Kapitel 8 (Tae)

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Update-Tag wird jetzt jede Woche Sonntag sein. Das ist nämlich mein einzig freier Tag 🙄

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Als ich am nächsten Morgen meine Augen öffnete, spitzten sich sofort meine Ohren, da man in der Ferne Schritte wahrnehmen konnte. Zuerst blieb ich einfach nur liegen und lauschte dem immer lauter werdenden Getrampel von Pfoten.

Ein wenig Angst überkam mich und leicht begann mein Körper zu zittern, was jedoch wieder aufhörte, als mir eine bekannte Stimme ertönte. ,,Taehyung, wo bist du?"

Jimin musste sich auf der Wiese befinden. Mühsam rappelte ich mich auf und lief zum Eingang, von wo aus ich tatsächlich den Blonden am Fluss stehen sah.

Ich gab ein leises Jaulen von mir und zwängte mich durch das dicke Gestrüpp. Auf der anderen Seite schüttelte ich erstmal mein Fell aus und verwandelte mich dann zurück in meine menschliche Gestalt. Ein strahlender Jimin kam auf mich zu und zog mich in eine herzliche Umarmung.

,,Hey, ich freue mich dich zu sehen," grinste er und legte seine Arme fest um mich. Kurz versteifte ich mich, doch da überkam mich wieder dieses Gefühl von Ruhe und Sicherheit und mein Inneres entspannte sich langsam.

Zaghaft legte ich meine Arme ebenfalls um ihn und genoss die neu gewonnene Nähe. So verweilten wir ein paar Minuten, ehe ich mich wieder von ihm löste und verlegen auf das Wasser starrte.

,,Wo kamst du eigentlich gerade her? Ist hinter den Büschen irgendwas?", fragte mich mein Gegenüber und sah mich neugierig an.

,,Naja, ja? Dort befindet sich eine kleine Höhle, wo ich zur Zeit wohne," gab ich schüchtern von mir und starrte weiterhin auf das glitzernde Wasser. Die Sonnenstrahlen spiegelten sich wunderschön auf der Wasseroberfläche und faszinierten mich immer wieder aufs Neue - sie erinnerten mich an das Gute in der Welt.

Genau diesen Moment der Unachtsamkeit nutzte Jimin aus und schubste mich mit einem Ruck ins kalte Nass. Prustend setzte ich mich auf und wischte mir die nassen Haare aus dem Gesicht. Schallendes Gelächter erklang und gespielt wütend sah ich meinen Gegenüber an.

,,Du - haha - siehst so lustig aus," rief Jimin sich den Bauch haltend. Er war so mit seinem Lachanfall beschäftigt, sodass er gar nicht bemerkte, wie ich zu ihm schlich und ihn mit mir ins Wasser zog. Ein kurzer Schrei ertönte und schon lag der Blonde neben mir.

Jetzt war ich derjenige, welcher sich nicht mehr einbekam. Ein spielerisches Knurren entfloh meinem Gegenüber und hellblaue Augen starrten mich an. ,,Na warte," sagte Jimin noch, ehe sich auch schon sein beiger Wolf auf mich schmiss.

In sekundenschnelle hatte auch Navi die Kontrolle über meinen Körper übernommen und schmiss sich nun ebenfalls auf den Wolf. Wir tollten eine ganze Zeit im Wasser herum, bissen und neckten uns spielerisch und drückten den anderen unter Wasser.

Irgendwann schleppten wir uns müde aus dem Wasser und legten uns auf die Wiese. Jimins Wolf war ein kleines Stück größer als meiner. Dieser legte sich dicht an mich heran und begann mein Fell trocken zu putzen.

Brummend schloss ich die Augen und legte meinen Kopf auf Jimins Pfoten ab.
Nach einiger Zeit lagen wir schließlich zusammengekuschelt in der Sonne und Jimin schien ein wenig zu dösen. Mir brannten jedoch ein paar Fragen auf der Zunge. Vorsichtig stupste ich ihn mit meiner Nase an und krabbelte näher an seine Brust.

Jimin?, fragte ich den Blonden über unseren Link. Angesprochener brummte leise und öffnete eines seiner Augen.

Kann ich dich was fragen?

Gähnend schüttelte Jimin sich und legte seinen Kopf auf meinen.

,,Klar, was gibt's?" Wieder schloss er seine Augen.

Wie heißt dein Wolf eigentlich? Gespannt wartete ich auf seine Antwort.

,,Sky,"  erwiderte er und legte sich auf die Seite. Verwundert sah ich ihn an und verwandelte mich letztendlich zurück in meine menschliche Gestalt.

,,Ist dein Wolf dann männlich oder weiblich?", stellte ich ihm die nächste Frage und Jimin sah mich an.

,,Das frage ich mich tatsächlich auch manchmal - irgendwie beides? Sky kann man keinen der beiden Geschlechter zuordnen. Ist schwer zu erklären."

Nickend sah ich weiterhin den beigen Wolf an und strich ihm leicht durch sein weiches Fell. ,,Aber du selbst bist schon, naja, du weißt schon, männlich oder?"

Anscheinend schockiert sprang der Wolf auf und wenige Sekunden später stand Jimin mit geweiteten Augen vor mir. Gerade wollte ich mich für meine Frage entschuldigen, als er seine Arme um seinen Körper schlang und seinen Blick senkte. ,,Wie kommst du darauf? Sehe ich so weiblich aus?"

Seine braunen Augen sahen mich traurig an und sofort hob ich meine Hände. ,,Nein, so meinte ich das nicht, wirklich. Es tut mir leid, dass ich so persönlich geworden bin."

Seufzend wank er ab und entspannte sich wieder mehr in seiner Haltung. ,,Du konntest das ja nicht wissen. Ich reagiere sehr empfindlich auf mein körperliches Aussehen, damit hat mein Mate auch schon genug zu kämpfen. Ich bin im Prinzip männlich, ja."

Ich wollte nicht weiter auf das Thema eingehen, weshalb ich mich zurück ins Gras legte. Kurz herrschte erneut Stille, bis Jimin mir seine Hand vors Gesicht hielt. ,,Los, zeig mir mal, wo du jetzt wohnst. Ich wusste noch gar nicht, dass es hier eine Höhle gibt."

Zu zweit liefen wir rüber zu den Gebüschen und blieben vor ihnen stehen. ,,Als Wolf könnte es leichter sein durch die Äste zu kommen," riet ich Jimin und verwandelte mich zurück in meinen Wolf.

Ich warf Jimin einen letzten Blick zu, ehe ich zwischen den Büschen verschwand. Auf der anderen Seite wartete ich auch Jimin und wechselte zurück in meine menschliche Gestalt. ,,Meine Güte, ist das alles eng hier," keuchte der andere Wolf und flog regelrecht am Ende aus dem Gestrüpp heraus.

Schnaufend schüttelte er seinen Kopf und wechselte wieder in die Gestalt des Blondhaarigen. ,,Hier ist es aber kalt drinne," murmelte er und rieb die Hände an seinen Oberarmen auf und ab.

Seufzend ging ich weiter in die Höhle bis zu meinem Schlafplatz. Dort ließ ich mich nieder und sah den Blonden neugierig an. Dieser sah sich nur vorsichtig in der Höhle um, bis sein Blick mich traf. Mitleidig sah er mich an und kam auf mich zu.

,,Du kannst hier nicht wohnen. Es wird Winter, ich will nicht, dass du hier nachher noch erfrierst." Meine Augenbraue schoss in die Höhe.

,,Und wo soll ich sonst hin? Frei auf einer Wiese schlafen? Es ist besser, wenn keiner von meiner Existenz weiß, Jimin. Ich kann das noch nicht." Leicht nickte mein Gegenüber.

,,Okay. Aber ich bringe dir Sachen und Essen vorbei, damit du es hier ein wenig schöner hast."

Catch Me Alpha || BTS Taekook Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt