Das Treffen [Teil III]

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"Waren das etwa die Schmetterlinge von denen Chantal immer sprach? Fühlten sie sich echt so an? Wenn ja, waren diese Schmetterlinge immer herzlich willkommen bei mir. Dieses Gefühl war mir fremd aber bekannt zugleich, und genoss es in vollen Zügen."

"Katharina?" Roman wedelte mit seiner vor Katharinas Gesicht herum.
"Was? Ja, ich bin noch da." Sie war wohl tiefer in ihren Gedanken versunken gewesen, als gedacht.
"Woher kennst du diese Frau?" fragte Roman. Jessie schien offenbar keine so angenehme Zeitgenossin zu sein, allerdings fragte er sich, woher Katharinas Antipathie ihr gegenüber kam.
"Wir waren zusammen auf der Oberstufe. Dort war sie mehr oder weniger unfreundlich zu mir. Aus irgendeinem Grund sah sie in mir immer wieder eine Konkurentin, ich weiß nicht einmal, was ich ihr angetan habe." Katharina zuckte mit den Schultern und sah Roman ein wenig entschuldigend an.
"Und eure Feindschaft habt ihr alle die Jahre nicht abgelegt?"
"Offensichtlich nicht." antwortete Katharina. Sie senkte den Blick ein wenig. "Ich hab sie heute vormittag im Supermarkt getroffen und sie wirkte so anders. Sie war nett und zuvorkommend; ich hatte mir Hoffnungen gemacht, sie hätte sich nun entgültig zum Besseren verändert, aber anscheinend ist sie immer noch die Alte." Roman nickte verständnisvoll.

Kaum das Jessie gegangen war, wurde die Ruhe der Beiden wieder von jemandem gestört, doch dieses mal waren es zwei Personen. Beide trugen eine Brille, während die eine dunkle und die andere helle Haare hatte. Anscheinend schienen beide Roman zu kennen, denn sie stießen Roman kumpelhaft in die Seite und begannen sofort mit ihm zu reden.
"Ey Roman, wen hast du dir denn heute schon wieder geangelt?" fragte einer der Beiden.
"Wir dürfen uns doch bestimmt setzen." sagte der Dunkelhaarige und beide setzten sich uns gegenüber.
Roman warf den beiden böse Blicke zu, doch unternahm nichts, die beiden wieder loszuwerden. Es war ihm jedoch sichtlich peinlich, dass sie jetzt am selben Tisch saßen. Schließlich rang er sich doch dazu durch, die Beiden vorzustellen.
"Also Katharina, das sind Lars" Er deutete auf den Dunkelhaarigen. "Und Flo." Er zeigte auf dem Hellhaarigen.
"Und du bist also Katharina?" fragte Flo neugierig und musterte sie aufmerksam. Katharina war es auch etwas peinlich, dass seine Beiden hier so reingeschneit kamen, dennoch lächelte sie und reichte beiden die Hand. Doch als sie Lars die Hand geschüttelt hatte, zog sie sie schnell zurück und sah zu Boden; innerlich hoffte sie, dass sie sich verhört hatte. Der Name Lars verfolgte sie und der Dunkelhaarige sah 1 zu 1 aus wie Lars aus der Oberstufe. Roman spürte sofort ihre Anspannung, als er Lars vorgestellt hatte. Und zu ihrem Bedauern sprach er sie drauf an: "Hey, was is los? Ich hab doch nur meinen Kumpel vorgestellt. Und Lars ist wirklich ein netter Mann."
"A-alles gut. Es is nichts. Mir ist nur gerade etwas schwindelig. Liegt wahrscheinlich an der stickigen Luft." Katharina fuhr sich unsicher durch die Haare und versuchte Lars nicht in die Augen zu sehen. Unruhig rutschte sie auf ihrem Sitz hin und her. Sie fühlte sich in Gegenwart der Jungs sehr unwohl, ihr fehlte allmählich die Luft zum Atmen. Sie musste weg von ihnen.
"Ich muss kurz raus." sagte sie nur und stand einfach auf. Mir zügigen Schritten verließ sie die Bar.
"Katharina warte!" Roman hastete ihr nach. "Katharina, warte doch bitte."
Sie blieb vor dem Eingang stehen, sah ihn dennoch nicht an.
"Katharina, bitte rede mit mir. Ich versteh nicht, was jetzt mit dir los ist. Gerade eben war doch noch alles gut. Erzähl mir doch bitte, was los ist."
Sie hob den Kopf und Roman sah ihre braunen Augen, die allmählich feucht wurden. Vorsichtig ging er zu ihr und nahm sie einfach in den Arm. Mehr brauchte es auch nicht und die Tränen liefen über Katharinas Gesicht.
"Es ist alles gut. Ich bin für dich da und egal was ist, ich werde dir beistehen." Roman hatte noch nie eine Frau weinen sehen, außer seine Schwester als sie kleiner waren und zusammen gespielt haben. Es tat ihm dementsprechend weh, Katharina so zu sehen.
"Es ist nicht wegen dir..." Sie wischte sich die Tränen mit ihren Ärmel weg. "Es ist wegen... wegen." Sie brach ab und sah Roman direkt in die Augen. "Lars!"

Love & Tears - Arazhul Fanfiction  [Lovely_kathii]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt