Raum und Zeit Part2

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»Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass eine Lehrerin dir etwas so Wichtiges vorenthalten sollte. Du musst zugeben, dass sich das echt schräg anhört, warum sollte eine Lehrerin von dieser Schule dich versteckt haben?«

»Okay, wisst ihr was? Meine Mum hat mir erzählt, dass grundsätzlich eigentlich alles...naja okay ist. Dann tauchen die vier Namen auf und plötzlich wird jeder zum Kopfgeldjäger, dabei machen die Auserwählten gar nichts. Es heißt, die hundert Jahre vergehen und es passiert nichts, aber schon bald sterben Menschen und keiner weiß wieso. Niemand weiß, wer der Mörder ist, es soll Rätsel geben, zu gegebener Zeit werden jedem Auserwählten Hinweise offenbart. Ich nehme an, es gibt etwas da draußen, dass genau weiß, was passieren wird. Etwas oder jemand, der dich zu allem zwingen könnte, selbst zum Töten. Ich meine, schaut euch Prudence und Percy nur mal an, glaubt ihr wirklich, die bringen sich bald um«, sagt Summer und deutet auf die beiden Mitschüler über uns. Mir war nicht klar, dass sie uns zugehört hat.

Ich sehe nach oben, wo Percy und Prudence gerade rummachen und wende den Blick schnell wieder ab, können die für sowas nicht auf ihr Zimmer gehen, sowie jeder normale Mensch.

»Ihr müsst auf richtige Hinweise warten, auf den ersten Toten, kapiert?!«

Ich glaube, der Umgang mit Kelly fängt an ihre letzten funktionierenden Gehirnzellen zu zerfressen. Irgendwann wird sie vielleicht genau wie Kelly, jemand sollte den beiden den Kontakt zueinander verbieten.

Ich atme tief durch, um ruhig zu bleiben. »Wir warten ganz sicher nicht auf den ersten Toten! Nicht, wenn wir schon einen Hinweis haben und das ist eindeutig der Duft okay? Wir müssen einfach nur die Lehrerin finden, die nach Lavendel riecht!«

»Hm...oder wir versuchen herauszufinden was Ms Frost weiß, das würde nämlich sämtliche Rätsel schneller lösen«, wirft Aly ein.

Summer zieht die Nase kraus, »Moment mal, also nur, dass ich das richtig verstehe, diesen Traum den Liz im Krankenzimmer nach dem Übungsprojekt über Ms Frost, ihrer Oma und ihren Dad hatte, das war nur ein Traum. Folglich müssen wir den nicht berücksichtigen, weil er nicht real war. Ms Frost weiß sicher auch nicht mehr.«

»Das glaube ich nicht, warum sollte ich sowas träumen. Das ist doch ziemlich verdächtig gewesen und würde mit meiner Geschichte übereinstimmen. Kann doch sein, dass die Lavendeltussi mir diese Erinnerung bewusst zugeschustert hat, um mich darauf hinzuweisen, dass ich Ms Frost im Auge behalten soll.«

»Ja, oder es war einfach nur ein beschissener Traum. Ich träume auch manchmal schräges Zeug, aber danach handelt man nicht.« Summer wirft mir einen letzten vernichtenden Blick zu und zieht hoch erhobenen Hauptes von dannen.

»Weißt du«, sagt Alyson, »du hättest ihr nichts von diesen Erinnerungen sagen sollen.«

Ich sehe sie verwirrt an, »hab ich nicht, ich hab nur dir, Thomes und Oliver davon erzählt, ich dachte du hast es ihr gesagt?«

»Was? Nein...vielleicht war es Oliver, er steht doch auf sie und er ist nicht sehr verschwiegen...«

Ich nicke, obwohl ich nicht glaube, dass Oliver tatsächlich sowas Persönliches weitererzählt, schon gar nicht Summer. Nein, es muss einen anderen Grund geben, warum Summer so gut über mein Leben informiert ist. Schätze, es ist an der Zeit, Summer genauer unter die Lupe zu nehmen, bevor ich ihr auch nur irgendwas erzähle, was ich vorhabe. Schließlich kenne ich sie eigentlich gar nicht.

Müde setze ich mich auf den Platz zwischen Alyson und Thomes, in Heilkunde. Nachdem Oliver mir sein scharfes Messer reingehauen hat, verspüre ich kein sehr großes Verlangen mehr neben ihm zu sitzen. Ms Brook betritt den Raum, »guten Morgen, alle zusammen. Wenn ich vorstellen darf, das ist David Lansbury, ein neuer Schüler!«, stellt sie den dunkelhaarigen Typen vor, der gelangweilt an ihr vorbeischlendert und ganz hinten Platz nimmt.

Die Todesboten kehren einWo Geschichten leben. Entdecke jetzt