Kapitel 9

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Epimetheus schrie mit Theos Stimme. Das Geräusch hallte durch den Raum und prallte zurück zu meinen Ohren, was mein Trommelfell fast zerschmetterte.

Mit knirschenden Zähnen, kämpfte ich gegen den brennend heißen Schmerz an, den Epimetheus Seele, in meiner Handfläche verursachte. Meine Kräfte strömten durch meine Adern, brachten mein Blut zum Kochen und versengten meine Haut. Meine Muskeln spannten sich und drohten zu reißen, als ich schwer atmend, meine Handfläche flach auf Epimetheus Brust drückte, genau wie Rara es mir gesagt hatte.

Ich fühlte, wie es sich in meiner Handfläche sammelte. Die Hitze versengte meine Haut, aber ich weigerte mich loszulassen. Der Schmerz riss und riss durch mich wie ein heftiger Sturm, doch ich biss die Zähne zusammen und schloss die Augen.

Ich würde nicht loslassen. Ich würde nicht zulassen, dass dieses Ding in Theo bleibt.

Theo war mein Meister.

Ich schwor an dem Tag, an dem er mich gerettet hatte, dass ich ihn niemals verraten würde. Ich würde mein Leben für ihn geben. Ich war sein treuer Diener... Ich konnte mich perfekt an diese Nacht erinnern, als wäre es erst gestern gewesen.

Ich war kurz davor aufzugeben. Ich war auf ähnliche Weise wie Kain bestraft worden, nachdem er seinen Bruder getötet hatte, jedenfalls das erste Mal. Verflucht, um auf der Erde zu wandeln und nicht zu sterben. Niemand würde sich in meine Nähe wagen, denn sie konnten fühlen, wie der Fluch von mir ausging. Niemand würde anbieten, mir zu helfen oder Dinge zurückzulassen, um mich zu sättigen. Ich war ein Gefangener auf einem Planeten, der nicht einmal wollte, dass ich existiere.

Ich hatte es geschafft, Lumpen zu finden, die eine Familie weggeworfen hatte und zog mir die Reste der Hose und des Hemdes an, damit ich zumindest nicht mehr nackt durch das Land wanderte. Aber der Hunger und der Durst kratzte und schabte weiter in meinem Bauch und in meinem Hals und brannte bis zu meinem trockenen Mund.

Ich saß am Fuße eines von Hades Tempeln, in Griechenland. Und wie ich das Land und seine Menschen, sein Pantheon, seinen Reichtum und dessen Kulturen verabscheute. Daran war ich nicht gewöhnt. Ich vermisste den heißen Wüstensand, der meine Füße und meinen Rücken erwärmte. Wie der Wind den Sand über sanfte Dünen fegte, die zu wunderschönen Städten führten. Pyramiden, die sich hoch in den Himmel erstreckten und wie kostbare Edelsteine, in Ras Sonne leuchteten.

Ich hatte Zweige und Grasstücke zusammengebracht, doch bekam ich kein Feuer hin, um selbst meine Füße in der kalten Nacht zu wärmen. Mein Atem kam in Wolken heraus, als ich einen der Zweige in den Boden grub und versuchte, die Stadt, die mir am besten gefiel, nachzubilden. Es war nutzlos.

Ich knurrte frustriert und trat die Konstruktion auseinander, bevor ich mich auf die Beine stellte und mich dem Tempel zuwandte, der aus blütenweißen Säulen bestand und ein Zentrum umgab, in dessen Mitte sich ein Pool aus Kristallwasser befand, vor der eine großen Statue von Hades ragte, die nicht im geringstem dem Gott oder dem, was ich damals über ihm gehört hatte, ähnelte. Ich kräuselte meine Lippe vor Abscheu über den Gott, ging hinein und hielt mich in der Nähe der Säulen, bevor ich zum Pool kam.

Ich ließ mich auf die Knie fallen und ließ meine Handflächen in das kühle Wasser fallen, das mich kühlte. Es bereitete mir eine Gänsehaut. Die Priester, die sich hier normalerweise aufhielten, waren für die Nacht nach Hause gegangen und hatten mir die Möglichkeit gegeben, das Opfer ihres kostbaren Gottes zu beschmutzen. Ich führte das Wasser an meine Lippen, schluckte es hinunter und versuchte den Schmerz in meinem Hals und meinem Bauch zu lindern. Ich konnte fühlen, wie die kühle Flüssigkeit von meinen Hals in meine Brust glitt und in meinen leeren Bauch schwappte.

Styx: Der Fluss des Grauens [malexmale] (Übersetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt