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„Scheisse." entfuhr es mir, als ich am nächsten Morgen mein Spiegelbild im großen Spiegel des Badezimmers sah.
Mein Oberkörper war übersäht von blaurötlichen Flecken und leichten Bissspuren, die auf meiner blassen Haut besonders deutlich waren.
Kurzerhand ging ich mit kaltem Wasser über mein Gesicht, um den Schock zu verarbeiten und einen kühlen Kopf zu bekommen, doch es wurde nicht besser.
„Da ist dir ein Typ ein paar Tage lang sympathisch" , fing ich an meine Spiegelung zu beschimpfen, „und schon springst du mit dem Idioten ins Bett! Wo sind deine Prinzipien?"
„Prinzipien?" kam es plötzlich von hinten, als Eren, wohl bemerkt ohne jegliche Kleidung, ins Bad trat und so hinter mir stand und mich durch den Spiegel anblickte.
Ich antworte nicht, sondern seufzte nur.
Ich hatte ein plötzliches Verlangen nach einer Dusche, doch Eren hielt mich zurück und zog mich in seine Arme.
„Guten Morgen." lächelte er, doch ich wand mich aus dem Griff des Größeren und schob ihn aus dem Zimmer.
„Ich dusch jetzt." teilte ich ihm mit, worauf er zum „Aber wir können doch zusammen duschen." ansetzte, ich ihm allerdings die Tür vor der Nase schloss.

Nach der Dusche zog ich mich an, wobei mein Outfit nur aus einem Pullover und einer Jogginghose bestand, denn erstens hatte ich keine Lust mir etwas anderes anzuziehen und zum anderen machte sich die letzte Nacht, nicht nur auf meiner Haut, sondern auch mit ein wenig Schmerz bemerkbar, sodass ich nur etwas Bequemes tragen wollte.
So kletterte ich ins Bett, deckte mich zu und schaltete den Fernseher an, während Eren nirgends zu sehen war.
Schulterzuckend beachtete ich dies nicht weiter, immerhin war der Braunhaarige öfter mal an einem ruhigen Platz, um dort lange Telefonate zu führen.

Ablenken tat mich das Fernsehprogramm nicht wirklich.
Ich hatte in der letzten Nacht schließlich das erste Mal wirklich Sex gehabt und der Gedanke, ob es die richtige Entscheidung gewesen war, oder mit der richtigen Person, wollte mich nicht loslassen.
„Sollte ich nicht glücklich wie noch nie danach sein?" fragte ich mich selbst, wobei es unwahrscheinlich war, dass ich die Antwort kannte.
Ich wusste nicht, wie ich mich fühlen sollte, wie Eren das Ganze gefunden hatte, oder gar, wie wir in unserer Beziehung nun zueinander standen.
Ich seufzte und schloss die Augen.
Mir brummte der Kopf und ich schien noch genauso müde, wie gestern Nacht.

„Levi, Frühstück!"
Der laute feierliche Ausruf Erens weckte mich aus meinem Schlaf.
Letztendlich war ich doch eingenickt und öffnete nun verschlafen meine Augen.
Vor dem Bett stand Eren, ein Tablett mit Tee und Essen in den Händen und einem Grinsen im Gesicht.
Im nächsten Moment stellte er das Tablett vorsichtig neben mir im Bett ab und reichte mir die dampfende Tasse Tee.
„Danke." murmelte ich leise, während er nur lächelte und sich auf die andere Seite des Tabletts setzte.
Still schweigend fing ich an meinen Tee zu trinken und sah fast zu konzentriert auf den Bildschirm des Fernsehers, da es mir unangenehm war Eren anzusehen.
„H-hey, ist alles in Ordnung?" fragte er allerdings nun, worauf ich langsam nickte.
„J-ja..."
„Du wirkst aber nicht so."
„Es ist alles klar."
„Wirklich?"
Wieder nickte ich.
„Hast du Schmerzen?" wollte der Braunhaarige dann wissen, worauf ich nur den Kopf wiegte und leise „Ein wenig." hauchte.
Eren nickte und strich dann über meine Schulter.
„Ruh dich heute aus, ich hol dir alles was du brauchst."
Ich schüttelte den Kopf. „Nein, mach deine Arbeit."
„Das kann ich sowieso."
Trotzdem lehnte ich wieder ab.
Ehrlich gesagt, konnte ich mit Eren in meiner Nähe nicht wirklich darüber nachdenken, wie ich mich eigentlich fühlte.
„Levi?"
„Ja?"
„Hab-hab ich was falsch gemacht?"
„Inwiefern?"
Er atmete tief ein. „Naja...an sich eben...ich hab das Gefühl ich hab was falsch gemacht."
Ich schüttelte den Kopf. „Nein...ich will nir ein wenig nachdenken."
„Achso."
„Ich...ich weiß nicht ob gestern wirklich richtig war."

✨🌼 𝐼 𝑡ℎ𝑖𝑛𝑘 𝐼 𝑤𝑎𝑛𝑛𝑎 𝑚𝑎𝑟𝑟𝑦 𝑦𝑜𝑢 🌼✨ ~Ereri Ff~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt