21. Türchen - Nackte Tatsachen und dunkle Abende

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Bald ist Weihnachteeeen!

Und auch hier wird es...heimelig ;)

The_Scatcat

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„Oh Mann, das ist wie nach einem Tag im Schwimmbad, ich hab so Hunger!"

„Babe, du hast immer Hunger", berichtigte Marten sie, während Michelle vor dem Spiegel am Kleiderschrank stand und ihr Makeup kontrollierte. Sie warf ihm durch den Spiegel einen strengen Blick zu.

Marten war gerade aus der Dusche gekommen und trug nur ein Handtuch um die Hüften, das tief genug saß, um das geflickte Herz zu offenbaren, das unter seinen Bauchnabel tätowiert war.

„Guck nicht so, gleich gibt's unten Essen, und das wird nichts, wenn wir jetzt ne Nummer schieben." Seine Freundin zog eine Grimasse und seufzte. „Was habt ihr Hühnerhaufen eigentlich gemacht, so lange wir beim Sport waren?" Marten warf das Handtuch auf den Boden, wie er es immer tat und Michelle beobachtete ihren nackten Mann, weshalb die Antwort etwas verzögert kam. Entgegen jeder Erwartung liebte sie Tattoos, je mehr, desto besser.

„Ähm...Äh, ach, gequatscht einfach! Mal ohne Männer!", sagte sie dann leichthin und wandte sich wieder ihrem Lipliner zu.

Das war wirklich eine Überraschung gewesen, als Julie ihnen von ihrem Verdacht berichtet hatte und Ania mit den Tests in der Hand vom Einkaufen zurück gekommen war. Was für ein schreckliches Gefühl das sein musste, nicht zu wissen, ob man schwanger war, und – falls ja – ob der Partner ein Kind wollte, oder nicht. Auch wenn sie Felix eigentlich nicht zutraute, sich in solch einer Situation mies zu verhalten. Nachdenklich zog sie ihren Lippenstift nach.

„Und was habt ihr wirklich gemacht?", fragte Marten, der nun eine seiner vielen Jogginghosen trug und hinter sie getreten war. Sie war selbst eine große Frau, doch Marten überragte sie noch um ein gutes Stück. Sie seufzte und lehnte sich dann an seine nackte Brust.

„Julie hatte den Verdacht, dass sie...ein Baby bekommt. Schwanger ist.", antwortete sie schließlich. Es war ein Kreuz, dass Marten ihr jede Schummelei an der Nasenspitze ansah.

„Man ist meistens schwanger, bevor man ein Baby bekommt.", gab Marten trocken zurück, legte dann aber den Kopf auf ihre Schulter. „Und? Ist ein noch kleinerer Felix im Anmarsch?"

„Hack nicht immer auf ihm herum!"

Als Antwort drückte er ihr einen Kuss auf die Wange und öffnete dann den Kleiderschrank. Er räumte seine Tasche normalerweise nie aus, wenn er unterwegs war, erst recht nicht, wenn es nur um ein verlängertes Wochenende ging, aber Michelle hatte natürlich direkt nach der Ankunft alles ordentlich aufgehängt. So musste er immerhin nicht nach seinen frischen Socken suchen.

Michelle öffnete ebenfalls ihre Seite des Kleiderschranks.

„Und nein, der Test war negativ.", nahm sie den Faden wieder auf und legte dann einen schwarzen, eng anliegenden Rollkragenpullover und einen weinroten Pulli mit V-Ausschnitt daneben. „Welchen?", fragte sie und legte den Kopf schief.

„Zu Jeans? Nimm das Schwarze. Sag deiner Freundin, sie soll morgen früh noch einen machen, das ist sicherer." Er zog sich ebenfalls einen Sweater über und strich sich dann einmal durch den kurzen Bart, bevor er seine Goldkette wieder umlegte.

„Hat Ania auch gesagt. Die weiß sowas wenigstens aus medizinischen Gründen.", sagte Michelle angesäuert. Sie hielt sich meistens mit Kommentaren über Martens Geschäfte zurück, doch manchmal konnte sie nicht anders. Sie puderte ihre Nase nach, dann zog sie das weiße Sweatshirt aus, das sie den Tag über getragen hatte.

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