„Hier war er also? Juan C. Amandus. Mal schauen, ob wir schwarzmagische Gegenstände finden", sprach Niketas Whittaker, oberster Strafverfolger in Venedig und ganz Italien. Er und einige Beamte sahen sich erwartungsvoll im Büro um. Im hinteren Teil des Raumes standen Regale mit Zaubertränken und leeren Gefäßen, an der rechten Seite war der Kamin und nahe beim Eingang befand sich das große Fenster mit Blick aufs Forum. „Könnte ich den österreichischen Bediensteten für magische Sicherheit nun sprechen?" – „Sir, er konnte nicht kommen. Aber ich schicke Ihnen eine Aurorin des MACUSAs, wenn Sie wollen", entgegnete ein Beamter. Whittaker winkte würdevoll mit der Hand und jener Zauberer verschwand. Dann wurde er auf ein Bild aufmerksam. Es war leer. Skeptisch hob der Mann seinen Stab. „Revelio." Plötzlich tauchten die Züge von Gellert Grindelwald innerhalb des goldenen Bildrahmens auf und Whittaker schnaubte voller Bedenken. Grindelwald im Bild hob einen Mundwinkel, sein Blick aber ging durch den Beamten hindurch ins Leere. Whittaker schwieg ganze fünf Sekunden. „Ja, ja. Bald haben wir Sie", erwiderte der Strafverfolger schließlich milde lächelnd und befahl, das Bild abzuhängen. Als nächstes trat er zum Schreibtisch. Darauf stand ein Namensschildchen, eine Lampe, eine Dose mit Federn und ein Tintenfass. Whittaker ging um den Tisch herum. Als er eine Lade aufmachte, veränderte sich seine Miene schnell. Er ergriff einen Zettel und fragte mit gerunzelter Stirn: „Wer ist Loki von Asgard?"
"Ich muss sofort eine Sitzung des Zaubergamots einberufen", sagte Dumbledore voller Tatendrang, "die Ereignisse überschlagen sich ja regelrecht. Du wartest vor der Tür solange." Olga nickte konfus. Schon klopfte der Professor an eine hölzerne Tür mit der Aufschrift "Torquil Travers, Zaubereiminister".
Olga setzte sich auf eine Bank und überlegte in der Zwischenzeit, was Juan jetzt gerade machte. Wollte er nicht noch etwas erledigen in London? Vermutlich war er mittlerweile weit weg geflohen. Es schien für Olga unmöglich, dass dieses Problem ein Ende nahm. Stress wurde in ihr breit. Sie fühlte sich in dieser Welt sehr unwohl – eine Welt voller Gefahren und Rätsel, wie sie wusste. Deswegen haben die Einwohner Venedigs auch solche Angst vor diesen Leuten. Weil sie so sehr in Gedanken versank, bemerkte Olga nicht, dass der unermüdliche Dumbledore mit dem Minister im Gespräch vertieft aus dem Büro kam. Der Professor verabschiedete sich und wandte sich an das Mädchen, das angelehnt an eine hochglänzende, schwarze Wand dasaß und einen mitleiderregenden Eindruck bei allen Passanten hinterließ.
"Olga, du warst mir eine große Hilfe!", sprach Dumbledore teilnahmsvoll. Noch einmal schenkte er seine Aufmerksamkeit nur ihr. Olga blickte mit ihren feuchten Augen müde zu ihm auf. "Ich vertraue dich nun einem ehemaligen Schüler von mir an. Du wirst unversehrt nach Hause gebracht. Kann ich sonst etwas für dich tun?" Das überraschte sie. Ein Moment, der gemischte Gefühle erweckte. Eigentlich hatte Dumbledore aber genug für sie getan. "Ich... Ich will eine Umarmung." Dieser Wunsch verlangte Olga einige Überwindung ab. Für wenige Sekunden war Dumbledore erstaunt – dann beugte sich der Zauberer mit einem warmen Lächeln und drückte das Mädchen an sich. Beide schlossen kurz die Augen. Plötzlich fühlte sich Olga sehr wohl. Sie wollte bei dem Mann bleiben, der so viel hatte, was sie suchte. Sobald Dumbledore aufsah, begannen seine Augen zu leuchten. "Olga, ich glaube, ich sollte dich abgeben", flüsterte er leise. Er drängte nicht, es war vielmehr eine Antwort im Affekt.
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Das unmögliche Ende - Grindelwald
FanfictionUnter strengster Bewachung sitzt Grindelwald im Gefängnis irgendwo in Venedig. Zeitgleich braut sich eine wachsende Nervosität bei den Muggel zusammen. Können die beiden Welten koexistieren, ohne dass ein Krieg beginnt? Doch das Grauen geht erst los...