17. 🖤

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Triggerwarnung! Enthält missbräuchliche sexuelle Handlungen!

Mein Körpergefühl war weg. Ich konnte mich nicht bewegen, spürte nur dumpf was sich auf meiner Haut abspielte. Meine Augenlider waren wie zugeklebt. Ich hörte laute Musik von unten, wie jemand gegen die Tür hämmerte.
„John! Ey scheiße mach die Tür auf!" rief jemand. Ich hatte keine Ahnung ob John überhaupt reagierte, ich sah nichts, spürte nichts.
„Digga, mach die Tür auf! Mach kein scheiß!" brüllte eine weitere Stimme durch die Tür und wieder hämmerte es dagegen.
„Gazo hat euch Lean gegeben und das nicht grade wenig! Kommt raus bevor die komplett wegklappt!" da waren einfach viel zu viele verschiedene Stimmen die ich nicht zuordnen konnte.
„Fuck, hör nicht hin Kleines." raunte John mir in mein Ohr.
„Ich tret' jetzt die scheiß Tür ein, alter!" ich horchte auf, diese Stimme erkannte ich unter Tausenden wieder. Julian war da. Ich riss mit aller kraft meine Augen auf, ich wollte zu ihm. Mein Körpergefühl kam langsam, schleichend wieder und ich konnte mich regen. So, als hätte Julians Stimme mein Körper geweckt.
Immer wieder wurde gegen die Tür getrommelt, und alle riefen nach uns. „John..." hauchte ich, er sollte aufhören. Ich spürte wie seine Zunge um meinen Nippel kreiste. „John, bitte..." winselte ich, mir schossen die Tränen in die Augen. Ich spürte wie er seine Hand in meinen Slip wandern ließ und seine Finger in meine Mitte führte. Er bewegte sich grob in mir. „Scheiße bist du geil." raunte er wieder, küsste mich am Hals und sog an meiner Haut.
„Fuck Marten mach endlich was!" brüllte Julian und diesmal wurde kräftiger gegen die Tür gehämmert. Ich drehte meinen Kopf zur Tür und genau in dem Moment wurde sie mit einem lauten Knall aufgestoßen. John sprang vor lauter schreck von mir weg und hielt die Arme nach oben, schwankte aber bedrohlich und kippte gegen seinen Kleiderschrank. Julian war der erste, der bei mir war, er legte mir sofort die Bettdecke über meinen nackten Körper. Er richtete mich vorsichtig auf und strich mir fürsorglich über den Kopf und drückte mich dabei an sich. Meine Tränen liefen weiter.
Renato kam auch sofort zu mir, er sah mir besorgt in mein Gesicht, hielt mir Wasser gegen die Lippen, was ich gierig meinen Rachen hinab fließen ließ. Ich wollte wieder nüchtern werden. Klar denken können, meinen Körper spüren.
Marten war längst bei seinem Cousin angekommen und redete auf ihn ein. John schien darüber nicht amüsiert zu sein. „Alter, digga reg dich ab! Ich hab sie nicht gezwungen, sie hat sogar zugestimmt." John fluchte vor sich her, sammelte seine Klamotten zusammen und zog sich an. Meine Augen wanderten wieder zur Tür, wo mehrere Augen zwischen uns hin und her sahen. „Ich hab Jonas übrigens rausgeschmissen." sagte Marten an John gerichtet, welcher nur nickte, dann drängte er sich an den ganzen gaffenden Affen vorbei und lief hinunter. Raphael, Maxwell und Lx gingen ihm hinterher. Marten kam dann auf mich zu, drückte meine Hand und sah mich entschuldigend an. „Ich geh den mal beruhigen. Sobald er wieder einigermaßen nüchtern ist, wird er sich entschuldigen." murmelte er und ließ uns allein. Renato sammelte meine Klamotten zusammen und reichte mir seine Jacke, damit ich sie anziehen konnte sobald ich angezogen war. Auch er ging hinunter und Julian half mir beim anziehen. „Bambi, was machst du nur?" er zog mich in eine Umarmung als ich mich angezogen hatte und die Jacke von Renato um meine Schultern gelegt hatte. Ich sog seinen vertrauten Duft ein. Seine Nähe tat gut und beruhigte mich, ich hatte ihn viel zu sehr vermisst und konnte mir nicht erklären was ich mir bei der ganzen Aktion überhaupt gedacht hatte.
Jedenfalls war Julian da, war bei mir und gab mir das was ich brauchte, auch wenn ich nicht wusste was es war. „Bambi, bitte mach das nie wieder. Versprich es mir." murmelte er und suchte meine Augen, welche er fesselte, dann zog er mich wieder in seine Arme und strich mir über den Rücken. „Bitte Mary."

Ich hatte keine Ahnung wie lange wir in diesem Zimmer saßen, aber ich konnte langsam wieder klar denken, mich normal bewegen und fühlte wieder was. Julians Berührungen ließen mich erschaudern.
Unten war die Musik ausgegangen, die Party wurde aufgelöst, man hörte noch vereinzelt stimmen. Womit Julian und ich uns entschieden nach unten zu gehen.
„Ich bring den Bastard um!" ich hörte wie Aggressiv John war. „Alter ich bin doch kein Vergewaltiger!" Als wir die Treppen runter liefen, konnte ich sehen wie John verzweifelt seinen Kopf hängen ließ. Sie saßen alle auf der Couch, nur Renato, Saskia und Sarah standen an der Haustür und schienen auf uns zu warten, letzteres wirkte komplett eingeschüchtert und hatte sich hinter Renato versteckt. „Ey fuck, wieso gibt er uns Lean man?" -„Gazo war doch selbst komplett durch auf das Zeug, der hat nicht mal gerafft wieso Marten ihn raus geschmissen hat." ergriff Lx das Wort und klopfte John auf den Rücken. Julian hatte seine Hand auf meinen unteren Rücken gelegt und führte mich weiter, als die Bande uns die Treppen runter laufen hörten, sahen sie alle auf. Ich erstarrte für einen Moment als sich Johns Augen mit meinen trafen und er sofort aufstand. „Komm, wir gehen." sagte Julian, sah John warnend an und schob mich weiter. „Hey, Marie. Bitte lass uns kurz reden." er ignorierte Julian. Ich blieb stehen und sah ihn an, ich konnte Reue in seinen Augen erkennen. „Bitte." er flehte mich regelrecht an und streckte seine Hand nach mir aus und wartete auf eine Reaktion. Mir wurde bewusst, egal wie hart die Bande sich in der Öffentlichkeit zeigte, im inneren waren sie doch guterzogene Jungs. Mein Gefühl sagte mir, John war ein ganz anderer Kerl und würde niemals bewusst etwas falsches Frauen gegenüber machen. Vielleicht reagierte er in manchen Situationen nicht richtig, aber niemals wäre es ihm egal.
Nach diesem Gedankengang sah ich zu meinen Freunden, zu Julian, welcher mich besorgt musterte und dann auf Johns Hand, nach welcher ich schließlich griff und seine Miene hellte sich minimal auf.

Wir traten auf die Terrasse und setzten uns, Julian beobachtete uns mit Argusaugen und stand Sprung bereit an der Tür. „Ich weiß nicht was das war, wieso Gazo uns das Lean gegeben hat, wirklich. Ich wollte eigentlich auch nicht weiter gehen. Meine Grenze war so wie deine bei etwas Fummeln. Ich hab deine Entscheidung voll und ganz akzeptiert, das musst du mir glauben! Aber Lean macht aus mir manchmal ein Tier." ich hörte ihm zu und wusste, dass er es ehrlich so meinte. „Es tut mir wirklich Leid. Ich bin auch froh, dass das Zeug dich nicht komplett weggeklatscht hat, für jemanden wo wohl noch nie was genommen hat." er griff nach meiner Hand und ich lächelte ihn warm an. „Schon gut. Ich hätte auch erstmal fragen sollen was das für ein Getränk war. Der Alkohol lässt mich oft unüberlegt entscheiden." murmelte ich und er grinste. „Aber ich würde nicht Nein sagen, wenn man mich fragen würde ob ich diesen Abend bis dato wiederholen möchte." er zwinkerte mir Frech zu, ich schlug ihm gegen den Arm und lachte auf. „Idiot!"
Wir standen auf und er breitete seine Arme aus, die eine warme Umarmung anboten, was ich annahm und meine Arme um seinen Körper legte. „Danke das du mir verziehen hast. Ich hoffe wir sehen uns mal wieder." murmelte er in mein Haar und ich nickte zustimmend. „Danke für den Abend, auch wenn er etwas ausgeartet ist." murmelte ich leise in sein Shirt und wir lösten uns von der Umarmung. „Lass bitte Gazo leben." fügte ich noch hinzu und sah ihn dabei ernst an. „Mal sehen." lachte er und wir gingen rein. Ich verabschiedete mich von dem Rest der Bande, meine Freunde machten es mir gleich. Jedoch hielt Sarah etwas abstand und trat an Julians Seite und griff nach seiner Hand. Ich vergrößerte den Abstand zu ihm.
Ich hatte Sarah und Julian komplett vergessen nach der ganzen Sache.
Die beiden zusammen zu sehen, kotzte mich weiterhin an.

Please, Mary. -Bausa FF || Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt