EPILOG
Ort: das Sonnensystem, kurz hinter dem Mond
Sterzeit: 3221.48
Subjekt: Kate und Iris
Mit weit aufgerissenen Augen starrte Kate zur Frontscheibe hinaus. Vor ihr lag die vollkommene Schönheit der Erde. Kate hatte das Bild der Erdkugel aus dem All schon viele Male gesehen (in der Schule, im Fernsehen, im Internet) doch kein Bild kam an das Original heran. Das hier, inmitten des leeren Raums, war ihr Zuhause. Ihr Planet. Ehrfürchtig blickte Kate nach draußen. Sie konnte den Blick kaum abwenden.
»Sie ist wunderschön«, murmelte Kate.
»Bereit nach Hause zu gehen?«, fragte Iris schließlich und Kate nickte langsam. Sie wollte den Anblick tief in ihr Gedächtnis graben um nie zu vergessen, wie klein und gleichzeitig riesig die Erde war. Wie zerbrechlich sie inmitten des Universums wirkte. Die Menschheit hatte diesen wunderbaren Planeten. Sie sollte besser darauf acht geben.
Schließlich löste Kate sich vom Anblick der Erde und seufzte. Es gab noch etwas, was sie nicht vergessen wollte. Sie stand direkt neben ihr. Kate und Iris sahen einander an und Kate hatte keine Ahnung was sie sagen sollte.
»Also ... Danke für den Flug«, sagte sie mit schiefem Lächeln und Iris musste lachen.
»Ich werde dich vermissen, Kate«, sagte sie kopfschüttelnd, bevor sie Kate in eine knochenbrecherische Umarmung zog. »Falls du jemals jemanden brauchst, der dich durch die Galaxie führt«, sagte sie und tippte auf Kate's Armband als sie sich voneinander lösten.
»Ich ruf an«, nickte Kate. Sie hatten Ibson versprechen müssen, dass Kate keinerlei ›Alien-Technologie‹ mit zur Erde nehmen darf. Allerdings hatte er nicht darauf bestanden, sie vor Abflug zu filzen.
»Meinst du, dass das Tor in meinem Kleiderschrank noch immer dort ist?«, wollte Kate wissen. Wie es in ihrer Wohnung wohl aussah?
»Also, ich weiß ja nicht wie sie bürokratische Fehler bei euch auf der Erde regeln, aber du kannst dich darauf einstellen, dass sie das vermutlich nie reparieren«, erwiderte Iris stirnrunzelnd.
»Ich muss mir also einen zweiten Kleiderschrank kaufen?«
»So könnte man es auch formulieren, ja«, erwiderte Iris und Kate musste kichern.
»Wie genau komme ich eigentlich runter? Du kannst wohl kaum auf dem Dach meiner Wohnung landen, ohne bemerkt zu werden«, fragte sie dann und Iris Augen blitzten auf.
»Ist das eine Herausforderung?«
»Nein.«
»Schade«, seufzte Iris. »Dann werden wir dich herunter beamen müssen.«
»Wirklich?«, rief Kate aufgeregt.
»Ibson hat mir die Koordinaten deiner Wohnung geschickt. Alles kein Problem.« Jetzt wurde Kate auch klar wofür die im Boden eingelassene Platte im Cockpit war.
»Schließ am besten deine Augen«, riet Iris. »Das macht es beim ersten Mal leichter.« Kate nickte, bevor sie sich auf dem Plattform stellte.
»Machs gut Iris. Pass auf dich auf«, verabschiedete sie sich.
»Du auch.« Kate schloss die Augen. Das letzte, das Kate sah war Iris warmes Lächeln und ihre Augen.
Iris aktivierte den Beamer. Er hüllte Kate in grünes Licht, das gedämpft durch ihre Lider drang. Raum und Zeit fielen plötzlich weg und ein Kribbeln lief durch ihren Körper als ihre Atome auseinander genommen wurden. Für einen Moment war da nichts außer ihr klopfendes Herz und ihr flacher Atem. Dann spürte Kate den weichen Teppich unter ihren Füßen und sie schlug die Augen auf. Sie stand in ihrem Schlafzimmer.
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Stolpernd durch die Galaxie - Band 1: Die Mechanik des Herzens
FantascienzaKates Leben zeichnet sich durch stumpfsinnige Büroarbeit und Tagträumereien aus. Iris Leben ist das genaue Gegenteil. Frei wie ein Bytwang durchstreift sie das Weltall auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer. Zumindest bis ihre ehemalige Vertraute...