•~11~•

484 20 4
                                    

„Vorwort":
Es tut mir unendlich leid, dass dieses Kapitel eventuell nochmal veröffentlicht wird und damit als „neues" Kapitel angezeigt wird. Ich weiß leider nicht wie Wattpad das anzeigt, nur musste ich dringend Formatierungsfehler beheben, welche von der Word-Datei hier auf das Format kommen. Aus Dummheit hatte ich leider auch nicht nochmal überflogen, ob alles richtig ist. Entschuldigt bitte diesen Fauxpas.
Aber jetzt nochmal, in richtigem Format:

~~~~~

„Du... Siehst eigentlich ganz gut aus." Ich bemerke Bastis Nervosität. Er weiß nicht, was er wirklich sagen soll, geschweige wie er sich gegenüber mir verhalten soll. Irgendwie finde ich es verständlich, da wir uns seit Monaten nicht mehr gesehen haben, wir haben seit Monaten nicht einmal geredet. Wenn ich mich recht erinnere, war das letzte Mal wo wir uns sahen auf der Gamescom. Eigentlich war die Gamescom immer das Highlight des Jahres, nicht nur weil es die Gamescom war, sondern wir uns alle wiedersehen konnten, egal aus welchen Ecken wir kamen. Karlsruhe, Berlin, München, sogar Luxemburg und was weiß ich woher, wir kamen alle und hatten mindestens einen Tag, wo wir alle nicht nur über Teamspeak vereint waren. Ich kann mich noch erinnern, wie wir uns nur über die Stimmen identifizieren konnten und das erste Mal die Person dahinter erkennen konnten. Wir wir uns vorher einen Treffpunkt ausmachten und auf eine Person warteten, die wir noch nicht kannten oder gar erkennen konnten. Ein kleiner Nervenkitzel, bevor wir durch die Hallen jagten. Von einem Tag ging es über die Jahre nach oben, also zwei Tage, drei Tage, dass wir es sogar schafften Sachen anzuzocken. Das einzige Manko war immer, dass ich in diesen Tagen essen musste und nicht durchkam, dass ich nichts aß. Sie alle wussten vorher davon nicht, bis Tobi vor meiner Tür stand. Trotzdem vermisse ich ehrlicherweise die Gamescom. Das einzige Event, wo ich gerne unter Menschen war und das ganze Jahr drauf entgegenfieberte. Und jetzt ist Basti wieder da. Genau vor mir, ohne das ich ihn gefragt habe. Wie kann das sein? Das muss ein Traum sein...

„Wie geht es dir?" möchte er immer noch nervös wissen, auch wenn ich darauf keine Antwort weiß. Wie geht es mir? Es ist eigentlich immer alles so wie immer. Nicht gut, aber auch nicht schlecht. Es ist gleichgültig wie es mir geht. Also bleibt mir nur die eine richtige Antwort übrig.

„Geht eigentlich. Und dir?"

„Ich bin extrem aufgeregt und war es schon auf der Fahrt. Mehr als ein Jahr haben wir uns nicht gesehen. In der Zeit ist bestimmt viel passiert..." Oh ja und wie er nervös ist. So habe ich ihn noch nie gesehen oder erlebt. Normalerweise ist er immer entspannt und gut drauf. Was jetzt ist sprengt den Rahmen wie ich Basti kenne. Als wäre er ein anderer Mensch.

„Also, was ist bei dir so passiert?" Er setzt sich auf das räudige Sofa und ruft mich zu sich. Also lasse ich mich auch darauf fallen und überlege. Was soll schon bitte passiert sein? Alles war wie immer, dann kam Tobi, dann war alles wie immer, nur mit mehr Sorgen, dann kam das Krankenhaus und dann sitze ich seitdem hier in der Psychiatrie fest. Es ist nichts passiert seitdem wir uns das letzte Mal gesehen haben. Irgendwann musste es sowieso so kommen, dass ich hierher kam, ich wollte es aber noch mehr ausreizten.

„Nichts Besonderes. Ist doch immer der gleiche Trott. Und bei dir?" Basti muss leicht schmunzeln. Er glaubt mir nicht. Wieso sollte er auch? Ich hatte sie alle schon immer angelogen.

„Ich bin innerhalb Berlin umgezogen, was richtig Glück gekostet hatte. Endlich habe ich ein eigenes Büro, beziehungsweise Gaming- Zimmer. Das ist so viel entspannter, als wenn der Tisch im Wohnzimmer steht und alles auf einem Fleck steht. Ess-, Wohn-, Gaming-Zimmer und Küche in einem Raum war anstrengend. Es roch immer nach Essen und man kann einfach nicht abschalten, wenn man auch da noch lernt. Müsstest du ja kennen."

„Mein Pc hat gerade so ins Schlafzimmer gepasst, also nicht ganz, aber ich kann es mir vorstellen." Und so schwärmt er weiter, wie gut die Lage ist, wie neu das Bad ist und der Preis nicht utopisch ist, wie bei seiner alten Wohnung. Wie glücklich er erscheint, als wäre er komplett zufrieden mit dem was er macht und wie sein Leben verläuft. Ich möchte auch ein so geordnetes, scheinbar perfektes Leben. Warum ist mein Leben nicht so? Warum haben Menschen Glück und ich immer nur Pech? Ich will doch nur so sein wie alle anderen. Abwaschbar, zufrieden, erfolgreich und glücklich. Mir würde es sogar reichen, wenn ich einen schönen Körper hätte. So wie Tim. Heimlich analysiere ich Bastis Körper, nur um zu bemerken, dass auch er einen guten Körperbau hat. Vielleicht nicht den breitesten, aber einen guten sportlichen, der für Leichtathletik recht gut erscheint. Oder Fußball oder sowas. Mein Neid ist so groß und es nervt mich so. Welcher Kumpel wäre bitte neidisch auf die Körper seiner Freunde? Ich bin die einzige Person, die so hinterhältig ist seine eigene Freunde zu begeiern'. Ich bin doch kein Mensch mehr, wenn ich sowas mir denke, wenn ich von dem Körper eines Anderen träume und wünsche, dass wir tauschen könnten. Wieso bin ich immer so abnormal? Warum bin ich so ein Wichser?
Ohne jegliche Vorahnung kommt mir eine Strophe eines Liedes in den Kopf, was ich früher immer gerne gehört habe und eigentlich immer noch gerne höre, wenn ich annähernd gut gelaunt bin. Nicht weil der Text so positiv ist und motiviert, sondern weil der generelle Sound recht aufgeregt ist und zum Feiern anregt.

Good boys don't eat {Stexpert}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt