Ich spüre kein Hindernis, also setze ich einen Fuß nach dem anderen in den unbekannten Raum und taste gezeitigt nach einem Anhaltspunkt. Auch wenn ich nicht sehe muss ich unbedingt ein gutes Versteck finden, denn ich habe keine Lust herauszufinden was passiert, wenn die Typen mich finden.
Ich gehe wieder ein paar Schritte als meine Hand auf einmal gegen etwas Kaltes schlägt. Erschrocken ziehe ich sie erstmal zurück, da aber nichts weiter passiert probiere ich es noch einmal. Ich ertaste eine kalte Stange. Links und rechts daneben genau so. Ich gehe näher hinan und versuche irgendwo eine Lücke zu finden.
Nach und nach taste ich die komplette Breie es Raumes ab, bevor ich an einer Klinke hängen bleibe. Froh darüber einen Durchgang gefunden zu haben drücke ich diese runter und setzte meinen Fuß vorsichtig durch die entstandene Lücke. Mittlerweilen haben sich auch meine Augen langsam auf die Dunkelheit eingestellt und ich nehme einige Umrisse war.
Ich steige durch die Lücke hindurch und gehe einen engen Gang entlang. Es ist ziemlich kalt hier unten, was mich aber kaum verwundert. Ich weiß nicht wie tief ich unter der Erde bin, aber es reicht um mich frösteln zu lassen. Bei dem Outfit was ich trage ist aber auch das kein großes Wunder.
Plötzlich höre ich ein Geräusch, welches ich im ersten Moment nicht einordnen kann. Es ist eine Mischung aus Schnarchen und Röcheln. Verwundert bleibe ich auf der Stelle stehen und warte ab, ob es wieder kommt. Und tatsächlich höre ich es noch einmal.
"Hallo? Ist hier jemand?", frage ich ängstlich und auch sehr leise. Das Geräusch versiegt kurz, dann kommt ein Rascheln in meine Richtung. "Hallo?", versuche ich es noch einmal vorsichtig. Ich gehe einen Schritt zurück und versuche heraus zu finden, wo die Geräusche hergekommen sind.
Ich kneife meine Augen zusammen, was mich eine zusammenkauernde Gestallt erkennen lässt. Ich bleibe im ersten Moment wie versteinert stehen, aber die Gestallt bewegt sich nicht. Ich finde den Mut ein paar Schritte in Richtung der Gestalt zu gehen, nur um herausfinden zu müssen, dass ein Gitter meinen Weg versperrt.
Was zur Hölle ist das hier?! Ich fühle entlang des Gitters und kann auch tatsächlich eine Klinke ausfindig machen. Aber natürlich passiert überhaupt nichts, als ich sie herunterdrücke. "Das brauchst das gar nicht zu versuchen, Kleiner.", meint eine gebrochene Stimme plötzlich zu mir.
"W... was?", stottere ich unsicher. Ein Lachen schallt durch den Raum: "Ich sitz hier schon ziemlich lange, mein Junge. Ich hab auch schonmal versucht die Tür auf zu machen. Klappt leider nicht so gut.", meint die Stimme belustigt.
"Warum bist du denn hier? Ist das nicht ein bisschen ungemütlich hier unten?", frage ich, ohne wirklich zu verstehen was er mir gerade gesagt hat. Die Gestallt scheint sich aufzurichten und sie geht einen Schritt auf mich zu. Dabei höre ich ein metallisches Klappern und auch ein Schleifgeräusch. Plötzlich legt sich in meinem Kopf der Schalter um und ich verstehe die Situation, in der er sich befindet.
"Oh, dann bist du gar nicht freiwillig da drin?", frage ich, wobei ich mir schon selber dumm vorkomme. Die Gestallt kommt einen guten Meter vor mir zum stehen und ich erkenne nun auch genaue Umrisse. Vor mir steht ein Mann, der vielleicht 40 ist. Er hat einen relativ langen Bart und sein Aussehen erinnert mich etwas an einen Obdachlosen.
"Das hat aber ganz schön lange gedauert. Dafür dass du in einem Mafiosi-haus bist, bist du ziemlich naiv.", meint der Mann. "Was meinst du mit Mafiosi-haus?", frage ich etwas verunsichert und ohne auf die Provokation ein zu gehen.
Der Mann lacht einmal laut auf. Jetzt fühle ich mich wirklich dämlich. "Weißt du wem das Haus hier gehört?", fragt er, als er sich wieder ein gekriegt hat. "Nicht wirklich.", gestehe ich, "Ich bin auch nicht freiwillig hier. Irgend so ein perverser hat mich entführen lassen und jetzt bin ich hier." Der Mann lacht wieder und fragt dann nach meinem Namen.
Verwirrt antworte ich auch und der Mann seufzt auf. "Valentino hat schon länger ein gewisses Interesse an dir gezeigt. Es wundert mich nicht wirklich, dass du jetzt im Haus bist, aber wie hast du es hier her geschafft?" Ich werde immer unsicherer und bin auch etwas durcheinander. Woher kennt er meinen Namen?
Der Mann scheint auch bemerkt zu haben, dass das was er gesagt hat ziemlich gruselig für mich sein muss. Er räuspert sich: "Entschuldige kleiner, ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Raphael Sley. ich bin der ältere Bruder von Valentino."
"Ähm. Wer ist Valentino?", frage ich immer noch ein bisschen verwirrt. "Valentino ist der Mann der dich entführt hat. Der Bengel hat auch keinen Anstand. Er hätte sich ja wenigsten Vorstellen können.", meint Raphael. Also ist der gutaussehende, ich meine perverse Typ sein Bruder? Aber warum sollte man seinen eigenen Bruder einsperren? Und was hat das alles mit mir zu tun?
"Warum bist du dann hier unten eingesperrt?", frage ich vorsichtig nach. Raphael seufzt einmal stark auf: "Ich habe richtig Scheiße gebaut und Valentino, der schon seit seiner Geburt die Mafia leiten sollte, hat das gar nicht lustig gefunden. Seit dem sitze ich hier unten und warte nur auf den Tod. Valentino bringt es allerdings auch nicht übers Herz mich um zu bringen, also habe ich noch viel Zeit allein hier unten." Erstaunt und auch etwas verstört nicke ich bloß.
Ich will gerade zu meiner nächsten Frage ansetzten, als der ganze Raum plötzlich von grellem Neonlicht geflutet wird. Sofort verdecke ich meine Auen und wende mich von der Lichtquelle ab. Mist! ich habe ja immer noch kein Versteck und jetzt ist es auch zu spät dafür. "Da bist du ja, Babyboy!", höre ich die erzürnte Stimme von Valentino. Schnell nähern sich mir Schritte und ich werde über eine trainierte Schulter geschmissen. Ich ziehe erschrocken Luft ein und fange an wie wild mit den Beinen zu strampeln.
Raphael lacht auf: "Nicht mal einen Tag hast du deinen Kleinen hier, und schon hast du ihn verloren. Das kann ja noch was werden." Valentino schnauft nur und trägt mich ohne ein weiteres Wort aus dem Keller.
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You're not my f*cking Daddy!!!
AcakDie Klassenfahrt der Zehnten Klasse ist für die meisten wohl ein Recht großes Erlebnis. Simon findet das allerdings nicht so. Und zu seinem Glück wird seine Klasse auch noch von der russischen Mafia gekidnapt. Simon befindet sich nun unter der Gewa...