Bestimmte Freunde Part1

21 1 0
                                    

Meine Augen tränen, meine Zähne klappern und meine Nase läuft. Keine Ahnung in welchem Land Rimbilton ist, aber es ist verdammt kalt dafür dass es erst September ist. Genervt folge ich Alyson in das Klassenzimmer von Ms Wyler und bleibe erst mal stehen. 

»Oh mein Gott! Was ist das denn?« 

Oliver reißt sich den fetten Mantel runter und zum Vorschein kommt, ein halb zugeknöpftes Hemd und Bermudashorts, dazu kommt noch eine Sonnenbrille und Hut. Er breitet ein Handtuch auf dem Boden aus und macht es sich grinsend bequem. »Ich werde diesen Unterricht so lieben!«

Ich drehe mich derweil zu Thomes um, »gehört sich das so?«

Thomes nickt, »der Meeresbiologieunterricht ist sehr praxisnah, daher benötigt er wohl eine entsprechende Umgebung.«

Oh mein Gott, wie genial ist das denn? Sonne, Strand und Meer! Es sieht so real aus. Keine Klassenzimmerwände, keine Stühle oder Tische nur Strand und Wasser und Palmen und Sonne. Ich fange an mit meiner Jacke und dem Pulli zu schwitzen, es müssen mindestens 30 Grad hier drin sein. Hätte ich Sonnencreme verwenden sollen? Das ist jetzt etwas ungünstig, hätte ich gewusst wie heiß es hier ist, hätte ich mich nicht so warm angezogen. Auf meiner Stirn bilden sich schon Schweißperlen und ich kann förmlich spüren wie mein Make-up verläuft. Im nächsten Moment spüre ich einen Luftzug und trage den hässlichsten Anzug überhaupt. Fassungslos sehe ich Aly an, die genauso unzufrieden aussieht.

»Guten Morgen, wie Sie bereits festgestellt haben, unterscheidet sich mein Unterricht ein bisschen von ihren anderen Fächern, weshalb Sie auch eine spezielle Kleidung benötigen und nein, Summer, Sie dürfen die Kleidung nicht abwandeln oder durch eine andere ersetzen.«

Summer lässt die Hand wieder sinken, »aber wieso können wir nicht einen Bikini tragen oder einfach nur den Schnitt ein bisschen ändern, ich würde mich dann viel wohler fühlen und es macht ja keinen Unterschied für Sie.«

»Es ist mir relativ gleichgültig, ob Sie sich wohl fühlen, Summer. Sie sollen hier Leistungen erbringen und da spielt es keine Rolle wie Sie aussehen!«

Summer sieht so aus als würde sie gleich in Tränen ausbrechen, was ich doch etwas übertrieben finde, andererseits finde ich selbst diese Anzüge schon furchtbar und wenn es mir schon peinlich ist darin rumzulaufen, muss es für Summer die Hölle sein. Ich zupfe etwas am Ausschnitt rum, die Teile sind so hoch geschlossen, dass sie mir die Luft abschnüren und warum sie lange Ärmel haben, trotz dieser Hitze verstehe ich auch nicht. 

»Igitt!« Oliver deutet auf etwas rechts von uns.

»Was denn?«

»Rate wer sich nicht die Bikinizone rasiert.«

Mein Blick landet auf Kelly und dann ganz schnell wieder nach vorne. Nicht zu fassen.

»Naja zu ihrer Verteidigung, wusste sie nicht, dass wir diese Anzüge tragen müssen. Und es ist ja jedem selbst überlassen, wie man das handhaben möchte oder sich wohl fühlt.«

Oliver zieht die Augenbrauen hoch, »schon klar, trotzdem kann sie sich dann ja wohl anders hinsetzen oder? Ich möchte sowas nämlich eigentlich nicht sehen.«

Wo er recht hat, hat er recht. Ich höre ein Rascheln und drehe mich um, nichts, nur Sand, aber irgendwie fühle ich mich beobachtet. Außerdem irritiert mich der nicht vorhandene Grund für das Rascheln. Ich blinzle ein paar Mal und kneife die Augen zusammen, entweder bilde ich mir das ein oder da ist wirklich was. Ja, ich glaube ich kann eine Form erkennen, als wäre etwas oder jemand unsichtbar, aber wenn man genau hinsieht, sieht man, dass jemand da ist. Ich will gerade die Hand ausstrecken, als Alyson mich unsanft in die Seite stößt. Autsch!

Die Todesboten kehren einWo Geschichten leben. Entdecke jetzt