16. 🖤

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Mittlerweile hatten sich Maxwell, LX und Marten zu uns gesellt. Marten, der Cousin von John war wirklich nett, mit ihm unterhielt ich mich am meisten von den Männern. Renato und Saskia standen unmittelbar bei uns in der Nähe und sahen mir dabei zu, wie ich mich wohl in den Abgrund trank. Ich hatte meinen Rücken zu Julian gekehrt, damit ich nicht zusehen musste was sie machten. Ich hatte schon den zweiten Becher Jacky intus und konnte das Zeug nicht mehr sehen. Ich entschuldigte mich kurz von den Männern und lief in die Küche. „Was machst du da?" zischte Renato mir ins Ohr als ich ihn neben mir wahrnahm. „Spaß haben. Die sind wirklich nett zu mir." mein bester Freund musterte mich. „Okay, ich hab dich aber im Auge." grummelte er. „Keine sorge, geh und sprich mit deinem Besten Freund dort hinten." sagte ich und machte eine wegwerfende Handbewegung in Richtung Julian. Ich widmete mich wieder dem Alkohol und entschied mich für Jägermeister. Ich kippte einen großzügigen Schluck in meinen Becher. „Was hast du denn da vor?" ich sah zu meiner rechten und erblickte Rafs freundliches Gesicht. Freudig umarmte ich ihn und wir begannen ein kurzes Gespräch. „Saskia und Renato sind übrigens dahinten." sagte ich als ich mir in den Becher Redbull gekippt hatte, er folgte meinem Finger den ich zur Couch zeigte und er nickte. „Wer ist denn das neben Baui?" fragte er mich und runzelte die Stirn. „Seine neue." brummte ich und pustete mir eine Strähne genervt aus dem Gesicht. Seine Augen wanderten an meinem Körper entlang und er fing an zu grinsen. „Und dir passt das nicht, weswegen du so verdammt heiß aussiehst." er zwinkerte mir zu, ich errötete. „Ich werd mich mal mit ihnen unterhalten." sagte er und sofort machte er sich auf den Weg zu meinen Freunden und begrüßte sie. Dabei beobachtete ich für einen Moment Julian, der sich wieder Sarah gewidmet hatte und sie wieder abschleckte. Mir wurde schlecht bei dem Anblick, weswegen ich einen großzügigen Schluck von meinem Jäger-Bull nahm. Er provozierte mich, das wusste ich. In mir brodelte das Bedürfnis von Rache auf.

Wieder bei der Bande angekommen, legte John einen Arm um meine Schultern und linste in meinen Becher. Ich hielt ihm das Getränk unter die Nase und er nippte daran. Er verzog sofort das Gesicht. „Bah, wie kann man so ein scheiß denn trinken?" ich lachte Laut auf als er sich schüttelte und sich seinen Whisky hinterher kippte. Wieder bohrten sich Blicke in meinen Rücken. Ich lehnte mich an John seinen Körper, der sich nicht mal die Mühe machen musste seinen stand zu stabilisieren. Ich hörte mit halbem Ohr bei den Gesprächen der Jungs zu, nebenbei beobachtete ich das treiben in dem Haus. Ich fragte mich ob das irgendwelche Freunde von ihnen waren oder alles Musiker Kollegen. Es waren viele knapp bekleidete junge Frauen in dem Haus und viele von ihnen versuchten sich an die Kerle ran zu machen.

Ich hatte mittlerweile einen gewissen Pegel erreicht. Ausgelassen kreiste ich mit Saskia meine Hüfte zu der Musik. Die Leute in der Hütte hatten mittlerweile alle viel Spaß, lachten und feierten. Auch Sarah hatte sich kurzzeitig zu uns gesellt und tanzte mit uns. Mein Gott, tanzen konnte sie auch noch. Die Aufmerksamkeit wurde natürlich auf sie gezogen und die Männer geierten auf ihren Hintern. Ich fing an sie zu ignorieren und tanzte gelassen weiter.
Als ich meine Arme kurz hob und über meinen Kopf schwingen ließ, legten sich breite Hände auf meine Taille. Allein am Geruch erkannte ich John. Ich drehte mich also zu ihm um und er grinste mich mit dunklen Augen an. Er beugte sich leicht zu mir runter, ich wusste was das bedeutete, nur war ich bereit? Ich musste. So stand ich auf meine Zehenspitzen, John kam mir mehr entgegen, da ich nicht weiter konnte und wir pressten unsere Lippen aufeinander, er tippte mit der Zunge gegen meine Lippen und bat um Einlass. Zögernd öffnete ich meinen Mund, da drang John gierig ein und tanzte mit meiner Zunge. Maxwell grölte neben uns „Ey, nehmt euch ein Zimmer!" Grinsend lösten wir uns voneinander, meine Sinne waren benebelt von dem Alkohol, meine Gedanken waren wirr. Er küsste gut und es kribbelte überall.
Wieder zog er mich an sich ran, wieder trafen sich unsere Lippen. Das gleiche Spiel von vorn, nur diesmal wanderte eine Hand auf meinen Po. Herzhaft griff er hinein, was mich aufquietschen ließ. Meine Hände wanderten an seinen Nacken. John zog mich noch näher, hob mich plötzlich mit Leichtigkeit hoch, lief mit mir knutschend irgendwo hin. Als ich einen kalten Windzug an meinem Rücken spürte, zitterte ich sofort und unterbrach schwer atmend den Kuss. John setzte sich hin, ich saß breitbeinig vor ihm auf seinem Schoß, er grinste. Schelmisch grinste er, ich errötete. Ich blickte kurz an ihm vorbei und sah das blanke Entsetzen in Julians Augen. Ich entzog mich schweren Herzens seinem Blick und wandte mich wieder zu John, der mir eine Zigarette angezündet hatte und sie mir hin hielt. Dankend nahm ich an und lächelte. „Ich hab dringend eine Pause gebraucht, das wurd mir viel zu scharf da drin." sagte er und blieb mal wieder an meinen Brüsten hängen, die durch die Sitzposition direkt in seinem Blickfeld waren. John redete weiterhin irgendwelches Zeug, jedoch verstand ich kein einziges Wort. Die Zigarette und die kühle Nachtluft machten meine Gedanken noch wirrer als sie so schon waren. Ich konnte nicht mehr klar denken. Es ging nichts mehr. Ich drückte meine Kippe aus und lehnte meinen Kopf auf seiner Schulter. John legte eine Hand auf meinem Rücken ab und strich leicht auf und ab. „Hey Kleine, sollen wir rein gehen und weiter machen? Vielleicht da wo wir aufgehört haben, machen wir einen Schritt mehr, was sagst du?" raunte er in mein Ohr und küsste meinen Hals. Eine Gänsehaut durchfuhr meinen Körper und ich nickte unbewusst. Er wanderte mit den Küssen nach oben, knabberte leicht an meinem Ohr, weswegen ich quiekte und kicherte. Er ging weiter zu meinem Kiefer bis zu meinem Mund, an dem die wilde Knutscherei von vorher fortgeführt wurde. Wieder stand er mit einer Leichtigkeit auf, lief mit mir hinein, meine Arme um seinen Hals geschlungen. Er presste mich an sich ran, während ich meine Beine um seine Hüften schlang.

Drin tanzten John und ich weiter, der Bass dröhnte durch meinen Körper und ich erkannte wie gut John tanzen konnte. Er bewegte seine Füße als würde er über den Boden schweben, und verdammt es sah heißer aus als ich jemals erwartet hätte. John zog mich wieder zu sich heran, weshalb wir eng umschlungen tanzten.
Wir lösten uns voneinander als jemand an unsere Schultern tippte, vor uns Stand Gzuz und hielt uns zwei Becher entgegen. „Prost ihr beiden." er zwinkerte uns zu, ich blickte in den Becher, das Getränk war lila, es roch süßlich, daher kippte ich ohne drüber nachzudenken die hälfte hinter meine Birne, John sah mir amüsiert und erstaunt dabei zu und ahmte es mir nach und wir stellten die Becher neben uns auf den Tisch ab.

Ich hatte das Gefühl die Musik wurde immer lauter, mein Körper fühlte sich plötzlich so leicht und so schwer zugleich an und die Stimmung zwischen John und mir wurde immer gelassener, seine blauen Augen wurden mittlerweile von seinen Pupillen verschluckt und ich drohte mich in ihnen zu verlieren. John beugte sich zu mir runter und küsste meine Wange. „Ich will dich, Kleine. Jetzt." raunte er in mein Ohr. Gedanken verloren nickte ich. Er schlang wieder seine Arme um meinen Körper hob mich hoch, während ich mich an ihm halt suchend festklammerte. Mir wurde unglaublich schwindlig als er mit mir die ersten Stufen in den zweiten Stock hinauf lief, alles drehte sich. Wie ein Karussell, was nicht anhalten wollte.
Meine Augenlider flatterten, wie Kolibriflügel. Ich erhaschte noch einen blick auf die Couch und sah in Julians Augen. Sie waren wunderschön, ich vermisste sie, ihn. Ich wollte nach ihm rufen, doch meine Stimme versagte kläglich. Weshalb ich tonlos seinen Namen rief.
Ich konnte sehen wie Julian aufstand und uns bis zur ersten Stufe der Treppe folgte, meinen Namen rief, dann bog John ab und Julian verschwand aus meinem Blickfeld.
Die Tür hinter John wurde abgeschlossen, er verteilte küsse auf meinem Körper, warf mich auf ein weiches Bett. Er tigerte auf mich zu und fing an mich auszuziehen.
So langsam realisierte ich was hier passierte, doch konnte mich nicht regen.
Was zum Teufel machte ich hier?

Please, Mary. -Bausa FF || Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt