Kapitel 5 (Tae)

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Seufzend rollte ich mich auf der Wiese herum. Mir war langweilig. Sehr langweilig sogar. Mittlerweile waren schon wieder ein paar Tage vergangen, in denen ich mich nicht sehr viel umsehen konnte.

Seitdem die Gruppe von Wölfen mich anscheinend irgendwo erwischt haben müssen, tauchten immer mal wieder welche von ihnen hier im Wald auf - was meine Bewegungsfreiheit etwas einschränkte. 

Die Sonne wärmte gerade mein Fell, als ich mit einem Mal ein Rascheln hörte. Ruckartig schoss mein Kopf in die Höhe und hektisch sah ich mich um. Auf den ersten Blick konnte ich nichts erkennen, doch da ertönte ein weiteres Rascheln auf meiner linken Seite. Langsam erhob und duckte ich mich im hohen Gras.

,,Riechst du jemanden?", fragte ich Navi, doch bevor dieser mir antworten konnte, schlich ein beiger Wolf zwischen den Büschen hervor. Sofort sprang ich auf und rannte in den Wald hinein, dicht hinter mir konnte ich die Schritte meines Verfolgers hören.
Meine Atmung war schnell, mein Herz klopfte wie verrückt. Immer wieder duckte ich mich vor tiefen Ästen und sprang über Baumstämme, doch der Unbekannte war mir auf den Fersen.

Zu meinem Glück schien er nicht schneller als ich zu sein, dennoch ließ meine Kondition so langsam nach.

Versuch irgendein Versteck zu finden, wo er nicht hin kann, gab mir mein geliebter Wolf den glorreichen Tipp.

Schnaubend wollte ich ihm gerade antworten, als mit einem Mal ein Baum vor meiner Nase auftauchte und ich diesem in letzter Sekunde noch ausweichen konnte. Kurz danach ertönte ein Jaulen und die Schritte verstummten. Verwirrt drehte ich mich um und sah den beigen Wolf vor dem Baum sitzen. Dieser schüttelte gerade seinen Kopf und winselte leise auf.

Das ist unsere Chance, lauf weiter du Idiot, schrie Navi mich an, doch ich musterte den Wolf etwas genauer. An sich sah er nicht wirklich gefährlich aus. Wieder stieg mir dieser undefinierbare Geruch in die Nase und vorsichtig ging ich ein paar Schritte auf ihn zu. Der Blick meines Gegenübers hob sich langsam und er musterte mich ebenfalls mit Neugierde.

Als er sich jedoch wieder in Bewegung setzte, übernahm mich mein Fluchtinstinkt und ich lief erneut einfach ohne jegliche Orientierung los. Je tiefer ich in den Wald rannte, umso dichter wurden allmählich auch die Gestrüppe und Büsche. Immer mehr Äste und Dornen zerkratzten meine Haut und meine Aufmerksamkeit ließ immer weiter nach, bis ich schließlich über eine Wurzel im Boden stolperte und wie ein Ball  über den Boden rollte.

Wenige Meter später blieb ich dann liegen. Hechelnd hatte ich die Augen geschlossen und versuchte so gut es ging die Schmerzen zu ignorieren, welche sich über meinen gesamten Körper zogen. Ans Weiterlaufen war gar nicht mehr zu denken - mein Bein war mal wieder verletzt und ringend versuchte ich Luft zu holen. Der Wettlauf war doch anstrengender gewesen als gedacht, dass Adrenalin hatte einiges verdrängen können.

Leise hörte ich Pfoten über den Boden tapsen, welche direkt neben mir verstummten. Leise winselnd zog ich den Schwanz ein und rollte mich so gut es ging zu einer Kugel zusammen. Dabei versuchte ich meine Kehle größtenteils zu verdecken, auch wenn das einen fremden Wolf nicht aufhalten würde mich zu töten.

In der ersten Zeit geschah nichts, hin und wieder spürte ich eine Nase, welche vorsichtig an mir roch und den neugierigen Blick des fremden Wolfes.
Langsam wagte ich es meine Augen zu öffnen, nur um dann direkt in zwei hellblaue Augen zu blicken. Der beige Wolf hatte sich vor mir auf den Boden und seinen Kopf gemütlich auf seinen Pfoten gelegt.

Auf seiner hellen Nase waren einige roten Kratzer zu erkennen, welche leicht am bluten waren und auch an seinem restlichen Körper schien er zerkratzt zu sein. Sachte stupste mich der Wolf an, während ich ängstlich die Ohren anlegte und leise knurrte. Kurz hielt dieser inne und betrachtete mich mit schief gelegtem Kopf.

Danach fuhr er unbeirrt fort und begann mit seiner Zunge meine Wunden zu versorgen. Ein angenehmes Kribbeln entstand an den Stellen und letztendlich ebbte mein Knurren langsam ab. Ich begann die Putzeinheit zu genießen und rutschte noch ein Stück näher an den Wolf heran. Meine Angst war fast wie weggeblasen, nur ein Hauch Skepsis blieb zurück und aus großen Augen betrachtete ich meinen Gegenüber.

Er strahlte eine gewisse Ruhe und Entspannung aus, welche sich auf meinen Körper übertrug. Vorsichtig, und dennoch immer bereit mich zurückzuziehen, schnüffelte ich an dem Fell des anderen und leckte ebenfalls als Dankeschön über die Kratzer an seiner Nase. Der fremde Wolf war nur ein minimales Stück größer als ich und war auch nicht viel kräftiger gebaut. Dennoch konnte ich ihm keinen Rang zuordnen, sein Duft war absolut unbekannt für mich.

Nach einiger Zeit erhob sich der Wolf und trat einige Schritte zurück, woraufhin sich seine Knochen begannen zu verschieben und am Ende ein blonder junger Mann vor mir hockte. Sofort erkannte ich, dass es sich bei ihm um denjenigen handelte, welcher vor einigen Wochen mit dem Alpha und den Betas zusammen am Fluss gestanden hatte. Stumm starrte ich meinen Gegenüber an, welche ein sanftes Lächeln auf den Lippen trug.

,,Hey, du musst keine Angst haben. Ich will dir nichts tun," flüsterte er mir zu und streckte seine Hand nach mir aus. Zuerst sah ich diese nur an, doch der Drang nach Ruhe war so groß, sodass ich mich letzten Endes vorsichtig an seine Hand schmiegte.

,,Oh wow, dein Fell ist ja weich," freute er sich und begann mich hinter den Ohren zu kraulen. Lange wurde ich nicht mehr so berührt und genießerisch schloss ich meine Augen. Als der Unbekannte jedoch versuchte mich hochzuheben, zuckte ich erschrocken zurück und Angst überkam mich wieder. Fast gleichzeitig wechselte ich auch meine Gestalt ins Menschliche. 

,,N-nicht anfassen," brachte ich mit zitternder Stimme hervor. Wo war bloß mein Mut hin, verdammt?!

Sofort hob er die Hände und stellte sich aufrecht hin. ,,Wer bist du?", fragte ich ihn nun schon wieder etwas gefasster und starrte in seine nun hellbraunen Augen.
,,Mein Name ist Jimin und wer bist du?"

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Zur Erinnerung nochmal 🥰:
Jimin

—————————————————————Zur Erinnerung nochmal 🥰: Jimin

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Catch Me Alpha || BTS Taekook Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt