Kapitel 15: Aufgeflogen

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Ein paar Minuten später klopfte es auch schon, Fury öffnete die Tür, ging aus seinem Büro und erklärte dem überrumpelten Agent Jenkins, wieso er sie gerufen hatte. Ich folgte der Gruppe als Schlusslicht. Als Fury plötzlich stoppte und zu mir hinter rief: "Agent Edwards, wissen sie, wo sich Schäfer befindet?" Ich drängte mich nach vorne und antwortete: "Als ich in sein Zimmer eingebrochen bin, war er noch beim Essen." "Okay, also in den Speisesaal.", schlussfolgerte Fury und fing wieder an zu laufen.

Wir waren an der Tür angekommen und die Agenten stellten sich auf, Fury und ich stellten uns hinter sie und los ging es. Jenkins und ein anderer Agent aus seinem Team stießen die Tür auf und alle liefen mit gezogenen Waffen hinein. Wir versuchten Schäfer einzukreisen, aber als er bemerkte, dass er aufgeflogen war, zog auch er seine Pistolen aus seinem Schulterholster und aus seinem Stiefel. Er stand auf und schoss mit ein paar Kugeln auf uns, während er versuchte durch den Küchenausgang zu kommen. Alle restlichen anwesenden Personen duckten sich so gut es ging oder versuchten mitzuhelfen. Bei dieser Schießerei stellte es einem doch die Nackenhaare auf, ein paar von uns schossen und dann schoss wieder Schäfer, der sich jetzt hinter der Essensausgabe verschanzt hatte. Keiner traute sich aus seiner sicheren Deckung heraus und schoss einfach blind in Richtung Schäfer, das dauerte mir zu lange und ich fragte Fury, während ich meinen Stiefeldolch heraus holte: "Lebend oder tot?" "Am besten lebend, wieso?", beantwortete er meine Frage, keine Ahnung habend von meinem Plan, denn ich nickte bloß und schrie über den Schusslärm hinweg zu ihm hinüber: "Wird eine Überraschung!" Schon teleportierte ich mich hinter Schäfer, der mich nicht bemerkt hatte, hielt mein Messer an seine Kehle und sprach kalt:" Denen ist es egal ob du tot bist oder nicht, genauso wie mir, also entscheide dich!" Schäfer legte langsam seine Waffen zur Seite und hob die Hände. Ich flüsterte bedrohlich in sein Ohr, während ich nun meinen Dolch mit meiner Pistole tauschte: "Langsam umdrehen." Der Hydragent tat, wie ihm befohlen und drehte sich immer noch mit erhobenen Händen um.

Als ich meine Handschellen herausholte war ich einen Moment unachtsam und mir wurde die Pistole aus der Hand geschlagen. Als ich aufsah, wurde ich schon von einer Faust im Bauch getroffen und taumelte benommen zurück. Als ich mich wieder gefasst hatte, schaute ich auf und konnte einem weiteren Tritt gerade noch so ausweichen. Ich brachte meinen Körper auch in Kampfstellung, sonst würde es nichts bringen, gegen jemanden zu kämpfen. Jetzt griff ich an, denn ich wollte diese Farce endlich hinter mich bringen. Mein Blick war scharf auf meinen Gegner gerichtet und meinen Augen würde nichts entgehen. Ich wusste, dass Schäfer jetzt nicht mehr ohne Verletzungen aus diesem Kampf heraus kam, denn mir schien es so, dass mein Gehirn sich komplett abgeschaltet hatte und mein Körper nur noch das Signal ,kämpfen' empfing. Mein Gesicht war wie versteinert, kein einziges Gefühl spiegelte sich in ihm wieder und meine Muskeln waren auf jede Bewegung vorbereitet. Während ich ihn mit leichten Tritten und Schlägen beschäftigte, analysierten meine Augen die Deckung und die Schwachstellen meines Gegners. Ich hatte alles, was um mich herum passierte ausgeblendet und konzentrierte mich nur auf Schäfer. Endlich hatte ich einen Schwachpunkt in seiner, wie es wahrscheinlich für andere schien, makellosen Kampftechnik gefunden und gab jetzt richtig Gas, denn obwohl der Hydragent gut ausgebildet worden war, war er viel zu langsam und reagierte nicht sofort. Den Meisten wäre das verborgen geblieben, aber ich wurde dafür ausgebildet. Ein Tritt mit meinem rechtem Fuß beförderte Schäfer an die Wand und er versuchte sich ächzend wieder gerade zu stellen. Er holte mit seine geballten Faust aus und wollte mir einen Kinnhaken geben, doch ich war schnell genug und konnte seine Hand festhalten. Nun tauchte ich unter seinem Arm durch, damit dieser verdreht war, riss ihn nach hinten, wodurch Schäfers Arm ausgekugelt wurde und er gepeinigt aufschrie. Danach trat ihm kräftig in die Kniekehle, so viel er nach vorne auf die Knie und ich befestigte meine Handschellen endlich an seinen Händen. Als ich realisierte, dass ich gewonnen hatte, verzogen sich meine Lippen zu einem Grinsen und ich sagte mit rauer Stimme: "Zu langsam!"

Die gefesselten Hände riss ich mit einem Ruck nach oben, damit Schäfer aufstand, was er auch tat. Er stöhnte auf, als ich seinen verletzten Arm nahm und ihn vor mich zu den restlichen Agents und Fury bugsierte, die sich immer noch hinter den Tischen verschanzt hatten, aber mittlerweile aufgehört hatten zu schießen. Jetzt nahm ich auch die restlichen Agents und Avengers war, die mich überrascht anglotzten, nur Tony hatte ein stolzes Grinsen im Gesicht und fing an zu reden: "Wuhu, endlich mal jemand, der etwas kann. Applaus!", und schon fing er an übertrieben zu klatschen, ich schüttelte nur den Kopf, musste aber auch leicht grinsen. Gleich nachdem Tony angefangen hatte zu applaudieren, fielen Weitere mit ein, bis die ganze Halle klatschte, außer Fury, Schäfer und ich. Als ich bei Fury war, sah ich sein grimmiges Gesicht und erkannte, dass er wütend war, das gab bestimmt Ärger. Er fing aber betont ruhig an: "Hmm, nicht schlecht. In Gewahrsam nehmen und dann in mein Büro Agent Edwards, sofort!", nun verließ er schnellen Schrittes den Speißesaal und ließ mich einfach stehen. Ja, er war wütend, aber ich verdrehte nur die Augen, bat Agent Jenkins Schäfer in eine Zelle zu sperren und eilte Fury hinterher.

An seinem Büro klopfte ich und trat ein. Fury sah mit hinter dem Rücken verschränkten Armen aus dem riesigen Fenster, das die Außenwand ersetzte und von der Decke zum Fußboden reichte: "Können sie sich vorstellen, wie gefährlich das auch nur annähernd war, Agent Edwards? Dieser Mann ist von Hydra ausgebildet und hatte zwei Waffen in der Hand!" "Äh ja, ich weiß, aber falls es ihnen nicht aufgefallen ist, sir. Ich bin auch ausgebildet worden." Jetzt drehte sich Fury mit wutverzerrtem Gesicht um und schrie mich an: "Sie wussten so gut wie gar nichts über diesen Mann und greifen ihn einfach an. Was wäre, wenn er besser gewesen wäre als sie, dann hätte er eine Geisel gehabt." "Man kann mich nicht als Geisel nehmen, denn ich bin zu gut dafür ausgebildet, ich hätte mich außerdem auch noch weg teleportieren können. Guten Tag, Direktor Fury und schreien sie nicht so. Ist nicht gut für die Stimmbänder, da werden sie heiser!", mit dem letzten Satz ließ ich ihn in seinem Büro stehen und hörte nur noch ein Schnauben, dass sehr ärgerlich klang. Also schickte ich mich in mein Zimmer zu kommen, um nicht noch von Fury zurückgeholt zu werden.

The Red Feather - New York's LegendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt