Olga trat in ihr Zimmer im zweiten Stock. Ein massiver, bemooster Anker lag in der Mitte des Raumes, das Bett war verschoben worden, es fehlten die Pantoffeln darunter und die Vorhänge waren zur Seite geschoben worden. Entsetzt sah sich Olga innerhalb ihrer vier Wände um. Was war hier nur passiert? Der Spuk nahm also auch daheim kein Ende.
„Nein!", schluchzte das arme Mädchen, „nein, nein,nein." Newt, der gefolgt war, inspizierte den Raum. „Keine Panik", versuchte er Olga zu beruhigen. Er beugte sich verdutzt zu dem Anker hinunter. „Ein Portschlüssel..."
Jacob, von Olgas Tränenausbruch angezogen, lugte mit trauriger Miene ins Zimmer. „Alles wird gut", flüsterte er fast unhörbar. – „Jacob?" – „Ja, Newt?" – „Ich weiß, dass hier Zauberer eingebrochen sind – und es waren keine Auroren."
Kaum hatte er das festgestellt, passierte etwas allzu Unerwartetes: Der linke Teil des Gebäudes implodierte. Auch das Zimmer gleich neben den Freunden wurde schlagartig niedergerissen. Es kam so überraschend, dass Newt sekundenlang dahockte und nichts tat. Ein lauter Knall war zu hören, Ziegel stürzten und die Wände rings um die drei zitterten. – Gleichzeitig rannten Newt und Jacob zu Olga. Schnellstens in Sicherheit! Jacob schrie aus Verzweiflung. Schneller handeln, schneller denken! Stress breitete sich in dem Augenblick wie Feuer auf Öl im Raum aus und befiel die ohnehin schon erschöpften Reisenden. „Raus hier!", keuchte Newt mehrmals hintereinander im Schockzustand. Sie mussten – ja, was mussten sie denn am besten in der Situation? – Da war nichts mehr zu machen!
Die Decke brach in einer gewaltigen Explosion über die drei Freunde herein. Wir werden alle sterben dachte Olga augenblicklich. Der Tod war sonst nie so entsetzlich präsent gewesen für sie. Die Stunde war Schicksal – irgendwann musste es passieren – jetzt war es so weit – jetzt gab es kein Entrinnen mehr. Oh nein! Tatsächlich dachte Olga während der bisherigen letzten Ereignisse eigentlich nur einmal, vielleicht zweimal über den Tod als Ausgang dieses Abenteuers nach. Steine prasselten herab in einem Schauer roher Gewalt. Da löste sich das ganze Dach auf! Doch Newt schützte Olga, er beugte sich über sie, sodass die Brocken alle auf ihn einschlugen, keine aber auf das Mädchen. Jacob legte sich auf den Boden des Ganges oder sollte man besser sagen, er fiel? Die Wand zwischen Zimmer und Gang schützte ihn jedenfalls vor der Explosion. „NEWT!" Es folgte eine Welle von Staub. Dann brach auch noch ein Stück der Mauer, hinter der Jacob kauerte, zusammen. Was für ein Debakel! Ein Haufen Schutt ergoss sich zudem auf die Gasse darunter und versperrte den Eingangsbereich des Gebäudes – zumindest dessen, was noch da war vom Gebäude. Muggel begannen zu schreien und flüchteten in alle Richtungen.
Jacob blickte mit unnatürlicher Blässe und unter rasendem Herzklopfen durch ein Mauerloch, wodurch er den Urheber des Angriffs erblicken konnte. Ein 1,90 großer Zauberer, der mit drohendem Zauberstab und wehendem Umhang zufrieden den Schaden betrachtete, den er verursacht hatte.
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Das unmögliche Ende - Grindelwald
FanfictionUnter strengster Bewachung sitzt Grindelwald im Gefängnis irgendwo in Venedig. Zeitgleich braut sich eine wachsende Nervosität bei den Muggel zusammen. Können die beiden Welten koexistieren, ohne dass ein Krieg beginnt? Doch das Grauen geht erst los...