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Ich beschäftige mich den restlichen Nachmittag mit meinen Hausaufgaben und natürlich Sandi. Immer wieder checke ich mein Handy. Ich glaube ich werde langsam paranoid. Vielleicht könnte ich den Unbekannt von mir aus anschreiben und fragen was das soll. Was denke ich denn da?! Ich bin jetzt offiziell völlig bescheuert.

Genau in diesem Moment vibriert mein Handy. Geschockt kann ich mich nicht mal einen Millimeter bewegen. Kann der Typ jetzt etwa auch Gedanken lesen? Schnell zerre ich es aus meiner Hosentasche und erbleiche sofort, als ich sehe, dass mir wirklich der Unbekannte geschrieben hat.

Chat mit Unbekannt

Ich hoffe doch sehr, du hast mein kleines Geschenk an dich bekommen. aber natürlich hättest du dich dann schon längst be mir bedankt.

Du bist doch ein artiger Junge.

Soll ich wirklich antworten? Ich weiß natürlich, dass ich mich bedanken sollte. Und außerdem muss ich ja noch bescheid sagen, dass ich so ein teures Geschenk nicht annehmen kann. Ok, wenn ich ehrlich bin, dann interessiert mich am meisten, wer denn der geheimnisvolle Typ ist. Ich nehme also all meinen Mut zusammen und fange an, meine Nachricht einzutippen.

Chat mit Unbekannt

Entschuldigung, aber ich kann Ihr Geschenk definitiv nicht annehmen. Ich weiß erstens rein gar nichts über Sie und zweitens ist ein brand neues Handy viel zu teuer.

Ich atme nochmal tief durch und sende die Nachricht schließlich ab. Wie der Unbekannte wohl reagieren wird? Ich meine, bis jetzt scheint er nicht sonderlich aufbrausend zu sein, aber dass kann sich je noch ändern.

Ich habe kaum mehr Zeit um weiter vor mich hin zu philosophieren, da bekomme ich schon die Antwort.

Chat mit Unbekannt

Aber, aber. Sei einfach ein braver Junge und bedank dich artig für das Geschenk, dann war es mir dass auch wert. Glaub mir, mein Schatz, an Geld mangelt es mir definitiv nicht. Also sind derartige Geschenke absolut kein Problem. Du musst mir nur sagen, was auch immer du mir wünscht, dann werde ich es dir liebend gern kaufen, Liebling.

Oh, und nun zu dem Problem meiner Identität. Das wird sich auch bald klären, aber im Moment reicht es, wenn du weißt, dass ich dein zukünftiger Daddy bin.

Was zur Hölle meint der Typ? Wieso sollte er mein zukünftiger Vater sein wollen? Und wie will er das anstell... oh; so ein Daddy. Man bin ich blöd. Der Typ ist doch sowas von Pädophil! Und ich habe ihm auch immer noch geantwortet. Mist!

Chat mit Unbekannt

Ich werde Sie sicher nicht als meinen Daddy ansehen! Das ist doch total krank. Und außerdem bin ich erst 16. Sie sind doch sicher viel älter und das ist sowas von illegal!

Hat mein Babyboy sich etwa schon informiert? Wie böse von dir.

Das ist doch sowas von krank! Mich schüttelt es bei dem Gedanken, dass am anderen Ende dieses Chat ein hässlicher, pädophiler, alter Sack sitz und sich von solchen Sachen irgendwas erhofft. Bleibt nur zu hoffen, dass der Typ es verstanden hat.

Chat mit Unbekannt

Ich glaube schon, dass du mich, schneller als du denkst, Daddy nennen wirst. Und einen Fetisch zu haben ist weder krank noch in irgend einer Weise komisch, sonder völlig natürlich.

Glaub mir, Babyboy, dir wird das auch sehr gefallen.

Geh jetzt schlafen! Es ist schon spät und du hast morgen noch viel vor.

Woher weißt du sowas? Und ich werde jetzt auch sicher noch nicht schlafen gehen. Es ist erst kurz nach neun und wir haben Wochenende.

Baby, mach mich nicht sauer, sonst endet das böse für dich!

In irgend einer Art und Weise macht mir diese Drohung schon ein wenig Angst, aber was soll er denn schon groß machen können? Es ist ja nicht so, dass er weiß... Er weiß wo ich wohne. Sh*t! Ich lege unsicher mein Handy aus der Hand und vergrabe mich unter meiner Decke.

Was soll ich denn jetzt machen? Der Unbekannte weiß so viel über mich und ich weiß rein gar nichts über ihn. Ich sollte erstmal mache, was er sagt, bis ich mehr über ihn herausgefunden habe. Am besten ich ignoriere ihn erstmal.

Als ich am nächsten Morgen aufwache fällt mir Sandi auf, die sich auf meinem Bett ausgebreitet hat. Sie schläft tief und fest. Wie niedlich! warte mal. Ich bin doch gestern gleich ins Bett. Wann ist Sandi denn wieder ins Haus? Verwundert stehe ich vorsichtig auf und tapse zur Haustür. Diese ist geschlossen und auch stehen die Schuhe meines Vaters nicht an ihrem Platz.

Hab ich etwa selber Sandi herein gelassen? Aber wann soll ich das denn gemacht haben? Verwundert gehe ich erst einmal in die Küche und mache mir Müsli. Als ich schließlich aufgegessen habe räume ich alles schnell wieder weg und gehe wieder in mein Zimmer. Sandi hat sich keinen Millimeter bewegt, aber mir sticht sofort ein Packet, dass auf meinem Schreibtisch steht, ins Auge.

Was zur Hölle geht denn hier ab?! Ich schaue schnell, ob irgendein Fenster im Haus offen steht, aber auch dem ist nicht so. Ob ich das Paket wohl öffnen soll? Und ob es wieder von dem komischen Typen ist?

Ich sollte wenigsten schauen, ob wieder ein Brief dabei liegt! Ich gehe vorsichtig auf das Packet zu und muss feststellen, dass es diesmal mit Tape zugeklebt ist. Schnell schnappe ich mir eine Schere und schneide das Klebeband in zwei.

Diesmal liegt der Brief tatsächlich ganz oben. Ich nehme ihn in die Hand und reiße ihn auf.

Guten morgen Babyboy,
da du anscheinend schon über die Ddlb-Lebensweise informiert zu sein scheinst kann ich dir ja auch schon ein solches Geschenk machen. Ich hoffe es gefällt dir, mein Liebling.

Und bitte denk gar nicht daran, den kontakt zu mir abbrechen zu wollen. Ich weiß, dass mein kleiner Engel schlau ist, also verhalte dich doch bitte dem entsprechend.

Weiterhin erwarte ich von dir, dass du deine Geschenke brav trägst und dich diesmal auch ganz lieb bei deinem Daddy bedankst. Wir wollen doch nicht, dass Daddy sauer wird, oder, Babyboy?

Zitternd lege ich den Brief wieder weg. Der Typ meint es wirklich ernst. Was soll ich denn jetzt machen?

You're not my f*cking Daddy!!!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt