Weiter geht es mit den nächsten Türchen🙈 Viel Spaß!
Zyxan_„Was ist hier los? Was ist passiert?" Anias Kopf ruckte herüber. Julie drehte sich zeitgleich schnell weg und wischte sich die Tränen aus den Augen. Erschrocken blickte die Blonde zwischen ihr und den beiden Frauen auf der Treppe hin und her. Dort standen Michelle und Fiona und musterten die Szene verwundert. Anias Blick schweifte kurz zu Julie: „Alles gut. Habt ihr gut geschlafen? Sind die Jungs auch schon fit?" Fiona war die erste, die sich löste und gähnend in Richtung Küche stapfte: „Geschlafen habe ich super- nur viel zu kurz!" Michelle schloss sich ihr an: „War das die Kaffeemaschine, die so überlaut brummt?" Im Türrahmen zur Küche tauchte Raphaels Gesicht auf: „Ja! Der Kaffee ist gut, nur das Mistteil ist scheiße. Wer hat sich denn diese Pads ausgedacht!? So ein Unsinn!" Ania schüttelte den Kopf über das Temperament ihres Freundes. Das hatte er definitiv von seiner Mutter, sie hatte ihm das italienische Blut zu genüge vererbt. Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen strich sie Julie über die Schulter und folgte den Mädels dann in die Küche. Aus dem Augenwinkel sah sie noch, wie Julia die Schultern straffte und sich dann ebenfalls in den gemütlichen Raum begab.
Dort angekommen widmete sich die kleine Blondine wieder ihrer Kaffeetasse. Die tiefbraune Flüssigkeit war inzwischen deutlich abgekühlt. „Was solls", murmelte Ania sich selbst zu und nahm dann einen großen Schluck des Getränks. Julie ließ sich neben sie fallen. „Wir reden nachher weiter, ja?", raunte sie der zu. Julie nickte schnell. „Habt ihr überhaupt keinen Hunger? Ich sterbe, wenn ich nicht bald was zwischen die Kiemen bekomme!", stöhnte derweil Michelle und begann damit, Teller und Besteck aus den Schränken zu ziehen. Während die Mädels den Tisch deckten, beobachtete Ania den hochgewachsenen Italiener dabei, wie er Eier aufschlug und in einer großen Pfanne verquirlte. Dabei sah er immer wieder kurz zu ihr herüber. Damit warf er sie gedanklich wieder zurück an den vergangenen Abend.
„Ouh Onizuka- hella, hella, hella", summte er sein Lieblingslied mit, während er die Badezimmertür öffnete. Dabei rubbelte er mit dem Handtuch über seine dunklen Haare. Seitdem er sie länger trug, brauchten sie unglaublich lange um von selbst zu trockenen. Sein Blick fiel auf Ania, die im Bademantel vor dem geöffneten Giebelfenster stand und in die Nacht hinausblickte. Während er geduscht hatte, musste sie bereits ihre Haare geföhnt haben, denn sie fielen glatt ihren Rücken hinab. Raphael hingegen strich sich durch die noch leicht feuchten Strähnen und kramte dann ein kleines Haargummi aus der Innentasche seines Koffers. Damit band er das dunkele Haupthaar zu einem kleinen Knoten auf dem Hinterkopf zusammen. Anschließend strich er erneut über den Stoff der Innentasche. Unter seinen Fingern zeichneten sich deutlich die Umrisse der kleinen Ringschatulle ab. Schon viel zu lange wartete er auf den perfekten Zeitpunkt. Er seufzte lautlos auf und schloss die Tasche.
Dann wandte er sich wieder seiner Freundin zu. Mit langsamen schritten trat er direkt hinter sie. Sie berührten einander nicht und doch konnten sie die Wärme des anderen deutlich spüren. Noch immer sah sie stumm in die Nacht hinaus. Sie war klar, kaum eine Wolke verdeckte den Blick auf die Sterne und den hellen Mond. Nur der Nordstern funkelte noch heller in der weiten Dunkelheit des Alles. Er war schon seit Anbeginn der Zeit der hellste von allen und bot damit in längst vergangenen Zeiten Seefahrern Orientierung in den stürmischen Gewässern. Ania hatte all die Kinderbücher über Schiffbrüchige, Meerjungfrauen und freche Delfine aufbewahrt. Auch wenn die Kisten im Keller ihrer Wohnung nur noch verstaubten, könnte sie die Erinnerungen an ebenfalls lang vergangene Zeit einfach nicht weggeben. Zeiten, in denen ihre Mutter ihr vor dem Einschlafen daraus vorgelesen hatte. Zeiten, in denen die Welt noch in Ordnung war. „Meinst du es geht ihr gut? Da oben", durschnitt die junge Frau dann die Stille. Raphael legte seine Arme über ihre Schultern und verschränkte sie vor ihrem Dekolleté miteinander. Sie lehnte sich gegen ihn und strich vorsichtig über seinen freien Unterarm- bis hin zu dem kleinen A, dass er sich vor einigen Monaten hatte stechen lassen. Derweil zitierte er sich selbst, halb singen, halb flüsternd: „Und jetzt bin ich hier angekommen; Ich geb' mir den Film, er hat grad begonnen" Ania legte den Kopf auf seine Schulter und sah zu ihm auf. „Die Stadt erdrückt mich-Doch macht mich glücklich", fuhr sie dann im Liedtext fort. Er küsste sanft ihre Stirn. Ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht: „Ich liebe dich."
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Adventskalender 2020
FanfictionFünf Freundinnen, die sich nach langer Zeit auf einem Klassentreffen wieder sehen. Eine Idee für ein Wochenende mit ihren Partnern im Schnee. Und fünf berühmte Männer, die sich kennen, ohne es zu wissen... 24 Kapitel über ein verrücktes Adventswoche...