Tatsächlich, als die letzten Befreiten zum Loch gelangten, sah man dicht dahinter bewaffnete Männer auftauchen. „Der Anti-Disapparier-Fluch wurde gebrochen!", schrie einer von ihnen, feuerte einen Zauber ins Leere ab und blieb stehen, da allen Verbrechern die Flucht gelang. Der Ordnungshüter schien Grindelwald in der Ecke gar nicht wahrgenommen zu haben, stattdessen schimpfte er von großem Ärger eingenommen. „Achtung -!", wollte sein Kollege gerade noch warnen, aber es war zu spät. „Confringo", flüsterte Grindelwald im selben Moment. Die Explosion wurde nahe beim Kopf des Beamten ausgelöst, sodass es ihn zurückwarf. Der andere fing ihn auf und wurde Sekunden danach selbst außer Gefecht gesetzt. „Nutzloses Ungeziefer", raunte Grindelwald aus seinem „Versteck" hervorkommend. Die restlichen drei Beamten machten so schnell es ging kehrt. Grindelwald stieg über den blutigen Körper des am Kopf getroffenen Sicherheitsbeamten. Den bösen Zauberer interessierte nur eines: Hier im obersten Geschoß der Haftanstalt befand sich tatsächlich etwas nicht Unwichtiges – nur wenige Schritte entfernt.
„Alohomora." Die Bürotür sprang auf. Potosia Hollis saß stieren Blickes – und immer noch an ihren Stuhl gefesselt – da. Grindelwald kam herein, sofort öffnete Potosia den Mund, doch ihr wurde bedeutet zu schweigen. „Also dann, meine Liebe", wisperte der Schwarzmagier mit stoischer Ruhe in der Stimme. Er blieb kurz stehen und schaute die bemitleidenswerte Frau an. Das Blut, das aus ihrem Mund geträufelt war, war nun getrocknet. Grindelwald hatte sie nämlich zuvor misshandelt. „Ich habe noch etwas für dich", erklärte er ernst und griff in seine Mantelinnentasche, um den Zauberstab der Gefängnisleiterin herauszuholen. Nachdem er ihr den Stab in den Schoß gelegt hatte – es war tatsächlich ihrer – fasste sie diesen vorsichtig an. Doch genau in dem Moment zerfiel ihre einzige Chance auf Rettung zu Staub. Grindelwald lächelte verschmitzt. Unvorhergesehen bildete sich eine Öffnung in der Wand hinter Potosia, es war, als würden die Ziegel wie am Eingang der Winkelgasse auf linke und rechte Seite weichen. An ebendieser Stelle endete das Gebäude. Darunter, in der Tiefe, schaukelten die Wellen. Die Gefesselte stöhnte mit gedämpfter Stimme, während sie flehentlich zu Grindelwald aufsah. Kein Mitleid! Sie bemerkte, dass der Stuhl mit ihr oben sich immer weiter nach hinten bewegte. „Bitte, ich tu alles!", schrie Potosia im Schein der Dämmerung. „VERZEIH MIR!" Ein Windstoß fuhr von draußen durch den Raum. Grindelwald stand nach wie vor unbeeindruckt beim Schreibtisch. Es waren lediglich zehn Zentimeter bis zum Abgrund. Neun. Acht. „GRINDELWALD!" Potosia lief Blut aus Nase und Mund. Sie war am Ende!
Grindelwald lachte kalt. Dann – erbarmungslos – stürzte der Stuhl mitsamt Potosia Hollis in die Tiefe und versank für immer in den Fluten.
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Das unmögliche Ende - Grindelwald
FanfictionUnter strengster Bewachung sitzt Grindelwald im Gefängnis irgendwo in Venedig. Zeitgleich braut sich eine wachsende Nervosität bei den Muggel zusammen. Können die beiden Welten koexistieren, ohne dass ein Krieg beginnt? Doch das Grauen geht erst los...