Kapitel 13

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Erens Handy klingelte und er nahm ab. Levi wartete geduldig, war ruhig. Hörte dank seiner übermenschlichen Fähigkeiten jedoch, was der Anrufer auf dem Herzen hatte. Mikasa war dran. Meckerte Eren an, warum er um diese Uhrzeit nicht schlief – immerhin war es gerade mal 7:03 – und Eren sah den Älteren unsicher an.

„Ich war nicht müde.", sagte er dann ins Handy. Eine Lüge. Er war müde, wegen Levis Worten jedoch noch viel zu aufgeregt, als dass er wieder beruhigt einschlafen könnte. Das kurze Nickerchen eben, müsste reichen. „Du bist immer müde!", fauchte Mikasa und seufzte dann auf. „Lässt du mich rein, ich habe meinen Schlüssel bei dir liegen lassen." – „J-ja." Sie legte auf.

Eren sah noch immer zu Levi, welcher ihn nur durch Blicke beruhigen konnte. Es war noch immer unbegreiflich für den Brünetten, wie er das machte. Er sah ihn einfach an und alles Negative war vergessen. Eren mochte das. Es bot ihm Sicherheit. Levi war seine Sicherheit. „Soll ich verschwinden, wenn sie rein kommt?" – „Nein.", Eren hatte genug von den Lügen und dem Versteckspiel. Sollte Mikasa doch sehen, dass er noch jemanden hatte, der sich um ihn kümmerte. Sollte sie doch sehen, dass sie nicht die einzige wichtige Person in seinem Leben war.

Eren stand auf, lief in den Flur und öffnete die Wohnungstür, wo Mikasa ihn bereits erwartet hatte. „Danke. Ich nehme auch noch ein paar Sachen mit. Bis du nicht ehrlich zu mir bist, werde ich auch nicht wiederkommen.", murrte sie und drückte sich an ihrem Freund vorbei, griff dabei nach ihren Schlüsseln auf der Kommode und stürmte schon fast ins Schlafzimmer.

Dort saß Levi noch immer auf dem Bett, sah die Schwarzhaarige unbeeindruckt an und ertrug ihren verurteilenden Blick auf ihm. Was auch immer ihr Problem mit Levis Dasein war, sie scheute sich nicht, es zu zeigen.

„Der alte Freund, nh?", murrte sie und stapfte dabei zum Kleiderschrank, wo sie nach ihren Klamotten wühlte. „Ja.", entgegnete Levi nur. Sah die personifizierte Wut an. Eren stieß zu ihnen, sah unsicher zwischen den beiden hin und her.

Er war sich sicher, dass Levi sich nicht von ihr provozieren lassen würde. Doch Mikasa konnte er gar nicht einschätzen. Nach all den Jahren konnte er nicht sagen, wie sie auf Levi reagieren würde. Und über den Schwarzhaarigen konnte er es bereits nach wenigen Tagen. Lag es vielleicht daran, dass Mikasa sich nie wirklich öffnete sondern immer nur wissen wollte? Dass Levi das genaue Gegenteil war? Er war ruhig, geduldig. Er wusste bereits alles über den Brünetten und war dennoch nicht gelangweilt von ihm. Er unterhielt sich mit ihm, blieb bei ihm. Öffnete sich.

„Ey ich rede mit dir!", fauchte Mikasa und holte Eren aus seinen Gedanken, welche Levi sehr gefreut hatten. Es freute ihn nicht zu wissen, dass es Eren nicht gut ging in seiner Beziehung. Er freute sich zu wissen, dass Eren über ihn nachdachte. Im Positiven.

„Sorry, was?" – „Wo ist meine weiße Bluse? Ich brauche die für die Arbeit."

„Keine Ahnung.", Eren war plötzlich klein wie eine Ameise. Neben Mikasa war er sehr passiv. Er hatte keineswegs Angst vor ihr. Das nicht. Doch sie konnte sich eben besser durchsetzen, als er. Und das gab sie ihm zu spüren.

„War ja klar, dass du mir damit nicht helfen kannst. Kannst ja nur hier sitzen mit deinem was auch immer Kerl und Däumchen drehen! Denkst, dass ich alleine zu dir zurück komme?! Ich habe es satt, dass ich immer deine Erwartungen erfüllen muss, wenn du es nicht mal schaffst mir zu sagen, wo diese scheiß Bluse ist!"

„Du solltest jetzt gehen.", Levi war plötzlich aufgestanden, sah Mikasa mit finsterer Miene an und baute sich beschützend vor Eren auf. „Du hast mir gar nichts zu sagen. Halt dich gefälligst daraus.", fauchte die Schwarzhaarige nur beleidigt. Sie war es nicht gewohnt, dass ihr jemand solche Dinge sagte.

Levi drehte sich zu Eren um, sah ihn entschuldigend an, packte Mikasa dann an der Schulter und keine Sekunde später fand die 19-Jährige sich vor der Wohnungstür ihres Freundes.

Imagine a Demon [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt