18. 6 Wochen!

51 2 0
                                    

„Aaaalso, Whisky?", fragte Luke, der mich unsicher anblickte. Im Hintergrund sah ich die Lichter der Stadt durch die tiefen Fenster scheinen.
Luke war einen Schritt auf mich zugekommen und mein Herz raste bereits wieder.
„Willst du jetzt wirklich einen Whisky trinken?", fragte ich schmunzelnd zurück.
„Nein, eigentlich nicht."
„Was willst du dann?"
Ich wollte, dass er es sagte. Ich wollte hören, dass er mich will.
„Dich", war seine simple Antwort, die ihm genau das brachte, was er wollte.
Leidenschaftlich küssend stolperten wir in sein Schlafzimmer und auf sein Bett. Seine Hände hielten mich fest, während meine sein Hemd aufknöpften.
„Luke", hielt ich plötzlich inne.
Irritiert sah er mich aus seinen blauen Augen an.
„Ich...", ich richtete mich auf, sodass ich breitbeinig auf Lukes Schoß saß, der unter mir lag, „Ash und ich haben uns heute unterhalten."
Lukes Augen wurden immer größer, weil er keine Ahnung, auf was ich hinaus wollte.
„Und irgendwie hat er was gesagt, was mich nicht los lässt. Was ist, wenn wir nur eine Chance kriegen und wenn wir's dann verkacken war's das für immer?"
Unter mir rutschte Luke ein Stück hoch, damit er sich anlehnen konnte.
„Glaubst du, wir verkacken es?", fragte er.
„Aktuell? Keine Ahnung. Vielleicht? Ich meine, du warst vor ner Woche noch mit einer anderen Frau verlobt."
„Sierra ist Geschichte, Dee!"
„Lu", nahm ich sein Gesicht in beide Hände, „wir wissen beide, dass das nicht stimmt. Und das ist okay."
Als wäre der Knoten geplatzt, konnten wir endlich ganz offen miteinander reden. Über Sierra. Über Liebe. Über uns.
Die Stunden in Lukes Armen fühlten sich an wie ein Herzschlag, doch langsam aber sicher kroch die Müdigkeit in meine Knochen, sodass ich irgendwann mitten in unserer Unterhaltung einschlief.

„Guten Morgen", begrüßte ich Luke, der auf seiner Dachterrasse saß, am nächsten Morgen nach dem Aufstehen.
„Guten Morgen, Kleine, gut geschlafen?"
„Überraschend gut", blickte ich nickend zu ihm herunter, „und du?"
„So gut wie lange nicht mehr", antwortete er grinsend.
„Jaja", lachte ich über seine Antwort und tat sie mit einer Handbewegung ab.
„Hast du Hunger? Ich kann uns Frühstück machen", fragte er.
„Wie viel Uhr haben wir es?", stellte ich eine Gegenfrage und stellte erschrocken fest, dass ich mich schleunigst auf den Weg machen musste, um nicht zu spät zu kommen!
Da Luke auf keinen Fall bereits wieder fahren konnte, rief er mir ein Taxi. In Eile sprang ich in meine Klamotten und suchte meine Schuhe, als ich feststellte, dass Luke sich auch anzog.
„Ich bring dich noch bis zum Flughafen", erklärte er ganz selbstverständlich.
„Musst du nicht, Lu", sagte ich, „ich muss ja erst noch ins Hotel und packen."
„Dann helf ich dir dabei", antwortete er.
Statt mit ihm zu diskutieren, freute ich mich, dass ich noch ein wenig Zeit mit ihm verbringen konnte.

„Ich dachte schon, ich muss alleine Heim fliegen", zog Mary mich auf, als ich zusammen mit Luke in unser Hotelzimmer trat.
„Sorry, wir haben etwas länger geschlafen heute morgen."
„Das hab ich mir fast gedacht."
Ihre hochgezogenen Augenbrauen und das schelmische Grinsen zeigten mir, dass sie alle Details wollte, sobald wir alleine waren.
Während wir unsere Kleidung einpackten, suchte Luke im Badezimmer alle Utensilien zusammen und reichte sie uns an. Gemeinsam schafften wir es, unsere Koffer in Rekordzeit zu packen, sodass das Taxi, das bereits wieder unten auf uns wartete, uns zum Flughafen bringen konnte.

„Da seid ihr ja endlich", hörte ich eine wohl bekannte Stimme durch die Eingangshalle des Flughafens rufen und wild mit den Armen wedeln. Ashton.
„Was macht ihr hier?", warf ich mich freudig in seine Arme, als wir bei ihm, Calum und Michael ankamen.
„Wir können euch doch nicht fliegen lassen, ohne uns richtig zu verabschieden", schmunzelte er.
„Aber ich glaub, das muss ein schneller Abschied werden", schielte Calum auf seine Armbanduhr.

Alte Liebe rostet nicht | 5SOSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt