November

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„Im Namen der gesamten Universität gratulieren wir Ihnen zu ihrem erworbenen Abschluss." Der Universitätsdirektor begann zu applaudieren und die versammelte Menge auf den Stuhlreihen tat es ihm gleich. Auf einer Bühne standen eine Menge Studenten, alle mit ihrem Bachelor oder Master- Abschluss in den Händen. Die Herren trugen Anzüge und die Damen hatten sich alle schick gemacht. Nachdem dann die Zeremonie vorbei war, begaben sich die Absolventen alle zu ihren Familien und ließen sich beglückwünschen. Auch Katharina eilte in ihrem knielangen weinroten Kleid zu einer der vordersten Reihen, wo nehmen ihren Eltern, Jasmina, Sina und Chantal, auch Roman, Lars und Sarah saßen.

„Jahrgangsbeste. Glückwunsch." Chantal drückte sie und strahlte sie an. „Ich bin so unendlich stolz auf dich." sagte sie und Jasmina und Sina bestätigten. „Ich kann es immer noch nicht fassen." Eine kleine Frau mit kurzen blonden Haaren drückte Katharina an sich. „Unsere Tochter sieht so erwachsen aus." „Das liegt daran, dass sie erwachsen ist." Katharinas Vater klopfte seiner Tochter stolz auf die Schulter. „Gut gemacht." sagte er lächelnd. Auch Lars, Sarah und Roman gratulierten zum bestandenen Abschluss. Wobei Roman Katharina lächelnd an sich zog und ihr einen Kuss gab.

Den restlichen Abend verbrachte Katharina mit Roman und ihren Eltern in einem Restaurant. Sie hatten sich über ihre Zukunft unterhalten und planten zusammen Katharinas Umzug nach Stuttgart. Auch wenn ihre Eltern zuerst nichts von Roman und seiner aufgedrehten Art hielten, hatten sie doch begonnen, ihn ins Herz zu schließen. Katharinas Vater, der in einem Unternehmen für Computertechnik arbeitete, fragte Roman ständig nach Verbesserungsvorschlägen oder Ideen zu neuen Produkten.

„Wo willst du denn eigentlich arbeiten?" fragte Katharinas Mutter, als sie gerade den Hauptgang verspeisten. Katharina, deren Mund voller Lachs mit Sahnesoße war, brachte kein Wort hervor, stattdessen antwortete Roman: „Die Universität sucht immer Chemielaboranten mit Studienabschluss. Das Forschungslabor hat heute Morgen ihre Anfrage bestätigt und ab Mitte Dezember, wird sie dort anfangen können." Roman lächelte stolz zu seiner Freundin, die immer noch an dem Lachs kaute und nickend bestätigte. „Nun, da müssen wir uns ja keine Sorgen machen."

2 Monate später [Katharinas Sicht]

Die Zeit des ewigen Hin und Her- pendelns war nun vorbei. Der letzte Karton aus Berlin wurde heute von meinem Vater hier abgeladen. Ich wohnte nun offiziell mit Roman zusammen. Romans Wohnung war gemütlich und dort fühlte man sich wirklich wie zuhause. Auch wenn ich nun jeden Tag Lars und Sarah über den Weg laufen musste. Nach einer langen Aussprache hatten Lars und ich mit der Vergangenheit vollkommen abgeschlossen und jeder gönnte dem Anderem sein Liebesglück. Sarah war auch unheimlich nett, jeden Tag fuhren wir zusammen zur Universität. Sie arbeitete dort als Projektmanagerin im Bereich der Naturwissenschaften, somit hatten wir denselben Weg zur Arbeit. Ich war total zufrieden mit dem Beruf, ich konnte schließlich nicht behaupten, dass ich schlecht verdienen würde. Das einzige Problem, dass ich in meinem momentanen Leben hatte, war die Wohnung, in der Lars und Sarah gemeinsam mit Roman und mir wohnten. Ursprünglich war es eine Wohnung für zwei Personen gewesen. Sarah hatte, kurz nach dem ich bei Roman geblieben war, entschieden, ihre eigene Wohnung zu kündigen und zu Lars und Roman zu ziehen. Ich selbst war erstmal wieder nach Hause geflogen, um meinen Eltern meinen Abschluss zu präsentieren und die Sache mit Roman zu erklären. Die nächsten Monate pendelte ich Woche für Woche zwischen Stuttgart und Berlin hin und her, was sowohl mir und Roman, als auch meinen Eltern zu schaffen machte. Mein Entschluss bei Roman zu wohnen, war vor wenigen Wochen gefallen und meine Eltern unterstützen mich bei meinem Vorhaben und fuhren wieder und wieder mit mir nach Stuttgart, um meine Sache abzuladen. Doch der Platz in der Wohnung war nicht ausreichend für vier Personen, darunter litt auch die Stimmung. Um einem Lagerkoller zu verhindern, suchten wir alle nach einer Lösung und schließlich fanden wir eine.

4 Monate später [Romans Sicht]

Die letzten Monate unseres Lebens hatten Katharina und ich nur mit Wohnungssuche und Kartons ein- und wieder auspacken verbracht. Doch nun war es soweit. Wir hatten unsere erste eigene Wohnung, nur wir beide zusammen. Die Wohnung, die etwas außerhalb von Stuttgart lag, war total gemütlich und vom Balkon aus hatte man eine wunderschöne Aussicht auf einen Park, hinter dem abends die Sonne unterging. Ich wusste, wie sehr Katharina Sonnenuntergänge liebte, deswegen hatte ich extra darauf geachtet, als wir eine neue Wohnung suchten. Lars war vorerst mit Sarah in der alten Wohnung geblieben, doch auch sie suchten mittlerweile nach einer neuen und vor allem größeren Wohnung. Doch trotz der getrennten Wohnungen sahen wir beide regelmäßig; Lars und ich nahmen wöchentlich zusammen auf und Sarah und Katharina waren immer noch Kolleginnen und beide verbrachten viele Feierabende bei uns in der Wohnung, um über die Arbeit oder die anderen Kollegen zu tratschen. Auch Katharinas ehemalige Mitbewohnerinnen besuchten uns an den Wochenenden. Mit Chantal hatte ich mich immer noch nicht so recht anfreunden können, doch ich gab mir stets Mühe und verkniff mir den ein oder anderen Spruch, wenn sie bei uns zu Gast waren.

Doch am meisten genoss ich die Zeit, in der ich sie ganz für mich alleine hatte. Wie jeden Abend lagen wir gemeinsam auf dem Sofa und schauten fern. Ich strich ihr dabei beiläufig durch die Haare und sie hatte sich an meine Brust gedrückt und atmete glücklich ein und aus. Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn, ich würde sie niemals, für nichts auf der Welt wieder gehen lassen. Niemals. Jedes Mal, wenn ich in das strahlende Gesicht meiner Freundin schaute, wusste ich, dass ich damals die richtige Entscheidung getroffen habe. Ich habe uns nie aufgegeben, ich habe um uns gekämpft. Nun wusste ich, dass es sich gelohnt hatte.

Zwei Jahre später [Katharinas Sicht]

„Wir kommen noch zu spät. Bitte beeil dich." Ich schaute schon zum zehnten Mal an diesem Tag auf die Uhr. Sarah und Lars hatten uns für heute Abend zum Essen in ihrer neuen Wohnung eingeladen und Roman war immer noch im Bad, um sich umzuziehen. „Ich bin gleich soweit." hörte ich ihn rufen und nur wenige Minuten später stand er vor mir, in einem weißen Hemd und einer dunklen Jeans.

„Kann ich so gehen?" Er blickte an sich herab und sah dann fragend zu mir. „Natürlich. Du siehst wirklich schick aus." sagte ich etwas ungeduldig und wollte zur Tür gehen, doch Roman griff  mich am Arm und zog mich an sich. Sofort stieg mir der Geruch seines Parfums in die Nase und ich vergaß für einen Moment, warum ich es so eilig hatte. Ich entspannte mich ein wenig, als ich seine Lippen auf meinen spürte. Auch er merkte, wie entspannt ich nun war und lächelte. „Du machst dir immer so viel Stress.  Es wird schon alles gut gehen." Ich nickte nur und lächelte zurück.

Als wir wenige Minuten später bei Lars ankamen, öffnete er uns freudestrahlend die Tür und wir betraten zum allerersten Mal seine neue Wohnung. Sie war wesentlich größer als die Vorherige. Aus der Küche hörten wir schon Sarah rufen und alle zusammen trafen wir uns in der Küche. „Wir haben tolle Neuigkeiten." sagte Sarah. „Wir auch." lächelte ich. Während sie sprach, starrte ich auf ihren  kugelrunden Bauch und sie fixierte dabei den Ring an meinem Finger.

[Nachwort und Danksagungen]

Nun ist es geschafft. Diese Geschichte, die ich vor etwa 3 Jahren einfach so zum Spaß begonnen hatte, ist nun beendet. Ich muss zugeben, als ich damit anfing, hatte ich nie geglaubt, dass es mal Leute geben würde, die diese Geschichte feiern würden, geschweige denn sie lesen würden. Mit Freude möchte ich mich bei euch beanken; Danke für eure Geduld, das Interesse und fürs Lesen, auch wenn es nur ein Kapitel war oder so :)

Ein besonderer Dank geht an R1kstar

Danke, dass du mich manchmal motiviert hast, weiterzuschreiben und dafür gesorgt hast, dass ich dieses Projekt nicht einfach so unbeendet lasse.

Ebenfalls danke ich 21NaLu21 

Danke, dass du mich immer supported hast und mich vor einem Jahr dazu gebracht hast, dass hier weiterzuschreiben, auch wenn es damals noch etwas... sagen wir, verbesserungswürdig war. Danke für deine Kommentare und dein so enormes Interesse UwU

Ich hoffe, ihr hattet genauso viel Spaß beim Lesen, wie ich beim Schreiben. Euch allen noch eine schöne Zeit und Freude am Lesen.

- lovely_kathii

Love & Tears - Arazhul Fanfiction  [Lovely_kathii]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt