In den Sargoswäldern Part2

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Der Gong ertönt und ich folge Sinnie, jetzt bin ich doch ganz froh, dass sie hier ist, sollte die Gefahr von vorne kommen, trifft sie erst Sinnie.

Unruhig sehe ich mich immer wieder um und versuche Natasha einfach zu ignorieren, die mich die ganze Zeit mit ihren hellbraunen Augen mustert und dabei ihre roten Lippen kräuselt. Unsicher sehe ich mich um, offene Landschaft, kein Weg, nichts. Sollen wir jetzt einfach drauf los laufen oder wie?

»Wir müssen aufpassen. Hier können überall Fallen sein oder Monster lauern.« Schon klar, soweit war ich auch schon, ich weiß echt nicht was ich von Lisa halten soll.

Wir laufen eine Weile, ehe wir stehen bleiben, um uns wieder umzusehen.

»Ist das ein Schachfeld?«, frage ich. Im nächsten Moment hechtet Hector an mir vorbei und springt in den Abgrund, der gleich neben dem Schachfeld aus Gras und Erde ist.

Ahm okay.

Lisa schreit auf, »was geht denn jetzt ab!?«

Berechtigte Frage, warum bringt der Idiot sich plötzlich selbst um? Natasha fängt an mit ihren Cowboystiefeln Muster in die Erde zu malen, »mein Magen tropft«, erklärt sie.

Ich starre sie an. Ist hier vielleicht irgendein Gas in der Luft, durch das man völlig behämmert wird oder so? Wir sind kaum fünf Meter gegangen, aber der Torbogen ist weg, unsere Umgebung besteht plötzlich aus mehreren Stationen. Wie ein Haus mit grundverschieden gestalteten Zimmern, nur fehlen die Wände, die alles abgrenzen. Da ist ein Schachfeld, dort drüben eine Hütte, dahinten ein kleiner Markt mit Verkaufsständen und nicht weit weg ist ein Abgrund, in den sich Hector gerade einfach gestürzt hat.

»Es ist sehr komisch, dass er sofort auf den Abgrund zugesteuert ist. Sowas entscheidet man nicht spontan oder? Wahrscheinlich hat er das schon vorher geplant. Ich denke, er wollte, dass von Anfang an. Vielleicht wollte er, dass wir verlieren, ja das könnte doch sein«, mutmaßt Bobby.

Ich kneife die Augen zusammen, vielleicht ist hier wirklich ein Gas in der Luft, vielleicht kann uns der Wald beeinflussen, vielleicht manipuliert er uns gerade? Die anderen diskutieren immer noch, ob Hector mit Absicht gesprungen ist oder nicht, während ich mich misstrauisch umsehe.

Es ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal, dass Hector sich in den Abgrund gestürzt hat. Ich bin vielleicht die letzte die das beurteilen kann, zumal ich noch nicht viel über das Leben hier weiß, aber die Schüler und Lehrer hier sind doch alle psychisch nicht ganz fit. Deshalb weiß ich nicht ob ich meine Vermutung bezüglich des Gases mit den anderen teilen soll.

Lisa strafft schließlich die Schultern. »Gehen wir einfach weiter.«

Unsicher laufe ich ihr hinterher und ignoriere die anderen gekonnt, wir kommen ganze zwei Meter voran, als Bobby den gedeckten Teetisch entdeckt.

»Kommt, da müssen wir hin«, hat er gesagt.

»Ich weiß nicht ob das eine gute Idee ist«, habe ich versucht ihn abzuhalten.

Seine letzten Worten waren, »habt ihr nie Alice im Wunderland gelesen!?«

Doch, ich habe Alice im Wunderland gesehen, aber ich bin noch im Spiel und Bobby ist gerade von dem Ordarnia, einem Wesen das hauptsächlich aus Gras und Baumrinde besteht und einfach riesig ist, aufgespießt worden. Ich verstehe auch nicht warum er zu dem blöden Teetisch hin gerannt ist, wir sind hier schließlich nicht in Alice im Wunderland, dachte er wirklich, er wird zum Tee eingeladen oder wie? Ich meine, da steht einfach so ein gedeckter Teetisch, genau wie in Alice im Wunderland, das stinkt doch nach Falle. Das ganze Spiel ist irgendwie scheiße, außerdem habe ich es durchschaut, man muss sich einfach von allen Attraktionen fernhalten, immer schön geradeaus gehen, nicht ablenken lassen.

Die Todesboten kehren einWo Geschichten leben. Entdecke jetzt