"Härter!"
Das war ein Befehl. Keine verzweifelte Bitte und kein süßes Betteln. Es war ein strenger, fordernder Befehl, den ich für keine Sekunde zu ignorieren wagte.
Es spielte keine Rolle, dass ich der Erfüllung dieser Aufgabe absolut abgeneigt war. Tatsächlich spielte meine Meinung überhaupt keine Rolle. Alles was zählte, war das die Person unter mir, bis ins tiefste seiner verschrumpelten Seele befriedigt wurde. Er würde keinen Ungehorsam dulden. Besonders nicht, wenn es zum wichtigsten Part des Tages kam.
Nein, es war keines seiner drei Mahlzeiten, die er alleine in seinem Zimmer zu sich nahm und auch nicht der Moment, in dem er auf dem Thron saß und Leute allein dafür verurteilte, dass sie nicht amüsant waren.
"Verdammt, ich sagte Härter!"
Seine Stimme war kalt und gebieterisch. Ich gehorchte wortlos, umklammerte seine Hüfte und rammte mich tiefer in seine heiße Hitze, was ihn zum Stöhnen brachte. Es war nicht so, dass er die blutigen Kratzspuren an seinem Rücken oder seinen gerissenen Muskel oder die Stichwunde an seinem Hals, die für einen Menschen fatal gewesen wäre, ignorierte. Nein, und während alle anderen vor Schmerz weinen und schluchzen würden, hat dieses unsterbliche Wesen unter mir, nie ein solches Geräusch von sich gegeben.
Nein, er stöhnte. Er genoss es. Er wand sich und sog den Schmerz genüsslich auf, den ich ihn auf Befehl zufügte. Er genoss jeden Moment, in dem meine Krallen durch sein zartes Fleisch rissen, seine Porzellanhaut teilte und sie für das tiefrote Blut öffnete, das in die perlweißen Laken sickerte. Laken, die absichtlich weiß waren, nur damit er sein Blut darauf sehen konnte. Er freute sich über den Schmerz und sonnte sich darin.
Als ich zum ersten Mal dazu aufgefordert wurde, hatte ich gezögert und ich musste schnell lernen, dass es keine Option war, in dieser Pflicht zu zögern. Obwohl dieses Wesen unter mir, sich von mir und mir allein schlagen und auseinanderreißen lies, ist er niemand, mit dem man sich anlegen sollte. Ich wurde für meine Unverschämtheit geschlagen und musste dann meine Pflicht erfüllen.
Zu meinen Aufgaben gehört es, wie ich mir ursprünglich gedacht hatte, sein Leibwächter und der Kommandant der Armee zu sein, die den berühmten Fluss Styx beschützt. Dieser wurde nach der großen Titanin benannt, die verlangte, dass alle Eide auf sie und ihren Fluss geschworen werden sollen. Also sollte ich die rechte Hand meines Herrn sein und tun was er mir befiehlt. Nicht mehr und nicht weniger.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich abgelehnt hätte, wenn ich vorher gewusst hätte, dass dies eine meiner Pflichten sein würde.
Aber ich nehme an, dass es zu meinen Pflichten gehörte, meinem Meister zufrieden zu stellen und unabhängig wie empörend seine Aufforderung auch sein mag, hatte ich zu gehorchen.
"Jaaa", stöhnte er und krümmte seinen Rücken, wodurch ihm das Blut aus den frischen Schnittwunden, seinem Rücken herunterfloss. Er warf sein rotes Haar über seine Schulter, als er seine ebenso roten Augen vor Wonne schloss. "Ungh, ja! Zerreiß mich!" Es war mir nicht erlaubt, ihn zu lange ins Gesicht zu sehen, also richtete ich meinen Blick auf sein dichtes rotes Haar. Es fiel ihm in seidigen, lockeren Wellen bis knapp über seine Schultern, in der Farbe des dunklen Bluts, das aus seinen Wunden und der Innenseite seiner Schenkel sickerte. Seine Augen hatten den gleichen Farbton, bis auf das gelegentliche aufblitzen von Wut und Hass.
Er passte viel zu gut zu seinem Reich.
Als Hades Sohn und Wächter des Flusses Styx, war Theo der obszönste Masochist, den ich jemals in meinem ganzen Leben kennenlernen durfte und ich lebe schon, um es so auszudrücken, sehr sehr lange.
Theo verlangt diesen Dienst von mir, seit er mich zu seiner rechten Hand ernannt hatte. Am Anfang machte es den Eindruck, als sei er ein Sadist und kein Masochist. Das änderte sich in dem Moment, als er mich in seine Gemächer orderte, sich vor mir auszog und mir befahl, ihn zu missbrauchen. Ich verstand es nicht und lehnte ab, was zu meiner schweren Bestrafung geführt hatte.
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Styx: Der Fluss des Grauens [malexmale] (Übersetzung)
Fantasy[Buch 2] Sept wird aus seinem eigenen Pantheon verbannt und vom Schicksal in Theos Dienste gestellt, einem von Hades sieben Söhnen. Er kann sich jedoch nicht daran erinnern, dem zugestimmt zu haben, was Theo für ihn bereit hält... [DIES IST EIN TEIL...