Ich verließ Theos Zimmer leise und fassungslos.
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte und es ist nicht so, als ob ich danach viel Zeit gehabt hatte, um etwas zu sagen, denn das war das einzige am Sex, das tatsächlich gleichgeblieben war. Sobald wir beide erschöpft, mit schmerzenden Muskeln und blutenden Körpern waren, befahl mir Theo, sofort zu gehen, um ihn in Ruhe schlafen zu lassen.
Gleich nachdem er sich von mir auf den Rücken drücken und mich mit ihm alles machen ließ. Ich hatte Dinge mit ihm angestellt, die ich mir nur in meinen wildesten Fantasien vorgestellt hatte. Dinge, die ich mit ihm ausgekostet und genossen hatte und von denen ich hoffte, dass er sie genauso genoss. Allerdings fühlte sich etwas daran falsch und anders an.
War es wegen dem, was Rara gesagt hatte?
Gab es wirklich einen Titanen in Theo?
Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr begann ich zu glauben, dass es wahr ist. Es musste so sein. Obwohl Theo Sex genoss, besonders harten Sex, war er nicht der Typ, der intim und leidenschaftlich wurde. Er ließ sich nie von mir flachlegen. Ich nahm ihn immer von hinten und er ließ mich niemals in sein Gesicht schauen, während wir es taten. Er erlaubte es mir nicht einmal ihn zu küssen. Er befahl mir nur, seinen Rücken zu zerstören und meine Nägel so fest in seine Hüfte zu graben, dass es mich schon wunderte, dass ich ihm die Hüfte nie gebrochen habe.
Diesmal war es anders und ich wusste instinktiv, dass etwas nicht stimmte. Es war nicht nur die Tatsache, dass meine Erschöpfung nicht nur aus seiner, sondern auch aus meiner Befriedigung herrührte. Es war nicht nur die Tatsache, dass unter mir gestöhnt sich gekrümmt und um mehr gebettelt-- ja richtig, gebettelt, nicht befohlen, sondern gebettelt hatte. Es war auch nicht die Tatsache, dass meinen Körper vor Verlangen schmerzte, als er mir erlaubte meine verdrehten Fantasien an ihn auszuleben.
Es war die Tatsache, dass die Person, mit der ich gerade Sex hatte, nicht Theo war.
Die Erkenntnis traf mich so hart, dass ich fast auf die Knie fiel, als ich den Thronsaal erreichte. Schwer atmend starrte ich auf dem Boden.
Rara hatte recht gehabt. Das war nicht Theo. Theo hätte nie so etwas, mit mir oder für mich, getan. Theo liebte mich nicht. Theo kümmerte sich nicht um mich. Ich war nur sein Diener. Ein Diener, den er vor dem Abgrund des Todes bewahrt hatte. Ich war nichts Besonderes für ihn und das wussten wir beide. Wer jetzt auch immer in Theo steckte, benutzte bloß seinen Körper.
Als mir dieser Gedanke durch den Kopf ging, wurde ich plötzlich von Wellen rohen Zorns überschwemmt, die mich wie das Feuer der Hölle umfingen.
Jemand benutzte Theo.
Jemand behandelte Theo, als ob er nichts weiter als eine Marionette wäre. Eine Marionette ohne eigenen Willen.
Ich zischte wütend, so dass Speicheltropfen auf den Marmor fielen. Meine Muskeln spannten sich spürbar an und ich ballte meine Fäuste gegen den Marmor. Den Wutschrei, der an meinen Zähnen vorbeikam, ließ sich nicht mehr unterdrücken. Dann rappelte ich mich wütend auf und machte lange, wütende Schritte in Richtung Küche. Mehrere Diener fuhren erschrocken zusammen und schrien auf, als ich die Türen zur Küche aufriss.
Ich scannte den Raum nach Rara ab und sah sie von einer der Seitentüren auf mich zukommen. Dann näherte ich mich ihr schnell und packte sie am Arm. Sie schnappte überrascht nach Luft und öffnete ihren Mund, wahrscheinlich um etwas sarkastisches zu äußern, doch ich sprach, bevor sie es konnte.
"Du hattest Recht", presste ich in meinem Wutrausch heraus, der so brutal war, dass ich rot sah. Rara blinzelte und ihre Augen weiteten sich langsam, bevor sie nickte und meinen Arm packte. Sie führte mich durch die Hintertür der Küche, nach draußen zu der Plattform, die hinter dem Palast einen Blick über das Feld erlaubte, in dessen Nähe der Fluss sanft floss. Rara drehte sich zu mir um und runzelte die Stirn, als sie meinen Arm losließ.
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Styx: Der Fluss des Grauens [malexmale] (Übersetzung)
Fantasy[Buch 2] Sept wird aus seinem eigenen Pantheon verbannt und vom Schicksal in Theos Dienste gestellt, einem von Hades sieben Söhnen. Er kann sich jedoch nicht daran erinnern, dem zugestimmt zu haben, was Theo für ihn bereit hält... [DIES IST EIN TEIL...