18. Türchen - Katerstimmung

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Einen wunderschönen guten Morgen!
Hier kommt doch tatsächlich schon Türchen Nummer 18..die Zeit rennt einfach wie im Flug, oder geht das nur mir so?
Ich hoffe, dass ihr alle gesund seid und unser Adventskalender ein wenig von diesem Alltagswahnsinn ablenken kann ☺️
Viel Spaß mit dem nächsten Türchen

Eure LoneWolf0602

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„Dann geh' doch wieder runter zu den anderen!" Max' raue Worte ließen Jody mit den Augen rollen.

„Typisches Thema - es ist immer das selbe...", murmelte Jody und setzte sich auf die Kante des weichen Bettes. Sie legte ihre Armbanduhr ab, ein Geschenk von Max zu ihrem letzten Geburtstag.

Ihre Gedanken schweiften kurz zu der wunderschönen Überraschungsparty, die er für sie heimlich organisiert hatte. Freunde, Familie und einige ihrer liebsten Kolleginnen hatte er hinter ihrem Rücken irgendwie kontaktiert und sie zu ihrem Lieblingsitaliener gelotst. Das komplette Lokal war für ihre Geburtstagsfeier an dem Abend ausgebucht gewesen und mit wunderschöner Dekoration geschmückt worden...es war ein unvergesslicher Abend gewesen.

Jody hob ihren Blick von der roségoldenen Uhr und drehte sich dann schließlich zu Max um. „Lass uns bitte nicht mehr streiten...nicht hier. Das Wochenende war bis jetzt wunderschön und ich möchte mit dir jetzt keine Diskussion anfangen."

Dieser seufzte, zog sich dann kurzerhand sein Shirt über den Kopf und stand nun oberkörperfrei vor dem großen Boxspringbett. „Trotzdem können wir nicht ewig vor diesen Themen wegrennen - du fühlst dich noch nicht bereit für ein Kind, okay. Aber ich find's halt bisschen fragwürdig, dass du dich so sehr in deinen Job verrennst."

Jody zog eine Augenbrauen hinauf und sah Max provokant an.

„Ich weiß...", gab er sofort zu und hob entwaffnet seine Hände. „...Ich bin da kein Stück besser." Nun sank auch er auf die weiche Bettkante, ein stück entfernt von Jody. „Ich weiß das doch...", seufzte er erneut.

Jody rang mit sich und ihrem Stolz. Dass Max ihr jedes Mal mit diesem Job-Thema kam, und dabei kein Stück besser war, nervte sie eigentlich sehr. Doch sie wollte wirklich keinen Streit vom Zaun brechen und dieses Wochenende ohne Vorwürfe und Diskussion genießen, mit ihren Freundinnen, welche sie so lange nicht gesehen hatte und mit ihm. Entschlossen stand sie also auf und lief auf Max zu. Dieser hob seine grün-braunen Kulleraugen und sah sie mit einem entschuldigenden Blick an. Wortlos griff er dann nach ihrer Hand und zog sie zu sich auf seinen Schoß. Er genoss ihre Nähe, wollte doch eigentlich auch nichts anderes...doch er war nunmal ein Familienmensch durch und durch.

Nathan gab ihm so viel und er liebte seinen Sohn vom ganzen Herzen. Er war wohl das reinste und unschuldigste, was Max jemals in seinem Leben zustande bekommen hatte. Durch Nathan erfuhr Max, wie sich wahre und bedingungslose Liebe wirklich anfühlte und dass es für ihn kein schöneres Gefühl auf der Welt geben konnte. Max' Herz war aber so groß; er hatte da noch so viel zu geben, so viel Gutes. Und das alles mit Jody zu erleben war momentan sein sehnlichster Wunsch. Trotzdem, er wusste, dass er sie damit nicht überrumpeln durfte, das war ihm völlig klar. Er kannte sie schließlich, wusste, dass sie schnell dicht machte, wenn man ihr mit Dingen auf den Sack ging, die sie einfach noch nicht hören wollte. Er wollte aber einfach Klarheit, wollte von ihr wissen, wo sie aktuell in ihrer Beziehung standen und vor allem aber, in welche Richtung ihr gemeinsamer Weg in den nächsten Jahren sie führen würde.

Dass er das alles aber nicht an diesem Wochenende klären könnte war ihm eigentlich auch bewusst. Wieso er trotzdem ab und an Spitzen schießen musste, um irgendwie auf das Thema zu lenken, wusste er nicht. Das gehörte nicht hier her. „Sorry.", flüsterte er schließlich an Jodys Wange.

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