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Mit steifem Körper sah ich den Größeren vor mir an, der mich emotionslos aus seinen grünen Augen ansah, während er meine kleinen Hände fest in seinen, vergleichsweise , großen hielt und wir den Worten des Pfarrers zuhörten.
„Eren Jäger" , begann dieser nun, was mich immer näher ans „Jawort" drängte und so auch an den Kuss,der dazu beitrug mich offiziell an diese Person zu binden.
Eren vor mir sah auf und lächelte ein wenig.
„Möchten Sie,Eren Jäger, Levi Ackermann zu deinem Ehemann nehmen? Dann antworte jetzt mit Ja, ich will."
Eren nickte. „Ja, ich will." sprach der Braunhaarige ohne zu zögern.
Ich dagegen spürte den kalten Schweiß meine Stirn hinab laufen, während mir ein goldener Ring an den Finger gesteckt wurde.
„Nun, Levi Ackermann, möchten Sie Eren Jäger zu deinem Ehemann nehmen?Dann antworte auch du mit Ja, ich will."
Trotz dass mein Kopf Nein schrie und ich am liebsten meine Hände aus dem Griff des anderen reißen wollte,
trotzdem nickte ich leicht und antwortete das gezwungene „Ja, ich will."
Damit war auch ich an der Reihe einen Ring anzustecken, was ich mit zitternden Fingern tat.
„Sie dürfen Ihren Mann nun küssen."
Eren sah zu mit hinab und legte eine seiner großen Hände an meine Wange.
Unterbewusst presste ich meine Lippen aufeinander und atmete tief ein,während die Ereignisse durch meinen Kopf rauschten, die ein paar Stunden zuvor geschehen waren und mich in diese Situation gebracht hatten:

„Levi?"
Meine Mutter riss die Tür meines Zimmers auf, in welchem ich mich gerade für die Hochzeit meiner Schwester, Mikasa, umzog.
Meine Mutter war bleicher als sonst und schien ziemlich aufgebracht.
„Was ist?"
„Hast du deine Schwester gesehen? Sie ist nirgends zu finden!"
„Ist sie weggelaufen?" fragte ich, während ich meiner Mutter folgte, um nach meiner älteren Schwester zu suchen.
„Besser ist es für sie, wenn sie es nicht getan hat!" regte die Frau neben mir sich auf, man konnte ihr den Ärger förmlich ins Gesicht geschrieben sehen.
„Naja...ich würde sie verstehen." murmelte ich, worauf meine Mutter mich böse ansah.
Wir waren unter Zeitdruck, denn heute sollte meine Schwester Eren Jäger heiraten, einen Typen, den sie erst einmal in ihrem Leben gesehen hatte, dessen Kontakte allerdings Provit für die Firma meines Vaters bringen würde.
„Ich sehe mal in ihrem Zimmer nach." meinte ich und deutete auf ihre Tür.
„Da war ich schon!" schnauzte meine Mutter mich an, trotzdem verschwand ich in diesem Raum und sah mich um.
Beim Öffnen ihres Schrankes erkannte ich sofort, dass etwas fehlte.
Nicht, dass ich den Inhalt des Kleiderschrankes meiner Schwester genau kannte, nur war ein fehlender Koffer und leere Kleiderbügel offensichtlich.
„Sie ist wirklich weggelaufen." murmelte ich und drehte mich dann zum Rest ihres Zimmers.
Recht schnell fiel mir ein beschriftetes Blatt Papier auf, welches auf dem sonst fast leeren Schreibtisch lag.
Schnell griff ich danach und laß mir den handgeschriebnen Text durch.

Wer auch immer diesen Brief findet, es tut mir leid, dass ich weggelaufen bin.
Allerdings habe ich das ganze nicht spontan entschieden, sondern dahinter liegen Monate von Planung.
Ich kann ein gezwungenes Leben, indem es nur um den eigenen Erfolg geht nicht länger ertragen und muss alles hinter mir lassen, bevor ich mein eigenes Leben wohl beenden würde.

-Mikasa

Einen Moment starrte ich auf das Papier, bevor ich zu meiner Mutter rannte und ihr aufgeregt den Brief in die Hand drückte.
„Sie ist weg." keuchte ich dabei, während meine Mutter sich die Zeilen durchlas.
Erbost sah sie dann auf. „Sie bringt uns nur in Schwierigkeiten! Was sollen wir denn jetzt tun?!"
Ihr Atem ging schnell und sie rieb sich über die Schläfen, während ich ratlos und immer noch verwirrt von der Situation neben ihr stand.
„Wir können die Hochzeit nicht absagen! Das würde alles kaputt machen." murmelte sie aufgeregt, bevor meine Mutter mich ansah.
„Was?" fragte ich langsam, doch wurde am Handgelenk gepackt und mir ihr mitgezogen.
„Levi, mach deinen Vater stolz und heirate diesen Mann."
„Was?!"

„Gehts dir gut?"
Eren, dessen Gesicht mir nun ziemlich nah war, flüsterte mir dies leise zu.
„J-ja." stammelte ich, bevor ich schwungvoll an der Hüfte näher gezogen wurde und im nächsten Moment ein Lippenpaar auf meinen Lag.
Meine Augen weiteten sich und meine Knie wackelten so sehr, dass ich mich an den Anzug meines Mannes krallte.
So schnell ich konnte löste ich mich, während er breit lächelte und uns dann zu den Gästen drehte, die laut applaudierten.
„Herzlichen Glückwunsch!" rief meine Mutter laut, während mir nur übel war.

✨🌼 𝐼 𝑡ℎ𝑖𝑛𝑘 𝐼 𝑤𝑎𝑛𝑛𝑎 𝑚𝑎𝑟𝑟𝑦 𝑦𝑜𝑢 🌼✨ ~Ereri Ff~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt