleichtert aus. Na bitte, wer sagte es denn? Sie war also doch richtig. Sie hatte ihr Ziel erspäht und war damit ihrer Sache ein ganzes Stück näher gekommen. Erleichtert atmete sie aus. Sie hatte nicht bemerkt wie sich ihr Puls in einem Anflug an Panik beschleunigt hatte und ihr Herz in ihrer Brust zu zerspringen drohte. War Severus das wirklich wert? Aber sie hatte ja doch keine Wahl! Er wollte sie eben nur ohne Kind und wenn das sein Wunsch war, dann sollte es so sein. Sie schloss die Augen und schluckte schwer. Dann atmete sie noch einmal tief durch, bevor sie sich langsam und sichtlich nervös in Bewegung setzte. Innerlich hoffte sie inständig, dass es das Richtige war, was sie tat und sie die Reise nun nicht umsonst angetreten hatte. Lucius war jetzt wirklich ihre letzte Chance, auf eine glückliche Zukunft zusammen mit Severus.
Andächtig betrat sie das prächtige Anwesen der Malfoys und strafte ihre Schultern, innerlich wie äußerlich. Jetzt wo sie schon einmal hier war, würde sie bestimmt keinen Rückzieher mehr machen, das verbot ihr schon alleine ihr Löwenmut. Hoffentlich war Lucius überhaupt da, Narzissa würde die Lunte sofort riechen. Bei Malfoy Senior war sie sich da eben nicht so ganz sicher. Er war eben ein Mann und eben solche, hatten nun nicht immer den besten Riecher, wenn es um weibliche „Probleme" ging. Lange hatte sie mit sich gehadert wirklich hier her zu kommen und trotzdem hatte die Liebe zu Severus gesiegt und sie diesen Weg gehen lassen. Je näher sie dem Manor kam, desto nervöser schien sie zu werden. Jetzt bloß nicht in Panik verfallen, dachte sie tapfer und klopfte sachte an die schwere Holzpforte
Es dauerte auch nicht lange und die großen Portale schwangen quietschend zur Seite und ein kleiner Elf erschien und trat ins Licht der Laterne. Denn trotz des lauen Frühlingstages, wirkte es recht dunkel. Es mochte daher rühren, dass hier alles recht dicht bewachsen war und es wirkte auf eine paradoxe Art und Weise verwildert und gepflegt zu gleich. Der Elf blickte sich suchend nach dem überraschenden Besuch um, seine besten Tage waren wohl auch schon lange gezählt, dachte Hermine und schluckte erneut schwer. „Sie wünschen?" Piepste er und nahm die junge Löwin genau in Augenschein. „Ich wünsche Mister Malfoy zu sprechen!" Sie hoffte, dass man ihr ihre Unsicherheit nicht anmerkte, besonders vor Lucius würde dies fatale enden. „Wenn sie mir bitte folgen würden Miss?" Erschrocken sah sie auf und nickte dann aber sofort um dem Hauselfen in die prächtige Eingangshalle zu folgen. Man schien hier keine großen Fragen zu stellen! Irgendwie beruhigte es sie ungemein.
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Vater werden ist nicht schwer, Vater sein umso mehr...
Fiksi PenggemarDer Krieg ist vorbei und das Goldene Trio tritt sein letztes Jahr in Hogwarts an. Ein unverhoffter Besuch von Albus bringt Severus Leben völlig durcheinander. Nicht das er schon genug Probleme gehabt hätte. Er kommt an einem Punkt im Leben an, an de...