Carry on 3 - Family Remains (SPN-FF) [completed]

Kapitel 20

SPNAddictedAjay

Bridget saß auf dem Boden vor der Tür und starrte ins Leere. Plötzlich wurde sie wütend.

Er wollte die Wahrheit, er konnte die Wahrheit haben!

Sie stand auf und holte sich ihr Handy, dann wählte sie Jasons Nummer.

Natürlich sah er wieder nicht auf das Display und ging einfach ran. Blödmann.

"Wage es nicht, aufzulegen!", drohte sie, "Halt einfach die Klappe und hör zu."

Und dann begann sie ganz von vorne.

Begann mit der Geschichte, wie sie in Melissa hineingerannt war, wie die Jäger sich mit Kud und Astaroth angelegt hatten. Sie erzählte von Melissa und Draco und ihr und Connor. Sie erzählte von Mei und Azrael und wie Connor in den Käfig sprang. Sie erzählte, wie er zurückkam. Wie sie und Mei sich besser kennenlernten, von Melissas Dämonenblutsache und Ninas Deal. Sie erzählte von Johnny Winchester und Draco, Bonnie, Selena und Ina. Es folgte die Geschichte, wie sie James kennenlernte und wie die Kids beschlossen, sich mit Engeln anzulegen. Wie Connor ein Dämon wurde. Castiels Tod, selbst darüber ließ sie keine Kleinigkeit aus und auch wie Mei sich veränderte und sie folterte um dann auf dem Schlachtfeld gegen ihre Freunde zu kämpfen. Sie erzählte vom Milton Clan und ihrer Tante, ja selbst wie die Kids Bonnie verloren, ließ sie nicht aus. Es gab nur einen Teil, den sie verschwieg. Die Nacht in der sie ihre Schwester und ihren Vater verlor.

"Das war die komplette Wahrheit. Das war alles, was ich mit dieser Gruppe erlebt habe. Was wir durchgemacht haben."

Auf der anderen Seite der Leitung blieb es lange still.

Und dann begann Jason zu erzählen.

Wie damals ein Engel seinen Willen verändert hatte, wie er versucht hatte, Bridget zu töten. Wie er sie auf dem Schlachtfeld wiedersah. Wie er sich in sie verliebte. Wie er sie festhielt, wenn sie die Erinnerungen wachhielten, wie er sich vor sie stellte, als sie mit diesem Werwolf zu kämpfen hatten. Wie er sie manchmal nur ansah und bei dem Gedanken an sie immer lächeln musste. Dass er nie sauer auf sie sein konnte. Wie sie ihm Tomatensoße übergekippt hatte, bloß weil er der Meinung war, Bridget Jones sei ein relativ guter Film und immerhin teile Bridget sich den Namen mit der Hauptprotagonistin. Wie sie sich das erste Mal küssten, als sie sich gemeinsam Harry Potter ansahen und er die Tränen auf ihren Wangen bemerkte, weil Dobby gerade gestorben war. Wie er nicht anders konnte, als wegzurennen, weil er fürchtete, etwas zu sagen, was ihm Leid täte. Weil er sie nicht verlieren wollte.

Nun war es Bridget, die schwieg, während ihr Tränen in den Augen standen.

"Jason?"

"Ja?"

"Komm bitte zurück. Ich will dich nicht verlieren. Und ich weiß wie dämlich und kitschig das alles klingt und du weißt, wie sehr ich Liebesfilme hasse, aber, verdammt, ich brauche dich du blöder Arsch!"

"Ich weiß du stures Eselchen. Ich liebe di-"

Bridget hörte bloß, wie Metall auf Metall traf und Glas splitterte. Und dann dieses Hupen, als würde der Kopf von jemandem auf dem Lenkrad liegen und sich nicht rühren.

"Jason?", fragte die Jägerin, sie spürte, dass sie keine Luft zu bekommen drohte.

"Jason!", schrie sie ins Telefon.

Das Hupen hörte nicht auf und sie erhielt keine Antwort.

"Jason!", schrie sie erneut, die Verzweiflung in ihrer Stimme war nicht zu überhören.

"Nein. Nein, nein, nein! Jason! Jason, komm schon! Sag mir, das war ein echt total bescheuerter, völlig verblödeter Scherz! Los doch!"

Doch noch immer war nichts zu hören, mit Ausnahme des Hupens.