Kapitel 27

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Am nächsten Morgen wachte er mit dem Kopf an Eds Schulter auf. Im Schlaf hatte er seine Arme um ihn gelegt und sich an ihn gekuschelt. Er schwang die Beine aus dem Bett und setzte sich auf. Er verzog das Gesicht, als ihn ein ziehender Schmerz aus seinen südlichen Regionen unangenehm an ihre nächtlichen Aktivitäten erinnerte. Die Bilder der letzten Nacht erschienen vor seinem inneren Auge und er schwankte zwischen Schuld, Scham und Geilheit. Ed hatte Recht gehabt: Es fühlte sich zu gut an, um etwas Schlechtes zu sein.

Er schlug die Decke zurück und warf einen Blick auf Ed. Dieser war immer noch nackt und in seiner Tagesstarre gefangen. Die Sicht auf seinen entspannt daliegenden Schwanz brachte ihn auf widersprüchliche Gedanken.

Er ist in seiner Starre, ob ich vielleicht mal ...? Ich will wissen, wie er schmeckt. Nein, das wäre nicht recht. Andererseits hat er bestimmt nichts dagegen. Aber es ist Sünde. Aber wenn schon sündigen, dann richtig!

Zögerlich glitten seine Finger nach vorne und umschlossen zaghaft Eds Schwanz. Er lag schwer in seiner Hand und Nils begann ihn vorsichtig zu wichsen. Er beugte seinen Kopf darüber und leckte probehalber zwei Mal mit seiner Zungenspitze daran. Mutig geworden, nahm er die Eichel in den Mund und fing an zu saugen und sie mit seiner Zunge zu bearbeiten. Plötzlich entwich Ed ein leises Seufzen und Nils erschrak.

Was mach ich hier? Er ist mir hilflos ausgeliefert, das ist nicht okay. Obwohl der Gedanke auch irgendwie heiß ist.

Bedauernd erhob er sich, breitete die Decke über Ed und schlüpfte in den Bademantel. Mit vorsichtigen Bewegungen ging er nach oben.

In der Küche saßen Rico und Nathan am Tisch und grinsten, als sie ihn sahen. Rico hielt die kleine Lena im Arm und war dabei, ihr ein Fläschchen zu geben.

»Na, schöne Nacht gehabt? Du brauchst jetzt bestimmt einen Kaffee, oder?«, griente Nathan und holte bereits eine Tasse.

Nils fühlte, wie ihm wieder das Blut ins Gesicht schoss und versuchte abzulenken.

»Ja, danke. Wie spät ist es eigentlich?«

»Schon kurz vor Mittag. War wohl anstrengend, was?«, meint Rico anzüglich.

»Ihr habt uns gehört?«, fragte Nils kleinlaut.

»Na, ihr wart ja nicht zu überhören. Lena hatte Hunger und hat uns geweckt. Als wir dann das Grunzen von Ed und dein ›Ja! Ja! Ja!‹ gehört haben, hab ich zu Nathan gesagt: ›Also, entweder führt Ed seine Elchnummer vor und Nils stimmt ihm immer wieder begeistert zu oder die vögeln gerade‹.«

Feuerrot stand Nils auf.

»Ich, äh ... ich geh mal schnell duschen.«

»Mach das, deine Klamotten müssten auch wieder trocken sein.«

»Und meinen Bademantel kannst du dann gleich in die Wäsche werfen. Wer weiß, welche Sauereien ihr damit getrieben habt, ihr Tiere!«, rief ihm Nathan hinterher.

Nach der Dusche setzte sich Nils wieder an den Tisch und nippte an seinem Kaffee.

»Dariston war vorhin kurz hier und hat dir die hier gebracht. Probier die mal an«, sagte Nathan und hielt ihm ein Paar Schuhe hin.

»Wow, neue Nike Sneaker. Das kann ich nicht annehmen!«

»Doch, doch. Dariston hat da so einen Schuhtick. Der hat mehr Treter als jede Frau. Der merkt ein Paar weniger gar nicht.«

Nils zog die Schuhe an und lief probehalber einige Schritte.

»Passen wie angegossen. Wieder ein Problem gelöst.«

»Außerdem hat Aaron sich gemeldet. Er kommt später vorbei, wenn auch Ed wieder unter den Lebenden weilt. Die Ergebnisse deiner Untersuchung sind da.«

Gejagt!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt