Kapitel 5 - In diesem Kapitel wird es keine Bruchlandungen geben

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Kapitel 5 - In diesem Kapitel wird es keine Bruchlandungen geben

Ort: Landeplattform 3, Abschnitt vog

Sternzeit 3221.37

Subjekt: Taurana


Zum wiederholten Mal warf Taurana einen Blick auf ihren Tabletcomputer, doch die Anzeige war noch immer dieselbe. Gut. Sie konnte es nicht gebrauchen, unterbrochen zu werden.

Leise vor sich hin grummelnd hastete sie schnellen Schrittes durch den Raumhafen. Natürlich wollte Ertin einen Peilsender an Iris Schiff angebracht haben und natürlich musste das so schnell wie möglich passieren. Taurana verstand sehr wohl, dass Ertin nur logisch handelte, nachdem er erfahren hatte, dass Iris und er sich auf dem selben Mond befanden, doch Taurana könnte genau in dem Moment in ihrem Bett liegen und friedlich schlafen, anstatt durch den Raumhafen zu schleichen. Obwohl schleichen etwas zu viel gesagt war, immerhin war sie umringt von anderen Wesen. Da der Mond keine visuelle Unterscheidung in Tag und Nacht hatte, war immer etwas los. Doch Taurana nutzte das zu ihrem Vorteil. Sie war klein und flink und hatte keinerlei Mühe unbemerkt zu Iris Raumschiff zu gelangen, trotz oder gerade wegen ihrer sechs Beine. Zwischen all den Technikern, die herumwuselten wie erkonische Baumkäfer, fiel eine Person mehr oder weniger überhaupt nicht auf. Die Anzeige auf ihrem Tabletcomputer zeigte ihr noch immer an, dass Iris den Raumhafen nicht betreten hatte. Taurana hatte die letzten drei Stunden damit verbracht, sich in das Sicherheitssystem zu hacken, um dem Raumhafen in den Augen behalten zu können und zu überprüfen, ob die Luft rein war. War sie. Iris hatte sich seit dem Aufeinandertreffen mit Ertin und Fraeyla nicht mehr an ihrem Raumschiff blicken lassen.

Kopfschüttelnd bahnte Taurana sich ihren Weg zu Iris Schiff. Manchmal fragte sie sich, ob es nicht doch eine höhere Macht im Universum gab, die sie und Iris immer wieder zusammenbrachte. Es konnte kein Zufall sein, dass sie sich ständig über den Weg liefen und in die Quere kamen.

Iris Raumschiff stand ganz am Ende der Landeplattform. Es war relativ groß dafür, dass es nur eine Person darin reiste, doch andererseits war es für ein Raumschiff mit Hyperraumantrieb ziemlich klein.

Sie hat so viel Geld mit unserem Raumschiff gemacht und dann diese Schrottkiste gekauft, dachte Taurana mürrisch. Sie hatte Iris noch immer nicht verziehen, dass sie ihr Schiff gestohlen hatte, doch andererseits war es Brax, der auf die Idee gekommen ist, Iris Raumschiff in die Luft zu jagen, von daher war sie gewillt bei der Sache ein Auge zuzudrücken. Anders als Brax. Seine Reaktion auf die Nachricht, dass Iris noch lebte, war ein Kampfschrei und seine Faust die mit der Tischplatte kollidierte, was ihn beinahe zerbrach. (Den Tisch, nicht Brax. Um Brax zu zerbrechen bräuchte es einen Sternenzerstörer.)

»Die Götter haben mir also eine neue Chance gegeben. Diesmal wird sie uns nicht davonkommen. Nicht, bevor wir nicht die Karte in unserem Besitz haben oder ich ihr das Rückgrat gebrochen habe«, hatte er düster verkündet. Brax hatte schon immer einen Hang zur Dramatik.

Aus seinen Plänen wurde erst einmal allerdings nichts. Ertin hatte angeordnet, Iris Raumschiff zu verkabeln und sie vorerst im Auge zu behalten. Er glaubte nicht, dass sie die Karte verkauft hatte, sonst wäre sie in den letzten zwei Jahren irgendwo auf dem Schwarzmarkt aufgetaucht. Da das nicht passiert ist, lag die Vermutung nahe, dass Iris sie behalten hatte, wenn sie es lebend aus dem Schiffswrack geschafft hatte. Außerdem war da die Sache von der Metallplatte die Fraeyla erwähnt hatte und die Tatsache, dass sie zum ersten Mal in Begleitung unterwegs war. Ertin hielt es für das Beste, Iris im Auge zu behalten. Wer weiß, was die Außerirdische für Geheimnisse mit sich trug. Und wenn sie die Karte noch hatte, führte sie sie vielleicht sogar zu dessen Ziel.

Stolpernd durch die Galaxie - Band 1: Die Mechanik des HerzensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt