17. Heiße Stimmung im Club

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Der Club machte erst um 11 Uhr auf, sodass wir vorab zwei Stunden hatten, in denen wir uns entspannt unterhalten und dabei Cocktails trinken konnten. Und die waren wirklich unfassbar lecker!
Als wir ankamen und auf die Getränkekarte schielten, tauschten Mary und ich einen kurzen Blick, weil die Preise wirklich hoch waren. Ash sah unsere Blicke und erklärte sofort, dass wir heute Abend keinen Cent zahlen würden, weil wir natürlich den ganzen Abend über eingeladen wären. Zwinkernd fügte er hinzu, dass sie das einfach als Geschäftsmeeting verbuchen würden.
Bewusst setzte ich mich neben ihn und damit weit weg von Luke, sodass dieser unser Gespräch nicht hören konnte.
Ich brauchte Ashs Rat.
„Hat Luke schon mit euch geredet?", fragte ich ihn.
„Über euch?"
Ich nickte, woraufhin Ashton den Kopf schüttelte.
„Ne, er ist in den letzten Wochen super verschlossen gewesen."
„Die Sache mit Sierra nimmt ihn mehr mit, als er sich eingestehen will", nickte ich.
„Türlich", stimmte Ash mir zu, „wenn deine Verlobte ne Pause willst und du nicht weißt, wie es weiter geht, ist das immer hart."
„Ex-Verlobte", korrigierte ich.
Mit merkwürdigen Blick sah Ash mich an.
„What?!"
„Sie hat Luke den Ring vor ein paar Tagen zurückgegeben. Ich dachte, ihr wüsstet das alle!"
„Nein", schüttelte er den Kopf, „kein Sterbenswörtchen hat er verloren. Idiot! Aaaber, dann muss ich immerhin nicht mit dir schimpfen."
Seine Wut auf Luke wich einem verschmitzten Lächeln.
„Aber trotzdem Ash", ließ ich meinen Körper gegen seinen sacken, „er hat ihr quasi gesagt, dass er sie immer noch liebt, aber ich bin auch so krass verknallt in diesen Idioten da drüben."
„Hast du ihm das auch schon mal gesagt?"
„Nein", schüttelte ich den Kopf, „bis vorgestern dachte ich aber auch noch, dass er verlobt ist."
„Überstürz es nicht", gab er mir einen liebevollen Rat, „ihr kriegt nur eine Chance und dann muss es laufen."
Vermutlich hatte er Recht.
Ich griff nach meinem Getränk - ich brauchte jetzt definitiv Alkohol!

Irgendwann, als sich gegen halb 12 der Club füllte und ein DJ wirklich gute Musik auflegte, zog es Mary, Crystal und mich auf die Tanzfläche. Gemeinsam tanzten, sangen und sprangen wir auf der Tanzfläche, doch es dauerte nicht lange, bis die ersten Männer uns antanzten. Nach einem einfachen Nein hatten wir wieder unsere Ruhe. Dennoch schien es Mikey nicht zu gefallen, zu sehen, wie seine Frau immer mal wieder von anderen angemacht wurde, weshalb er nach einiger Zeit zu uns auf die Tanzfläche kam und creepy Kerle von ihr abhielt. Mary und ich schützten uns gegenseitig vor ebenjenen und tanzten eng umschlungen miteinander. Wenn ich mit Mary feiern und tanzen war, konnte ich jedes Mal alles um mich herum vergessen, abschalten und einfach die Seele baumeln lassen. Eine bessere Freundin konnte man sich wirklich nicht wünschen.

Nach einer guten halben Stunde waren wir durstig und durchgeschwitzt, weshalb wir zurück in die Lounge gingen, um unseren Pegel weiter brav zu füttern. Ich lehnte mich auf der Bank an und legte meine Beine über Lukes, der sofort eine Hand auf mein Bein legte und es mit dem Daumen zärtlich streichelte. Kurz lächelte er mich an, unterhielt sich dann aber weiter mit Calum. Kurz nach uns kehrten auch Michael und Crystal zu uns zurück, sodass wir eine Runde Piccolo anfingen zu spielen. Glücklicherweise hatte ich mir ein Bier bestellt, denn hätte ich in der kurzen Zeit den Cocktail getrunken, wäre ich absolut betrunken gewesen. So hatte ich nach zwei Runden und zwei Bier genau den richtigen Pegel und verschwand mit den Mädels zurück auf die Tanzfläche. Dieses Mal kam sogar Ash neben Michael mit, Cal und Luke blieben aber immer noch lieber weiter sitzen.
Als Luke merkte, dass die anderen Männer immer aufdringlicher wurden und Ash es zunehmend schwer fiel, sowohl Mary als auch mich vor ihnen zu beschützen, kam er doch zu uns runter. Eng stellte er sich hinter mich, legte seine Hände auf meine Hüfte und fühlte meinen Bewegungen nach.
„Du machst mich wahnsinnig, Dee", hauchte er mir kehlig ins Ohr, „ich konnte den ganzen Tag nur daran denken, was du wohl anziehen würdest."
Ein wohliger Schauer lief mir über den Rücken bei Lukes Stimme in meinem Ohr.
Im Takt des Beats drehte ich mich um und legte Luke meine Arme um den Hals, der seine automatisch auf meine Hüften legte.
„Ich hoffe, ich hab dich nicht enttäuscht", antwortete ich ihm.
„Könntest du niemals", säuselte und beugte sich zu mir, um mich zu küssen.
Statt den Kuss zuzulassen, drehte ich mich jedoch leicht weg, sodass er lediglich meinen Hals küssen konnte.
„Wieso tust du mir das an?", lachte er kehlig.
Gerade als ich mich wieder zurückdrehen wollte, hielt Luke mich am Arm fest, drehte mich zurück zu sich und nahm meinen Mund fordernd mit seinem ein. Dieses Mal konnte und wollte ich mich nicht mehr gegen seinen Kuss wehren, obwohl ich wusste, dass die anderen uns vermutlich gerade zusahen, verwarf den Gedanken jedoch wieder und konzentrierte mich auf Luke und den Kuss.
„Wollen wir uns was zu essen holen?", grinste ich ihn an. Schnell schnappte ich mir meine Jacke von der Garderobe, warf Mary noch einen Luftkuss zu und machte mich mit Luke auf den Weg. Wie immer hatte er einen Arm auf meine Schultern gelegt und ich umschlang mit der anderen seine Taille. Ashs Warnung ignorierte ich.

Einige Meter die Straße rauf war ein kleiner Imbiss, an dem wir uns zwei Pommes und zwei Bier holten und uns damit auf den Bürgersteig setzten. Das Bier hielt meinen Pegel dabei gut oben, sodass ich weiter auf einem perfekten Alkoholpegel war, bei dem ich zwar merkte und wusste, dass ich betrunken war, jedoch nicht so sehr, dass mir schlecht wurde oder ich Aussetzer in irgendeiner Form hatte.

„Wann sehen wir uns das nächste Mal wieder nach heute?"
„Keine Ahnung, ich hab quasi meinen gesamten Urlaub fürs Jahr aufgebraucht."
„Und wir gehen nächsten Monat wieder auf Tour durch Australien, Neuseeland und die USA."
„Dann wahrscheinlich erstmal nicht in nächster Zeit, oder?"
„Mhh.."
„Hast du noch Whiskey zuhause? Ich hab Lust auf einen letzten guten Drink!"
„Unser Taxi ist in 5 Minuten da."

Das Taxi war definitiv kein normales Taxi, denn von innen glich es eher einer kleinen Limo. Inklusive der abgedunkelten Scheibe zum Fahrer, die per Knopfdruck steuerbar war.
Luke und ich saßen uns gegenüber, schweigend aber breit grinsend.
„Schon ein bisschen klischeehaft hier, oder?"
Er nickte zustimmend.
„Gibts nicht auch Pornos, die so anfangen?"
„Du kennst dich also mit Pornos aus?"
„Oberflächlich."
Die Fahrt zu Luke dauerte keine 15 Minuten, perfektes Timing, denn ich hatte gerade das Bier leer. Gemeinsam stiegen wir in seinen Fahrstuhl, als ich dort einen Knopf zum Anhalten des Fahrstuhls sah.
„Cool! Geht das wirklich?", drückte ich drauf, „in Deutschland gibt es so Knöpfe nicht."
Und es funktionierte. Mit einem leichten Ruckeln kam der Aufzug zum Stehen.
„Und jetzt?", sah Luke mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Reden wir natürlich", antwortete ich sarkastisch und setzte in dem Moment alles auf eine Karte und sprang ihm in die Arme in der Hoffnung, dass er mich fangen würde. Das tat er und setzte mich daraufhin auf die Stange zum Festhalten an den Wänden des Fahrstuhls. Luke drängte sich zwischen meine Beine, um mich zu küssen. Seine Hände wanderten über meinen Körper, fanden meine Brüste und massierten sie. Vor Erregung legte ich meinen Kopf in den Nacken und verdrehte die Augen. Nun ließ ich meine Hände über seinen Körper fahren, blieb am Saum seines Hemdes hängen, zog es ihm aus. Ihn so oben ohne zu sehen, machte mich unfassbar heiß, zeitgleich fielen mir aber auch Ashtons Worte ein, sodass ich mich ihm entzog und wir den Fahrstuhl weiterfahren ließen.

Alte Liebe rostet nicht | 5SOSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt