Mai

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„Wieso zur Hölle musstest du dich provozieren lassen, Cara?", Julian ist wirklich wütend und läuft vor mir auf und ab, während er mit der Zeitung in der Hand vor mir herumwedelt. „Ich hatte einfach die Nase voll mich jedes Mal wieder von ihr dumm anmachen zu lassen! War es ein Fehler mich so provozieren zu lassen? Ja, natürlich. Aber irgendwann ist bei mir auch Schluss."

Julian Brandt's Ex packt aus – Er hat mich nie geliebt!" - Die Überschrift springt mir von der Zeitung jetzt entgegen.

Ein Zitat lautet:
„Ich wollte es nicht wahrhaben, aber Cara, Julians Neue, hat es mir im Gespräch bestätigt. Er hat mich nie geliebt und muss mich wirklich nur benutzt haben..."

Valerie hat voll auf die Tränendrüse gedrückt und ein Interview gegeben. Dabei hat sie unsere Begegnung im letzten Monat im Treppenhaus angesprochen.

„Das ist mir gerade vollkommen egal! Du hättest nachdenken sollen, bevor du ihr sowas an den Kopf wirfst! Du hast ihr eine Steilvorlage geliefert, mit der sie jetzt zur Presse gerannt ist. Verdammt nochmal Cara, seit wann denkst du nicht mehr nach, bevor du redest?", Julian wird lauter und schreit fast. Ich mache erschrocken einen Schritt zurück.

Jetzt gerade rede ich nicht mit meinem Freund, sondern mit dem Fußballprofi Julian Brandt. Und der ist stink sauer. Ich kann ihn gerade ja auch verstehen, aber diese Situation macht mich so schon wütend genug. Da kann ich es nicht auch noch gebrauchen, dass Julian mich anschreit.

„Ist das dein Ernst?! Dieses Miststück terrorisiert uns seit Wochen, nein Monaten und du machst mich jetzt dumm von der Seite an? Denkst du mich kotzt das alles nicht unglaublich an? Denkst du nicht, ich mache mir wegen der blöden Sache im Treppenhaus schon selbst genug Vorwürfe?", meine Lautstärke steht seiner in nichts nach. Ich muss mich hier jetzt nicht wirklich von meinem Freund anschreien lassen, weil ich ihm die Stange gehalten habe?!

„Ja ich mach dich jetzt dumm an, weil ich will, dass du nachdenkst, bevor du solche Aktionen raus haust! DAS geht gar nicht! Und jetzt haben wir das nächste Drama. Weil du nicht nachgedacht hast!"

Ich sehe meinen Freund vor mir fassungslos an. Ist das jetzt wirklich sein Ernst?

„Dass das dumm, blöd und absolut unüberlegt von mir war, weiß ich selbst, Julian! Mir ist aber einfach der Kragen geplatzt! Ich lass mir doch nicht sagen, dass du mich nur ausnutzt und ich dir alles hinterher tragen muss... Du bist der tollste Mensch überhaupt und machst lieber fünf Sachen mehr, bevor du mir irgendwie das Gefühl geben könntest, dass alles an mir hängen bleibt, weil du im Training, auf Auswärtsspielen oder sonst wo bist. Das lass ich nicht mehr zu! Nur weil diese blöde Kuh neidisch ist, dass du bei ihr nicht so warst, meint sie jetzt sie müsste dich dauernd schlecht machen! Damit ist jetzt endgültig Schluss! Es reicht! Und wenn wir, um das ein für alle Mal klarzustellen, ein bescheuertes Interview geben müssen, dann ist das so! Niemand, absolut niemand redet mehr so über dich, weil...", Julian unterbricht meine Schimpftirade und küsst mich einfach. Ich bin so perplex, dass ich erstmal nur total verwirrt dastehe und Julian machen lasse.

Aber dann schiebe ich ihn von mir weg und sehe Julian ungläubig an. „Was zum...?", wieder werde ich von einem erneuten Kuss unterbrochen. „Du bist ausgeflippt, weil sie etwas gegen mich gesagt hat?", Julians Finger streichen mir sanft über das Gesicht, bevor er seine Hände in meinen Haaren vergräbt. Ich nicke einfach nur und werde keine Sekunde später wieder geküsst. Julian drück mich fest an sich und lässt eine ganze Weile nicht mehr von mir ab.

Als er mich ein paar Minuten später atemlos freigibt, sieht er mich entschlossen an. „Zieh bei mir ein!" „Was?", ich blinzele mehrmals und sehe ihn mit offenem Mund an. Der Themenwechsel kam... unerwartet. „Zieh bei mir ein, Kleines. Zieh mit mir zusammen", wiederholt er nochmal.

„Ich...ich...", ich habe keine Ahnung wohin sich mein klares, logisches Denken verabschiedet hat, aber hier es nicht mehr und ich bekomme keinen Satz mehr zusammen.

„Ich weiß es ist früh... viel zu früh... wir kennen uns nicht mal ein ganzes Jahr und sind auch noch nicht mal ein halbes zusammen, aber ich liebe dich, Kleines! Ich liebe dich, dass ich manchmal gar nicht weiß wohin ich mit diesen ganzen Gefühlen für dich soll. Du bist immer für mich da, du unterstützt mich, du erträgst mich, du lachst mit mir und jetzt beschützt du mich auch noch. Ich weiß, ich bin oft unterwegs oder einfach nicht da weil ich Termine habe und deswegen ist auch die Zeit die wir haben so kostbar. Ich will sie nicht mehr damit verschwenden meine Sachen zu packen, um zu dir zu fahren oder darauf zu warten, dass du hier her kommst. Ich will dich immer bei mir haben. Jeden Morgen und jeden Abend. Also bitte, zieh bei mir ein", Julian umfasst meine Hände und sieht mich einfach nur an.

„In Ordnung", antworte ich nach ein paar Sekunden einfach nur. „In Ordnung?", Julians Gesichtsausdruck spricht erst von absolutem Unverständnis und schwingt dann in grenzenlose Freude um: „Du sagst einfach 'Ja'?"

„Ja, das tue ich", dabei schaue ich Julian fest in die Augen und werde kurz darauf wieder einen leidenschaftlichen Kuss verwickelt.

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Ich hatte echt eine besch... Woche. Lasst ihr mir eure Meinung da? Hoffentlich sind es gute?! 🤨😅

Liebste Grüße
Ani

Ein ganzes Jahr - Kurzgeschichte zu Winter SongWo Geschichten leben. Entdecke jetzt