Kapitel 80

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„Lassen Sie mich zu ihm verdammt!", schrie jemand. Ich konnte mich nicht bewegen.  Meine Arme und Beine waren taub. „Er kann jederzeit sterben, was wissen Sie schon!"

Auf einmal wurde die Tür zugeschlagen und es war still im Raum. Ich zählte meine Atemzüge. Ich wusste nicht wo ich war, geschweige denn ob jemand mit mir im Zimmer war. Langsam versuchte ich meine Augen zu öffnen. Ich blickte in die Augen von Carter. Er umarmte mich hastig. Es war das erste Mal, dass wir uns überhaupt umarmten. „Mach das nie wieder Tomlinson. Mach das nie wieder.", murmelte er in meine Schulter rein.

Ich rappelte mich langsam auf. Alles tat mir weh. Ich stöhnte vor schmerzen. „Ich bringe diesen Bastard um." Carter riss seine Augen auf. „Wen meinst du?", fragte er. „Liam." Da war es. Ich sprach diesen Namen  nach langer Zeit wieder aus. Er hatte damals versucht mit Alkohol und Drogen seinen Trost zu finden. Und immer wieder rutschte er in die schiefe Bahn. Wie fast jeder in unserer Branche. Doch das was ich letztens sah, war nicht Liam.

Diese Sucht machte ihn zu einem regelrechten Monster. Sofort schoss mir der Gedanke in den Kopf, dass er Amy was antun könnte. „Ich muss zu ihr." Ich versuchte aufzustehen, doch irgendetwas hinderte mich daran. „Sie haben dir wohl was verabreicht." Er sah mich besorgt an. „Wir brechen aus dieser scheiß Klinik aus." Carter sprang auf. „Das ist der Louis, nach dem wir suchen." Er lachte und umarmte mich wieder.

„Die Lähmung sollte bald vorbei sein. Darüber mach dir mal keine Sorgen." Er machte eine kurze Pause. „Ich hab die Karte. Damit kommen wir schneller raus." Ich ging mir durch die Haare. „Ich hoffe du kannst rennen Tomlinson.", zwinkerte er mir zu.

Während wir da saßen und nur darauf warteten, bis der Schichtwechsel war, starrte ich die Gitter an. Ich konnte es einfach nicht realisieren. Liam war einer meiner besten Freunde gewesen. Und jetzt zu meinem Feind geworden. Warum musste er sich ausgerechnet so gehen lassen. Und ausgerechnet vor Amy. Das zerschlug mir den Kopf. „Wollen wir?" Ich schloss kurz meine Augen und atmete tief durch. „Wenn wir drauf gehen, dann schwöre ich, du wirst mich nicht aus deinem Gedächtnis bekommen."

Ich boxte ihm auf die Schulter, ehe er die Tür aufmachte und wir den ersten Schritt in die Freiheit wagten. Wir rannten um unser Leben. Ich war in meinem Leben noch nie so froh, wie jetzt. Während wir rannten lächelte ich mir die Seele vom Leib weg. Es war das beste Gefühl überhaupt zu wissen, dass ich Amy bald wieder sehen würde. „Renn verdammt. Renn." Wir waren an der letzten Tür angekommen. Wir blieben stehen. „Neuer Weg in die Freiheit. Bereit?", fragte er mich. „Bereit wenn du es bist." Ich lachte. „Wer sagte,wir leben hier in keinem Film?"

Er schloss die Tür vorsichtig auf. Wir rannten endlich raus. „Fickt euch.", schreite er und lachte dabei. „Man wir haben es endlich geschafft." Ich atmete die frische Luft ein. Für die Außenverhältnisse waren wir leicht bekleidet. „Danke dir man." Ich fasste seine Schulter an. „Bist eigentlich nicht so schlecht, wie ich dachte." „Deine Liebeserklärung kannst du dir sparen Tomlinson, wir müssen Rotkäppchen vom bösen Wolf retten." Arm in Arm gingen wir lachend zur Hauptstraße. Diesmal würde ich nicht aufgeben. Um meine einzig wahre Liebe kämpfen und meine Fehler wieder rückgängig machen. Dafür hatte ich Leute die mich unterstützten. Und dafür war ich dankbar.
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Mal wieder ein neues Kapitel. Ich entschuldige mich für die Ausdrucksweisen, aber so sind die Charaktere nun mal haha. Danke an die fleißigen Leser.

Half a Heart (ÜBERARBEITUNG)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt